Dividibum

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  • #1

Ist Emotionale Intelligenz unterbewertet bzw. ausgestorben?

Smalltalk ist in meinem Werkzeugkasten / meiner naturgegebenen Veranlagung leider so gut wie nicht vorhanden.
Dafür ligen meine Stärken in eher längeren Gedankengängen(, was man an den Größen meiner Texte gut erkennen kann :D)
Das ist zwar schlecht, wenn man locker Kontakte aufbauen will, aber gut wenn man jemand sein will, der für eine dauerhafte Beziehung geeignet ist. "Erfolg" ist oft abhängig von "Titeln" welche man im Regelfall durch erwiesene "Intelligenz" in akademischer "Bildung" erlangt. Wichtiger als dieser Erfolg, die Titel und die (akademische) "Intelligenz" ist für eine Beziehung meiner Meinung jedoch die Emotionale Intelligenz.
Wozu die "EQ" gut ist, könnt ihr nachlesen wenn ihr den entsprechenden Begriff "Emotionale Intelligenz" z.B. zusammen mit dem beziehungsweise-magazin (gehört dass eigentlch noch zu Parship?) in die Suchmaschine eurer Wahl eingebt.
Alternativ dazu habe ich im Internet ein Gedicht gefunden Welches auch sehr gut ausdrückt, worum es geht (ps. Bitte um Hilfe beim Herausfinden des Namens des Authors):

Wenn es einen Menschen gibt, der Dich nimmt, wie Du bist,
immer zärtlich zu dir ist,
den kein andres denken stört
und gerne deine Meinung hört,
der dich achtet und versteht
und alle Wege mit dir geht,
der ohne Lügen oder List
aufrichtig und ehrlich zu dir ist,
der das Gute in dir baut
und dir grenzenlos vertraut,
der mit seinem Kummer zu dir eilt
und auch deine Sorgen mit dir teilt,
bist du auch traurig und verstimmt,
der dich dann in die Arme nimmt,
der sich aufs wiedersehen freut
und dich zu lieben nie bereut,
der ist ein wahrer Freund für Dich,
drum lass ihn auch nie im Stich.

Wirklich beneidenswert das so auf den Punkt zu bringen, ich wünschte ich wäre auch so begabt in meiner Wortwahl. :/

Warum ich die Frage Stelle hat mit folgendem Problem zu tun: Emotionale Intelligenz setzt unter Anderem auch Eigenschaften voraus, welche nicht ganz in ein gewisses Konzept passt(, mit welchem ich mich nicht anfreunden kann. Ich nenne es mal "Katalogmentalität auf charakterlicher Ebene").
Die Eigenschaften sind:
1. Das moralische Hinterfragen von scheinbar positiven Dingen (insbesondere, welche Konkurrenz/"besser sein" an Stelle von "zufrieden sein" erfordern) ,welche uns jedoch oft nur manipulieren und sich oft als äußerst kurzlebig entpuppen. Mit diesem Hinterfragen ist man ganz schnell ein negativer Schwarzmaler vielleicht sogar noch mit depressiven Neigungen, welche dann ganz schnell als „Beziehungsunfähig“ abgehakt wird. (Extrembeispiel: Fall Gustl Mollath)
2. Das Einlassen auf Trauer. Traurigkeit ist unter bestimmten Voraussetzungen das Beste natürliche Mittel, das man haben kann um aus einer Schwierigen Phase herauszukommen und es so zu verarbeiten, dass einen die Last nicht irgendwann wieder einholt und erdrückt. Dazu muss man sich ihr aber öffnen und nicht allein mit ihr sein. (Jetzt ratet mal, welche Eigenschaft diese Person haben sollte, welche euch in so einer Situation nicht alleine lässt.)

Das Problem ist beim durchlesen der 1303Profiele, welche mir zur Verfügung stehen fand ich gerade mal in 3en Inhalte, die mehr nach EQ tendierten, als nach (und ich weiß, dass ich damit jetzt jemanden auf die Füße treten werde,) dem Amöbenartigen Verhalten, nach Milieus zu streben, welche mehr „Leben“ in Form von wie in der synthetischen Werbeindustrie schwammig und allgemein formulierten „Spaß“ und „glücklich sein“ versprechen (,ohne zu hinterfragen). Mich überkommt das unangenehme Gefühl, dass die Erwartungen genau von den Bildern aus dieser Richtung geprägt sind.
Ich will niemanden durch Manipulation immer künstlich auf ein bestimmtes „Glücks-level“ hieven, mit dem Damoklesschwert über meinem Kopf, dass ich das aus beruflichen „Erfolgs-“ oder sonstigen Gründen /Erwartungen nicht dauerhaft halten kann.
Ich will als derjenige gut genug sein, der ich wirklich bin zusammen mit den Problemen, an denen man gemeinsam wachsen kann und da sollte meine Zukünftige ihre auch offen mit einbringen und nicht künstliche gute Laune drüber schmieren.
Ich will zuerst eine Basis auf Vertrauen bauen, auf der dann authentisch Glück gedeihen kann. Dazu gehört auch gegenseitige Sicherheit auf der Seite des Lebens, die von nicht so positiven Erlebnissen geprägt ist. Habe ich überhaupt Chancen (hier) eine Frau zu finden, welche genauso tief fühlt und bereit ist sich dafür zu öffnen?
 
D

Dr. Bean

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  • #3
Ausgestorben !
 

Dividibum

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  • #4
Erst mal danke für die ehrlichen Antworten.

Schätze das ist das Minenfeld- Pendant für Frauen
zum Minenfeld "weibliche Körperfigur" für Männer? :D

Es wird (, bis dieser Thread veraltet/geschlossen ist) hoffentlich nicht der Eindruck entstehen, Frauen wählen ihre Partner nur nach den gesellschaftlichenen "survival of the fittest" (konkurrenz-) Kriterien.

Würde mich trotzdem freuen, wenn sich auch weibliche Forummitglieder trauen würden, sich dazu zu äußern.

Immerhin heißt es ja, (Mann/) Frau ist auf der Suche nach einer dauerhaften Bezihung.

Da sollte Frau um diesen Kern keinen großen Bogen machen.

Ihr 2 seit keine Frauen und Frauen kennen ihre Hälfte evtl. besser. :)
Deswegen würde mich deren Einschätzung noch mehr interessieren.
 

