Interessante Frage...
Wenn ich so nachdenke: Ein Zweites Date gab es in meiner jüngsten Historie nur mit drei Männern.
#1: War das erste Date nach meiner langen Beziehung überhaupt. Ich wusste von Anfang an, dass er nicht mein Typ ist, wollte mich aber nicht davon abhalten lassen, weil er sehr witzig und eloquent war. Das zweite Date kam dann nur noch zustande, weil wir beide eine Ausstellung sehen wollten und das halt zusammen getan haben. Ich war deshalb null aufgeregt - er sah das wohl anders und hat 4 Stunden durchgequasselt. Ergebnis: das war dann das letzte Date.
#2: War meine potenzielle Affäre. Im ersten Date hat sich gezeigt, dass das zwischen uns nichts anderes als eine Affäre sein kann (wäre auch völlig ok gewesen). Bis zum zweiten Date hat es aus verschiedenen Gründen zu lang gedauert, in der Zwischenzeit habe ich meinen jetzigen Freund kennengelernt.
Es kam dennoch zum zweiten Date mit #2 (da war mein Freund noch nicht mein Freund), aber es kribbelte bei mir nix mehr. Ich war offensichtlich schon sehr "abgelenkt" und deshalb war das Date nett, aber nicht sehr aufregend.
#2 weiß inzwischen von meinem Freund, will aber weiterhin auf Date Nummer 3 warten.
#3: Mein Freund. Da war ich beim zweiten Date nicht aufgeregter, aber ich habe mich außergewöhnlich stark darauf gefreut. Als wir uns sahen, gab es das warme Gefühl im Bauch und dann war der restliche Abend sehr locker und lustig - wir haben wahnsinnig viel zusammen gelacht und das nimmt ja eh jede Spannung.
Sicher gibt es keine allgemeingültigen Ratschläge. Ich persönlich fahre am besten, wenn ich nach Gefühl handle und meinem Kopf nicht zu viel Raum für das Durchdenken von Schreckensszenarien lasse. Ich bin ein Kopfmensch, insofern geht das nur indem ich mich davon bewusst ablenke - aber es geht.
Zieh an, was du willst und worin du dich wohl fühlst. Solange du authentisch bleibst, spielt das alles kaum eine Rolle.
Zum Thema wann erzählt man was über sich:
Ich habe ja eine schwere Erkrankung hinter mir und habe durchaus ein erhöhtes Risiko für einen Rückfall. Wenn ich bemerke, dass ich mein Gegenüber wiedersehen möchte, erzähle ich davon. Nicht schon davor, denn wenn ich ihn eh nicht wiedersehen will, muss sich keiner damit auseinandersetzen.
Es gab eine einzige Ausnahme: Meinem jetzigen Freund habe ich schon vor unserem Treffen davon erzählt. Wir habe uns vorher so viel Persönliches geschrieben, dass ich es intuitiv für angebracht hielt.
Ich denke, je besser die Verbindung zueinander ist, desto eher würde ich Wesentliches auf den Tisch bringen.
Und um das klarzustellen - ich spreche hier nicht über Verdauungsprobleme oder verhauene Prüfungen. Ich spreche von den Themen, die eine Relevanz für den potentiellen Partner haben könnten...und selbst das wird individuell unterschiedlich beurteilt werden.
Sonnige Grüße
L