Phip

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  • #5
Hi Dividibum,

jepp, man erkennt deine Stärke beim Verfassen längerer Beiträge ;)

Es ist durchaus auffallend, wie viele (junge) Frauen in ihrem Profil angeben, dass sie praktisch nie schlechte Laune haben und/oder (fast) immer ein Lächeln im Gesicht tragen. Dass das der Wahrheit entspricht, kann ich mir kaum vorstellen, Dauerfröhlichkeit ist doch auch viel zu anstrengend. Und wenn ich mich im "echten Leben" umschaue, dann sehe ich doch auch ein ziemlich anderes Bild. In Gesellschaft sehe ich öfters fröhliche Menschen, aber wenn sie alleine unterwegs sind? Gerade in der Bahn kann man ja wunderbar sehr viele Leute beobachten. Und da ist das Lächeln dann doch oft ziemlich weit weg. Oder sie starren sowieso nur auf ihr Smartphone.
Dass es von deiner "Zielgruppe" nur wenige Personen in den Partnervorschlägen hat, kann ich daher durchaus nachvollziehen. Ich habe zwar nicht ganz die gleichen Ansprüche, aber auch bei mir zeigt sich nur bei sehr wenigen Profilen sowas wie etwas Begeisterung. Da müssen wir wohl durch :)

Gruss und viel Erfolg,
Philipp
 

koerschgen

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  • #6
@Dividibum: Bzgl. Smalltalk ist Dein Beitrag schon mal ein guter Auszug (‘abstract’) fuer (D)eine Doktorarbeit. Du kannst ja hier im Thread den Verlauf Deiner Studie posten. Wir helfen dann auch bei der Suche nach dem Autor des Gedichtes.

Im Ernst:
Smalltalk ist wichtig und quasi ueberall zu gebrauchen – besonders in der Berufswelt. Da solltest Du mE etwas umdenken.
Was ist ‚Erfolg‘? Was ist ein ‚Titel‘?
Erfolg kann auch insgesamt (gutes) Gehalt, Freiheit und interessante Projektarbeit sein. Somit ist in den drei Aspekten uU ein Freelancer alias ‚project engineer‘ besser gestellt als ein ‚general manager‘ (in Festanstellung).
 

Dividibum

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  • #7
Zitat von koerschgen:
@Dividibum:(D)eine Doktorarbeit. Du kannst ja hier im Thread den Verlauf Deiner Studie posten. Wir helfen dann auch bei der Suche nach dem Autor des Gedichtes.

Im Ernst:
Smalltalk ist wichtig und quasi ueberall zu gebrauchen – besonders in der Berufswelt. Da solltest Du mE etwas umdenken.

1. Nein, ich mache keine Doktorarbeit :).
Es ligt wirklich daran, dass ich mir gerne viele und lange Gedanken über Themen mache, die mir wichtig sind. (In diesem Fall was ist gut für eine dauerhafte Beziehung.)

2.Smalltag ist sehr hilfreich, ja, das merke ich, genau deshalb, weil ich darin so ungeschickt darin bin und die Folgen davon zu spühren bekomme.
Das bedeutet im Umkehrschluss nicht, dass ich ihn allgemein für Etwas schlechtes halte und ihm gegenüber eine komplett negative Einstellung habe.
Sagen wir mal so ich bin in Sachen Smalltalk aus meiner naturgegebenen Veranlagung so etwas wie ein Rollstuhlfahrer.
Frag mal nen Rollstuhlfahrer ob er etwas an seiner Einstellung ändern und nicht doch lieber auf seinen eigenen Beinen laufen will. :)

Mein Statement mit der "Manipulation" war auch nicht in diesem Sinne gegen den Smalltalk gerichtet.
Und ja, ich würde von meiner Einstellung her gerne auf dieses Defizit der Unfähigkeit dazu verzichten.
Ich habe es sehr oft versucht, glaub mir, um schon etwas berechtigt dazu zu sein, mir resignirter Weise zu überlegen, ob ich das nicht mit meinen Stärken irgendwie kompensieren kann...
 
P

Philippa

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  • #8
Meines Erachtens gehört zu emotionaler Intelligenz auch die Fähigkeit, auf eine Weise angemessen auf verschiedenste Situationen zu reagieren, die für andere Menschen angenehm ist oder ihnen ermöglicht, langsam tiefergehenden Kontakt aufzubauen, ohne dass sie wegen dieses Wunsches abgewertet werden. Es würde deiner emotionalen Intelligenz also sicher gut stehen, ein wenig Small Talk zu üben. (Ich kann dir aus eigener Erfahrung versichern, es geht!)

Das Gedicht, das du zitierst, ist etwas weichgespült, wenn du mich fragst. Ist ein Mensch, der immer zärtlich ist, emotional intelligent? Braucht es manchmal nicht auch Widerspruch und das Setzen von klaren Grenzen?

Hinterfragen ist gut, aber insbesondere sollte man sich selbst hinterfragen. Das hat den grösseren Nutzen, als wenn man alle anderen hinterfragt und sich dann für den zwar Einsamen, aber Besseren hält.

Die eigene Trauer und die der anderen sehen und aushalten können und in ihr einen wichtigen Prozess zur Verarbeitung, zum Abschiednehmen, zum Loslassen zu sehen, ist sicher eine gute Fähigkeit. Warum aber beschränkst du deine Aufzählung auf dieses Gefühl? Was ist mit den anderen Gefühlen, z.B. mit der Wut? Und was ist mit Freude? Wertest du die nicht eigentlich sogar ab?

Sei doch froh, dass du nur drei dich ansprechende Profile gefunden hast! Dann kannst du dich langfristig und tiefergehend auf diese Frauen einlassen, um sie kennen zu lernen und zu zeigen, wer du bist. Sonst käme ja noch Katalogmentalität auf!

Viel Glück!
 
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Dividibum

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  • #9
Zitat von Philippa:
Meines Erachtens gehört zu emotionaler Intelligenz auch die Fähigkeit, auf eine Weise angemessen auf verschiedenste Situationen zu reagieren, die für andere Menschen angenehm ist oder ihnen ermöglicht, langsam tiefergehenden Kontakt aufzubauen, ohne dass sie wegen dieses Wunsches abgewertet werden.
Deswegen versuche ich, dass mir der Misserfolg meiner Smalltalks nicht zu sehr zu Kopf steigt...

Zitat von Philippa:
Es würde deiner emotionalen Intelligenz also sicher gut stehen, ein wenig Small Talk zu üben. (Ich kann dir aus eigener Erfahrung versichern, es geht!)

Macht Sinn, solange diese Übungen einen nicht zur Resignation bringen.

=>
Zitat von Dividibum:
Sagen wir mal so ich bin in Sachen Smalltalk aus meiner naturgegebenen Veranlagung so etwas wie ein Rollstuhlfahrer.
Frag mal nen Rollstuhlfahrer ob er etwas an seiner Einstellung ändern und nicht doch lieber auf seinen eigenen Beinen laufen will. :)

Ich weiß das ist wirklich lieb von dir gemeint. Diesen Rat geben mir die Menschen aus meinem Freundeskreis auch. Ich versuche wirklich mein Bestes und bin wirklich seit 12 Jahren am Kämpfen. Auch wenn meine Antworten etwas stur wirken: Danke für den wirklich gut gemeinten Rat.
Ich fürchte mich einfach davor vom Scheitern (noch mehr) verbittert /"seltsam" zu werden.
Bestimmt sind dir in Großstädten schon mal Leute über den Weg gelaufen die vor lauter Unsicherheit, was sie sagen sollen Selbstgespräche vor sich her murmeln. Zu so Jemanden will ich mich nicht steigern.

Es ist auch sehr Situationsbedingt. Je mehr ich wo gescheitert bin, desto "seltsameres" kommt aus mir raus (,was die Erfolgsaussichten eher schmälert). Einen Freundeskreis mit dem ich über andere Themen als Beziehung "smalltalken" kann hab ich schon. Auch zwei Kumpels die für Blödsinn gut zu haben sind. :) ...

Zitat von Philippa:
Das Gedicht, das du zitierst, ist etwas weichgespült, wenn du mich fragst. Ist ein Mensch, der immer zärtlich ist, emotional intelligent? Braucht es manchmal nicht auch Widerspruch und das Setzen von klaren Grenzen?

Da hast du absolut recht. In den Bereichen ist es evtl nicht so gut geeignet Emotionale Intelligenz zu beschreiben. Ich habe das so gelöst:
Bei meiner Interpretation von diesem zärtlich des Gedichtes spielt neben der körperlichen Zärtlichkeit auch:
Zitat von Philippa:
Meines Erachtens gehört zu emotionaler Intelligenz auch die Fähigkeit, auf eine Weise angemessen auf verschiedenste Situationen zu reagieren, die für andere Menschen angenehm ist oder ihnen ermöglicht, langsam tiefergehenden Kontakt aufzubauen, ohne dass sie wegen dieses Wunsches abgewertet werden.
mit ein.

Zitat von Philippa:
Hinterfragen ist gut, aber insbesondere sollte man sich selbst hinterfragen. Das hat den grösseren Nutzen, als wenn man alle anderen hinterfragt und sich dann für den zwar Einsamen, aber Besseren hält.

Zitat von Dividibum:
(und ich weiß, dass ich damit jetzt jemanden auf die Füße treten werde,) dem Amöbenartigen Verhalten, nach Milieus zu streben, welche mehr "Leben"... versprechen
Sicher bin ich selbst nicht völlig rein davon, sonst würde ich jetzt das Nirvana suchen. :D

Zitat von Philippa:
Die eigene Trauer und die der anderen sehen und aushalten können und in ihr einen wichtigen Prozess zur Verarbeitung, zum Abschiednehmen, zum Loslassen zu sehen, ist sicher eine gute Fähigkeit.
War eigentlich eher als eine Eigenschaft für das Fortführen einer Beziehung gedacht, also z.B. tröstend und unterstützend an Stelle von dem Beenden von Beziehungen.^^ :)
Zitat von Philippa:
Warum aber beschränkst du deine Aufzählung auf dieses Gefühl?
Weil ich damit ein/zwei Tabu(s) ansprechen wollte, dass bei einer Partnersuche gefühlt ein "no go" ist, obwohl es für eine Gesunde Beziehung mit
Zitat von Philippa:
Widerspruch und das Setzen von klaren Grenzen
nötig ist.
Dachte die anderen Eigenschaften sind ja kein Problem, aber du hasst ja noch eine Gefunden:

Zitat von Philippa:
Was ist mit den anderen Gefühlen, z.B. mit der Wut?
1. Hast recht, sollte man bei den no go -Punkten hinzufügen.
2. Wäre sie im Fall "Emotionale Intelligenz ist unterbewertet" begründet?

Zitat von Philippa:
Und was ist mit Freude? Wertest du die nicht eigentlich sogar ab?
Einen bestimmten (künstlichen/kurzlebigen)Teil davon ja.
Den authentischen (langlebigen/Vertrauen und Sicherheits- spendenden) Teil davon nein.
Es ist natürlich schwierig, bei einem fließenden Übergang hier unterscheiden zu können.
Deshalb ist es nicht falsch sich auf die Quellen der Erwartungen zu besinnen.
Wenn das (zu) viele (zu) wenig machen, wächst der synthetische Teil und Alles wird kurzlebiger und oberflächlicher.

Zitat von Philippa:
Sei doch froh, dass du nur drei dich ansprechende Profile gefunden hast! Dann kannst du dich langfristig und tiefergehend auf diese Frauen einlassen, um sie kennen zu lernen und zu zeigen, wer du bist.

Das hör sich fast so an, als würden dich (zu) viele anschreiben ;).

Nun um mit einer der 3 Profile zu einem dauerhaften Kontakt zu kommen, müsste ich sie dazu bringen zurück zu schreiben.
Und was muss ich können damit ich sie davon überzeuge zurückzuschreiben?
Rechen 100% von dem bisschen Smalltalltalk-Skill aus den ich habe?
...

Zitat von Philippa:
Macht sogar dich (mein/) das Problem schon verbittert?
Natürlich schreibe ich auch noch andere an und ich finde auch noch andere Profile sympathisch.
Bei den 3en bin ich mir mit der Wellenlänge aber am wohlsten.

Zitat von Philippa:
Auch wenn wir nicht überall gleicher Meinung sind und das gehört zu einer guten Kommunikation (/EQ ) dazu, gibt es auch durchaus Schnittmengen. Ich bedanke mich bei dir dafür, dass du trotz der erschlagenden Menge an Text den Aufwand betrieben hast, dich konstruktiv dazu zu äußern.
Es ist auch hilfreicher für mich die Meinungen von Frauen zu hören, um einen positiveren Eindruck zu bekommen. Vielleicht ist es doch nicht so ein "Tabu -Thema" für euch, wie ich meine?

Dir nochmal ein ernst gemeintes, großes DANKE!
 

billig

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  • #10
Zitat von Dividibum:
Smalltalk ist in meinem Werkzeugkasten / meiner naturgegebenen Veranlagung leider so gut wie nicht vorhanden.
Dafür ligen meine Stärken in eher längeren Gedankengängen(, was man an den Größen meiner Texte gut erkennen kann :D)
Das ist zwar schlecht, wenn man locker Kontakte aufbauen will, aber gut wenn man jemand sein will, der für eine dauerhafte Beziehung geeignet ist. "Erfolg" ist oft abhängig von "Titeln" welche man im Regelfall durch erwiesene "Intelligenz" in akademischer "Bildung" erlangt. Wichtiger als dieser Erfolg, die Titel und die (akademische) "Intelligenz" ist für eine Beziehung meiner Meinung jedoch die Emotionale Intelligenz.
Wozu die "EQ" gut ist, könnt ihr nachlesen wenn ihr den entsprechenden Begriff "Emotionale Intelligenz" z.B. zusammen mit dem beziehungsweise-magazin (gehört dass eigentlch noch zu Parship?) in die Suchmaschine eurer Wahl eingebt.
Alternativ dazu habe ich im Internet ein Gedicht gefunden Welches auch sehr gut ausdrückt, worum es geht (ps. Bitte um Hilfe beim Herausfinden des Namens des Authors):

Wenn es einen Menschen gibt, der Dich nimmt, wie Du bist,
immer zärtlich zu dir ist,
den kein andres denken stört
und gerne deine Meinung hört,
der dich achtet und versteht
und alle Wege mit dir geht,
der ohne Lügen oder List
aufrichtig und ehrlich zu dir ist,
der das Gute in dir baut
und dir grenzenlos vertraut,
der mit seinem Kummer zu dir eilt
und auch deine Sorgen mit dir teilt,
bist du auch traurig und verstimmt,
der dich dann in die Arme nimmt,
der sich aufs wiedersehen freut
und dich zu lieben nie bereut,
der ist ein wahrer Freund für Dich,
drum lass ihn auch nie im Stich.

Wirklich beneidenswert das so auf den Punkt zu bringen, ich wünschte ich wäre auch so begabt in meiner Wortwahl. :/

Warum ich die Frage Stelle hat mit folgendem Problem zu tun: Emotionale Intelligenz setzt unter Anderem auch Eigenschaften voraus, welche nicht ganz in ein gewisses Konzept passt(, mit welchem ich mich nicht anfreunden kann. Ich nenne es mal "Katalogmentalität auf charakterlicher Ebene").
Die Eigenschaften sind:
1. Das moralische Hinterfragen von scheinbar positiven Dingen (insbesondere, welche Konkurrenz/"besser sein" an Stelle von "zufrieden sein" erfordern) ,welche uns jedoch oft nur manipulieren und sich oft als äußerst kurzlebig entpuppen. Mit diesem Hinterfragen ist man ganz schnell ein negativer Schwarzmaler vielleicht sogar noch mit depressiven Neigungen, welche dann ganz schnell als „Beziehungsunfähig“ abgehakt wird. (Extrembeispiel: Fall Gustl Mollath)
2. Das Einlassen auf Trauer. Traurigkeit ist unter bestimmten Voraussetzungen das Beste natürliche Mittel, das man haben kann um aus einer Schwierigen Phase herauszukommen und es so zu verarbeiten, dass einen die Last nicht irgendwann wieder einholt und erdrückt. Dazu muss man sich ihr aber öffnen und nicht allein mit ihr sein. (Jetzt ratet mal, welche Eigenschaft diese Person haben sollte, welche euch in so einer Situation nicht alleine lässt.)

Das Problem ist beim durchlesen der 1303Profiele, welche mir zur Verfügung stehen fand ich gerade mal in 3en Inhalte, die mehr nach EQ tendierten, als nach (und ich weiß, dass ich damit jetzt jemanden auf die Füße treten werde,) dem Amöbenartigen Verhalten, nach Milieus zu streben, welche mehr „Leben“ in Form von wie in der synthetischen Werbeindustrie schwammig und allgemein formulierten „Spaߓ und „glücklich sein“ versprechen (,ohne zu hinterfragen). Mich überkommt das unangenehme Gefühl, dass die Erwartungen genau von den Bildern aus dieser Richtung geprägt sind.
Ich will niemanden durch Manipulation immer künstlich auf ein bestimmtes „Glücks-level“ hieven, mit dem Damoklesschwert über meinem Kopf, dass ich das aus beruflichen „Erfolgs-“ oder sonstigen Gründen /Erwartungen nicht dauerhaft halten kann.
Ich will als derjenige gut genug sein, der ich wirklich bin zusammen mit den Problemen, an denen man gemeinsam wachsen kann und da sollte meine Zukünftige ihre auch offen mit einbringen und nicht künstliche gute Laune drüber schmieren.
Ich will zuerst eine Basis auf Vertrauen bauen, auf der dann authentisch Glück gedeihen kann. Dazu gehört auch gegenseitige Sicherheit auf der Seite des Lebens, die von nicht so positiven Erlebnissen geprägt ist. Habe ich überhaupt Chancen (hier) eine Frau zu finden, welche genauso tief fühlt und bereit ist sich dafür zu öffnen?

Das liest sich sehr ideologisch.
 
P

Philippa

Gast
  • #11
Zitat von Dividibum:
Dir nochmal ein ernst gemeintes, großes DANKE!

Gern geschehen, Dividibum!

Zitat von Dividibum:
War eigentlich eher als eine Eigenschaft für das Fortführen einer Beziehung gedacht, also z.B. tröstend und unterstützend an Stelle von dem Beenden von Beziehungen.^^ :)

Man muss sich manchmal auch während man in einer Beziehung steckt von anderen Menschen oder auch von Tieren, Tätigkeiten, Aufgaben, Träumen, Möglichkeiten, Dingen etc. verabschieden oder sie loslassen. Seltsam, dass du findest, es sei wichtig, den anderen trösten zu können, die Möglichkeit, selbst zu trauern aber nicht in Betracht ziehst. Ich hatte es von beiden Seiten her gedacht. Ich glaube, man kann besser mit der Trauer von anderen umgehen, wenn man die eigene Trauer auch nicht herunterschluckt oder verdrängt.

Zitat von Dividibum:
Einen bestimmten (künstlichen/kurzlebigen)Teil davon ja.
Den authentischen (langlebigen/Vertrauen und Sicherheits- spendenden) Teil davon nein.
Es ist natürlich schwierig, bei einem fließenden Übergang hier unterscheiden zu können.
Deshalb ist es nicht falsch sich auf die Quellen der Erwartungen zu besinnen.
Wenn das (zu) viele (zu) wenig machen, wächst der synthetische Teil und Alles wird kurzlebiger und oberflächlicher.

Das finde ich eine sehr seltsame Unterscheidung/Einteilung. Wie kommst du darauf, "kurzlebige" Freude sei künstlich, "langlebige" dagegen authentisch? Ich kann das nicht nachvollziehen.

Empfindest du das bei dir selbst so? Bedeutet das, dass du in Gegenwart anderer Menschen derart unsicher und gehemmt bist, dass du dich nicht authentisch freuen kannst? Lachst oder lächelst du dann nur aus Höflichkeit? Wie zeigst du anderen Menschen, dass du dich freust, sie zu sehen?

Ich stelle mich dir als ziemlich steif und verkrampft vor. Was hältst du von Tanzen und Singen? Es würde mich nicht überraschen, wenn das schwierig wäre für dich. Aber vielleicht übst du einfach mal für dich alleine. Die Musik spüren, vielleicht hundert Mal dieselben Lieder hören, die dir gefallen, und dann anfangen mitzusingen oder dazu zu tanzen. Das lässt die blockierte Lebensfreude fliessen.

Zitat von Dividibum:
Nun um mit einer der 3 Profile zu einem dauerhaften Kontakt zu kommen, müsste ich sie dazu bringen zurück zu schreiben.
Und was muss ich können damit ich sie davon überzeuge zurückzuschreiben?
Rechen 100% von dem bisschen Smalltalltalk-Skill aus den ich habe?

Wieso denkst du, dass alle nur Small Talk wollen? Es gibt sicher Frauen, die auch gerne tiefschürfende Mails schreiben. Vielleicht kannst du irgendwo bei einem Thema, das in einem Profil anklingt, etwas Interessantes dazu schreiben.

Was wäre denn übrigens kein Small Talk für dich?

Ist es Small Talk, über gute Literatur zu reden/schreiben? Über Politik? Über Psychologie? Über Autos? Über Sport? Über Philosophie? Über eine Krankheit? Über spirituelle Erfahrungen? Über den Beruf oder das Studium? Über Liebe? Was genau ist Small Talk?
 

silvi69

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  • #12
Zitat von Dividibum:
2. Das Einlassen auf Trauer. Traurigkeit ist unter bestimmten Voraussetzungen das Beste natürliche Mittel, das man haben kann um aus einer Schwierigen Phase herauszukommen und es so zu verarbeiten, dass einen die Last nicht irgendwann wieder einholt und erdrückt. Dazu muss man sich ihr aber öffnen und nicht allein mit ihr sein.

Trauer ist in unserer Gesellschaft nur wenig bis gar nicht erwünscht. Ich erlebe das seit einigen Monaten einmal mehr am eigenen Leib und das in vielen Bereichen. Dabei gehört Traurigkeit, Trauer im gleichen Maße zum Menschsein wie Freude und Glück, aber auch Wut und Ärger. Alle diese starken Gefühle sollten gleichberechtigt nebeneinander stehen. Meist fühle ich mich am lebendigsten, wenn eines dieser Gefühle sich an die Oberfläche drängt.
 
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  • #13
Zitat von silvi69:
Dabei gehört Traurigkeit, Trauer im gleichen Maße zum Menschsein wie Freude und Glück, aber auch Wut und Ärger. Alle diese starken Gefühle sollten gleichberechtigt nebeneinander stehen. Meist fühle ich mich am lebendigsten, wenn eines dieser Gefühle sich an die Oberfläche drängt.
Es sind alles negativ angesehene Gefühle. Um lebendig zu sein, in einem positiven Sinne, sollte man positive Gefühle haben, ganz besonders dann, wenn man auf Partnersuche ist. Ein Mensch wirkt nicht anziehend, wenn er wütend, ärgerlich oder traurig ist. Das ist leider so.
 
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fleurdelis

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  • #14
Zitat von Nolita:
Es sind alles negativ angesehene Gefühle. Um lebendig zu sein, in einem positiven Sinne, sollte man positive Gefühle haben, ganz besonders dann, wenn man auf Partnersuche ist. Ein Mensch wirkt nicht anziehend, wenn er wütend, ärgerlich oder traurig ist. Das ist leider so.

Traurigkeit und Trauer sind keine negativ angesehenen Gefühle, selbst sie beweisen, dass man lebendig ist. Es sind Gefühle die einen nicht auf den Tischen tanzen lassen, aber sie bedürfen ihrer Zeit um abzuheilen. Sich zu angeblichen positiven Gefühlen - welche immer das auch sein mögen - zu zwingen, wirkt aufgesetzt und unehrlich. Das wirkt nicht anziehend auf Menschen. Eine wahrhaft schöne Form der Anziehung ist einem Menschen zu begegnen, wenn er sich einfach so gibt, wie er ist, ohne eine Show abziehen zu müssen.
 
G

Gast

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  • #15
Zitat von fleurdelis:
Traurigkeit und Trauer sind keine negativ angesehenen Gefühle, selbst sie beweisen, dass man lebendig ist. Es sind Gefühle die einen nicht auf den Tischen tanzen lassen, aber sie bedürfen ihrer Zeit um abzuheilen. Sich zu angeblichen positiven Gefühlen - welche immer das auch sein mögen - zu zwingen, wirkt aufgesetzt und unehrlich. Das wirkt nicht anziehend auf Menschen. Eine wahrhaft schöne Form der Anziehung ist einem Menschen zu begegnen, wenn er sich einfach so gibt, wie er ist, ohne eine Show abziehen zu müssen.

DEN will ich sehen, der sich von einem Depriprofil angezogen fühlt und sich unsterblich verliebt.
 

Wasistdas?

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  • #17
Zitat von Nolita:
DEN will ich sehen, der sich von einem Depriprofil angezogen fühlt und sich unsterblich verliebt.

Ziemlich überspitzte Formulierung! Dennoch glaube ich, dass es auch Männer gibt, die durch ein Depriprofil nicht gleich abgeschreckt werden. Selten und unmöglich sind immernoch zwei Paar Schuhe. Nur weil du es nicht machen würdest, gilt das nicht für andere.
 

Dividibum

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  • #18
Super!
Zitat von silvi69:
Trauer ist in unserer Gesellschaft nur wenig bis gar nicht erwünscht. Ich erlebe das seit einigen Monaten einmal mehr am eigenen Leib und das in vielen Bereichen. Dabei gehört Traurigkeit, Trauer im gleichen Maße zum Menschsein wie Freude und Glück, aber auch Wut und Ärger. Alle diese starken Gefühle sollten gleichberechtigt nebeneinander stehen. Meist fühle ich mich am lebendigsten, wenn eines dieser Gefühle sich an die Oberfläche drängt.
und
Zitat von fleurdelis:
..., selbst sie beweisen, dass man lebendig ist. Es sind Gefühle die einen nicht auf den Tischen tanzen lassen, aber sie bedürfen ihrer Zeit um abzuheilen. Sich zu angeblichen positiven Gefühlen - welche immer das auch sein mögen - zu zwingen, wirkt aufgesetzt und unehrlich. Das wirkt nicht anziehend auf Menschen. Eine wahrhaft schöne Form der Anziehung ist einem Menschen zu begegnen, wenn er sich einfach so gibt, wie er ist, ohne eine Show abziehen zu müssen.
(Soziologie-wissenschaftlich belegt durch Hartmut Rosa: Resonanz)

Genau das meinte ich!
Klar sollte man sein Profil nicht ausschließlich mit Negativem füllen („Depriprofil“), um sich zu Beweisen, dass man damit in einer „Tabuzohne“ unterwegs ist.
Aber das andere Extrem ist klinisch von aller „negativen“ Kritikfähigkeit gesäubert und die Wirkung hat fleurdelis sehr gut beschrieben.

Man hat das Gefühl viele Instrumentalisieren „glücklich sein“ geradezu, um die anderen Gefühle zu verdrängen. Das ist dann die Grenze, bei der das empfundene Glück dann an Echtheit verliert und künstlich wird, wogegen ich persönlich mich dann wehre.
Die anderen Gefühle, welche gleichwertig behandelt werden sollten und alle ihre Existenzberechtigung und Funktion im gesundem Sinne haben, versprechen einem nichts durch Etwas, das man kaufen muss, obwohl man es eigentlich nicht braucht…
Deshalb werden sie ziemlich effizient weg-manipuliert.
An diesem Punkt sind wir dann wieder bei der guten alten „Katalogmentalität“ angekommen :)

Fazit:

Liebe Profilverfasser:
Gebt euch doch eine Chance sich gegenseitig in eure Fehlerchen zu verlieben.
Auch wenn zu den Fehlerchen Nachdenklichkeit, (gegenseitige)Empfindsamkeit und Kritikfähigkeit gehören... ;)


Um auf vorherige Fragen von Philippa einzugehen:

„Kurzlebige“ Freude aus dem Grund, weil z.B. Konsumgüter darauf ausgelegt sind, dass man nach gewisser Zeit seinen Spaß daran verliert bzw. dass sie kaputt gehen (gewollte Obsoleszenz).
Ist natürlich noch grob und könnte man genauer differenzieren und extrapolieren... Wirkung von Drogen etc.


Und ja, wenn die Musik nicht gerade aus schmalzigen Schlagertext besteht
(,welcher in der Kommerzialisierung von Liebe mit dem ältesten Gewerbe der Welt konkurriert) und auch sonst nichts ohne Selbstironie abwertet, tanze ich sogar gelegentlich, wenn mir danach ist.
Bei guten Texten und guter Musik, ohne Bierzeltmentalität singe ich sogar mit.
z.B. beim Feeling Good Cover von Muse oder Clint Eastwood von Gorillaz...

Und Smalltalk sind für mich Themen, bei denen man erwarten kann, dass es sich nicht zu einem richtigen oder ernsthaften Gespräch entwickelt, weil man damit rechnet, dass es für das Gegenüber nebensächlich ist (oder weil einem selber nicht mehr dazu einfällt :D ).
In meinem Fall wären z.B. das u.a. sogar typische Männerthemen:
Welche Automarke/Fußballmannschaft/Alkohol ist die/der beste, ...

Die Version die mir dann Bei Frauen Probleme macht:
1. :
Erst einmal das finden des richtigen Themas, dass sie nicht gleich erschlägt und bei dem man sie trotzdem schnell besser kennen lernen kann.
2. :
Welche Modemarke überzeugt dich, welches bahnbrechende Erlebnis hattest du bei Game of Thrones/ Fifty Shades/… :D,
was ist deine Meinung zu dem und dem C-Promi (oder sonstiger Person über die man lästern könnte), ...

Eine gewisse Gemeinsamkeit von Smalltalkthemen wäre evtl., dass sie Meinungen enthalten, welche stark durch gewisse „Umgebungsmillieus“ geprägt wurden.
 

Heike

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  • #19
Zitat von fleurdelis:
Traurigkeit und Trauer sind keine negativ angesehenen Gefühle, selbst sie beweisen, dass man lebendig ist. Es sind Gefühle die einen nicht auf den Tischen tanzen lassen, aber sie bedürfen ihrer Zeit um abzuheilen. Sich zu angeblichen positiven Gefühlen - welche immer das auch sein mögen - zu zwingen, wirkt aufgesetzt und unehrlich.
Ja, wobei die Frage ist, ob es nur darum geht, die Traurigkeit aus der Schublade der "bösen" Gefühle in die der "guten" Gefühle zu verfrachten und sonst alles beim alten zu lassen, oder dieses Ordnungssystem grundsätzlich zu überprüfen. Das würde sich dann vielleicht eher in der Einstellung zu Gefühlen wie Haß, Neid, Gleichgültigkeit usw. zeigen.

Das wirkt nicht anziehend auf Menschen. Eine wahrhaft schöne Form der Anziehung ist einem Menschen zu begegnen, wenn er sich einfach so gibt, wie er ist, ohne eine Show abziehen zu müssen.
Da gibts viele Wege. Die Showfeindlichkeit ist ja Kennzeichen so einer erschöpften spätmodernen Phantasie. Tatsächlich befördert Show die Verliebtheit ja. Situationen, wo man einen Auftritt hinlegen kann. Auf der Bühne, bei einem Ball, einer Konferenz, am DJ-Pult, gar in ner Kneipe mit eins, zwei, drei mal Alkohol, der einen in Fahrt bringt. Ich würde jedem, der sich verlieben will, ein bißchen mehr Mut und Bereitschaft zur Show empfehlen. Und solch Besorgten, die gerne den Blick auf das Tierreich richten, um ihr Verhalten zu orientieren, sei Kenntnis von Balzritualen usw. empfohlen. Wenn schon die Tiere es hinkriegen, Show zu machen, ohne sich zu verlieren, könnte man es sich als Mensch ja auch mal zuzutrauen versuchen. Beim Lesen des Threads hab ich ohnehin mehrmals gedacht: genug Suppenkasperei, mehr Embracing! Aber bitte nicht free hugs.
 

BellaDonna

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  • #20
Zitat von Heike:
Ja, wobei die Frage ist, ob es nur darum geht, die Traurigkeit aus der Schublade der "bösen" Gefühle in die der "guten" Gefühle zu verfrachten und sonst alles beim alten zu lassen, oder dieses Ordnungssystem grundsätzlich zu überprüfen.

Eine Grundfrage der Psychologie. Warum wollen wir Gefühle wie Glück, Euphorie, Freude etc. haben und die anderen Gefühle wie Trauer, Wut, Hass nicht? Warum sehnt man sich nicht nach dem Dauerzustand des Unglücklichsein?

Ist es eine Frage der Sprache? Gut vs. ungut?
Eher nein, dann wäre das ja schnell geklärt.
 
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fleurdelis

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  • #21
Zitat von Heike:
Ja, wobei die Frage ist, ob es nur darum geht, die Traurigkeit aus der Schublade der "bösen" Gefühle in die der "guten" Gefühle zu verfrachten und sonst alles beim alten zu lassen, oder dieses Ordnungssystem grundsätzlich zu überprüfen. Das würde sich dann vielleicht eher in der Einstellung zu Gefühlen wie Haß, Neid, Gleichgültigkeit usw. zeigen.

Böse und gute Gefühle ..... ein Ordnungssystem das wohl so manche benötigen. Gefühle sind eben Gefühle, eine Veranschaulichung wäre da sinnvoll: Auf einer Skala von -10, 0 und +10: mit der Unterschrift Temperatur, wäre +10 gefühlt als warm, -10 sehr kalt. Aber beides wäre Temperatur. Wer friert wird schon bei 0 sagen er mag keine Kälte, im Sommer bei +30 Grad mag dieser sich über ein kaltes Getränk freuen. Die Bewertung und die Schublade geben diejenigen dazu, die damit konfrontiert werden. Man könnte diese Skala auch auf das Wort Liebe ausweiten, in der Plusskala wäre dann Zuneigung, möglicherweise, auf der Minusskala Hass. Aber alles entstammt aus einer Definition. Den Schubladen die hier teilweise präsentiert werden, unterstelle ich jetzt mal mangelnde Unterscheidungsfähigkeit, möglicherweise auch mangelhafte emotionale Intelligenz. Im Endeffekt Egoismus, dem betrachten und aufsetzen der eigenen Gefühle, die dann als Maßstab für andere zu gelten haben. Sofern man das auch gerne auf andere bezieht, was natürlich mehr Spaß macht, bleibt glaube ich hier niemand neutral oder verschont. Und manchmal hat man das Gefühl, dass die Grenzen des Unmöglichen überschritten wurden .... ;D ...
 

equinox

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  • #22
... wie wäre es, wenn du einen Club der Melancholiker gründest? Dort böten sich für Gleichgesinnte beiderlei Geschlechts Möglichkeiten einer gemeinsamen Hingabe an den Weltschmerz, und, wer weiß, vielleicht auch die Chance halbierten Leids und anderer Weiterungen. Oder ist das zu viel Aufwand?
 
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Dannybear

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  • #23
Hi Tag auch zusammen o/,

@Dividibum (https://www.parship.de/forum/userposts.php?user=Dividibum)

Es gibt zu wenige von der Sorte Mensch die du Suchst , sie sind nicht Ausgestorben sind nur Seltener geworden, oder sind am Aussterben ich Treffe nicht viele von dieser Art Mensch.

@Bella Donna:
"Eine Grundfrage der Psychologie. Warum wollen wir Gefühle wie Glück, Euphorie, Freude etc. haben und die anderen Gefühle wie Trauer, Wut, Hass nicht? Warum sehnt man sich nicht nach dem Dauerzustand des Unglücklichsein?"

Komische frage aber hast du dich nicht mal gefragt, das wir rein von unserem Gefühlen nicht ohne das andere können??
Zum beispiel Neid : Stell dir vor dein Partner "Flirtet" gerade mit wem und du empfindest Ärger/Neid, das und daraus resultiert innerliche Wut du gehst hin klärst sie auf und zeigst ihr der gehört mir". So Zeigst du eine Menge vor allem deinem Partner , du Zeigst: Präsenz ,Dominanz und auch das dir dein Partner nicht egal ist usw....

Dauerhaft Unglücklich sein wär will sowas schon =D?????

Was ich damit sagen will wir können nicht ohne Gegensätze , wir sind Menschen und Arbeiten nun mal mit Gefühlen , ich z.b gehöre zu Fraktion Lachen/Flaxen/Blödeln Hauptsache Spaß. Aber die anderen "Negativen" überspielen? ne weil auch mit denen muss man sich auseinander setzen.
 
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fleurdelis

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  • #24
Zitat von Dannybear:
Zum beispiel Neid : Stell dir vor dein Partner "Flirtet" gerade mit wem und du empfindest Ärger/Neid, das und daraus resultiert innerliche Wut du gehst hin klärst sie auf und zeigst ihr der gehört mir

Macht man eigentlich nicht, wenn Frau daneben steht grinst sie und denkt: Hey, der tolle Typ geht heut mit mir nach Hause ..... ;)
 
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Dannybear

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  • #25
In der Form meinte ich das nicht, und klar wie du das meinst . Ich will nur sagen das eine Emotion zu andren führt. Wir können uns nicht einfach irgendwas rauspicken, zu allem gehört was dazu gibt es Liebe dann gibt es auch Trauer.

Jeder will glücklich sein und das am besten mit wem zusammen, aber wir müssen uns eingestehen das unsere "Wünsche" uns nur im weg stehen. Und dieser Wunsch soll eben Perfekt sein, und jemanden Perfektes gibt es einfach nicht sry ja.
Etwas perfektes kann man herstellen oder kochen, aber einen guten menschen finden, und ihn so nehmen wie er ist scheint heute schwierig zu sein.

Ich sag es wie es manche schon geschrieben haben, reden und schreiben geht immer wenn das foto noch verdeckt ist.Aber die reaktion des anderen sagt mehr aus, als sein ganzes profil im dem Moment wie er reagiert.

Heute wollen sich alle lieber verstecken, und sind scheu die offene erliche Art wissen nur noch wenige zu schätzen, deswegen sterben wir aus .....
 

Dannybear

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  • #27
Naja so wie ich das meinte, macht es das für viele schwierig. Das offene auf der Straße kennelern ist *History* ,oder eben nicht mehr gang und gebe. Ehr so 4 Wände +internet und abwarten.
 

Missfit

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  • #29
'Das Problem ist beim durchlesen der 1303Profiele, welche mir zur Verfügung stehen fand ich gerade mal in 3en Inhalte, die mehr nach EQ tendierten, als nach (und ich weiß, dass ich damit jetzt jemanden auf die Füße treten werde,) dem Amöbenartigen Verhalten, nach Milieus zu streben, welche mehr „Leben“ in Form von wie in der synthetischen Werbeindustrie schwammig und allgemein formulierten „Spaߓ und „glücklich sein“ versprechen (,ohne zu hinterfragen). Mich überkommt das unangenehme Gefühl, dass die Erwartungen genau von den Bildern aus dieser Richtung geprägt sind.'

Es gäbe ja auch die Möglichkeit, dass du beim Studium der dir zur Verfügung stehenden Profile, die eigenen Filter und Assoziationen aktiv hattest und vielleicht deshalb nicht den Schrei nach Liebe und die charakerlichen Eigenschaften gefunden hattest, die du dir gewünscht hast.

Ist das ein Anzeichen für Mangel an EQ, an Verschwinden oder Nichtvorhandensein? Wenn ja, wo?

Ja, ich gebe es zu, das Lesen von gewünschten attraktiven, lustig-launigen, leidenschaftlichen Gefährtinnen, die jeden Spass teilen, das ist auch öde. (und wahrscheinlich ist auch so, dass diese natürliche keine Ansprüche haben sollen - weder zeitlich, noch finanziell, noch emotional)
Ja, und da muss mensch ganz schön suchen, bis irgendwas da ist, was Hallo sagt.

Das ist aber mein Hallo - keine Ahnung, ob das wirklich jede anspricht. Also ist es wieder meine Erwartung, die da spricht., Über das Profil lese ich, was der andere mir über sich erzählen möchte. Muss ich darüber traurig sein? Nein. Muss ich darüber begeistert sein? Auch nein... ich kann es , wenn ich es möchte.

Ohne die Kategorisierung Spass oder Depri-Profil, was ich lese, ist mitnichten das, was da steht. Wenn du genau sein möchtest, dann sortiere die Informationen für dich.
Und wenn es dir nicht gefällt, was da steht, dann kann der Autor etwas dafür, ist aber nicht verantwortlich für deine Reaktion.

Ergo:
Die Information, dass du bei deinen Profilen EQ vermisst, ist da, ob es ein allgemeines Phänomen ist, vermag ich nicht zu beurteilen, muss ich aber auch nicht.
Wenn du es wissen wolltest, könntest du ja auch alle anschreiben und nachfragen, vielleicht ist das was für dich.
Ob es dich weiter bringt oder ob du dich bestätigt fühlst, den Ausgang wirst nur du kennen.
Wenn du weiter an den Mangel glauben möchtest als Erklärung für deine Situation, tu es, wenn es dir hilft es zu akzeptieren. Ansonsten könntest du ja dich ändern, um ein anderes Ergebnis zu erzielen.

PS
Ich glaube nicht, dass ein mutwilliges Erweitern von Smalltalk-Repertoire dich wirklich weiter bringt. Eher schon andere Wissenssuche.
 

Bibiana

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  • #30
Zitat von Dannybear:
In der Form meinte ich das nicht, und klar wie du das meinst . Ich will nur sagen das eine Emotion zu andren führt. Wir können uns nicht einfach irgendwas rauspicken, zu allem gehört was dazu gibt es Liebe dann gibt es auch Trauer.

Jeder will glücklich sein und das am besten mit wem zusammen, aber wir müssen uns eingestehen das unsere "Wünsche" uns nur im weg stehen. Und dieser Wunsch soll eben Perfekt sein, und jemanden Perfektes gibt es einfach nicht sry ja.
Etwas perfektes kann man herstellen oder kochen, aber einen guten menschen finden, und ihn so nehmen wie er ist scheint heute schwierig zu sein.

Ich sag es wie es manche schon geschrieben haben, reden und schreiben geht immer wenn das foto noch verdeckt ist.Aber die reaktion des anderen sagt mehr aus, als sein ganzes profil im dem Moment wie er reagiert.

Heute wollen sich alle lieber verstecken, und sind scheu die offene erliche Art wissen nur noch wenige zu schätzen, deswegen sterben wir aus .....

du hast völlig recht dannybear, aber was machst du, wenn du ein Foto siehst und dein Bauchgefühl nein sagt.
Einfach weil es kleine Merkmale gibt, gar nicht das große Ganze, kleine Dinge, auf die man 'anspringt ' oder gar gar nicht.
Der zweite Schritt (und das ist die Forensituation, nicht das echte Leben, da wäre es eher der erste Schritt) der zweite ist dann, sich riechen, Bewegung sehen, Stimme, Kleinigkeiten in die man sich verlieben kann.
Aber nochmal, was, wenn das Foto ein eindeutiges Nein ist??