Liilyfee

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  • #1

Ich muss einfach mal reden.....

Hallo liebe Mitmenschen,
ich habe hier schon einige Male Eure Diskussionen Fragen/Hilfen/Antworten verfolgt. Oft habe ich gedacht, vielleicht schreibe ich auch mal; hab eigentlich niemand zum reden...
Anonym geht das ja auch besser (manchmal). Aber ich hatte bislang nicht den Mut, hab gedacht: ich komm schon alleine klar...

Nun ja: ich lebe seit mehr als 30 Jahren in einer Beziehung. Er war für mich große Liebe; ich wohl auch für ihn; er hat seine Familie für mich verlassen und wir haben geheiratet. Seine 1. Frau ist verstorben und wir haben seine beiden Kinder aus 1. Ehe gemeinsam aufgezogen. Wir hatten ein Geschäft, haben ein riesiges Haus gebaut und eine Tochter bekommen. Wir haben nichts geschenkt bekommen, haben wahnsinnig viel gearbeitet, gekämpft, Niederlagen und Erfolge gemeinsam gelebt. Das was wir gemeinsam erlebt haben, reicht normalerweise für 1 Leben nicht aus.
Er hat mich immer mal betrogen - mal kürzer - mal länger.(ich ihn auch - aber das hatte für mich keine Bedeutung - für ihn auch nicht, so wie er sagt) - aber wir haben uns immer wieder "zusammengerauft".
In den letzten 2 Jahren hat er über den Sommer ein Event gemanagt und dafür auswärts gearbeitet und dabei festgestellt, dass er auch "gut alleine klar" kommt. Auch mir ging es gut während dieser Zeit. Ich habe das "Tun und Lassen können, was man will" genau so genossen wie er. Allerdings hatte er während dieser Zeit eine Affäre mit einer Frau, die wesentlich jünger ist als ich und die auch noch in unserer unmittelbaren Umgebung wohnt. ob das Verhältnis weiter andauert, weiß ich nicht.
Wieder vereint traten die Probleme auf: er ist Frührentner und ich habe einen tollen Job, bei dem ich zwar vollen Einsatz zeigen muss, aber auch gutes Geld verdiene.
Er befindet sich in einer Art "Endlifecrisis", hat Angst vor dem Altwerden, er könne etwas verpassen, usw. Das äußert sich dahingehend, dass er - während ich hauptsächlich am Wochenende bis spät in die Nacht arbeite (ich kann von zuhause arbeiten) - er während dieser Zeit nicht zu Hause sitzt, sondern Swingerclubs besucht - nur (angeblich) zum Schauen. Ich bin dann, wenn er nachts nach Hause kommt, nicht begeistert und lasse ihn das auch merken.
Die ganzen Diskussionen eskalierten derart, dass er im Winter diesen Jahres für ein paar Wochen in eine Pension gezogen ist. Wir haben uns ausgesprochen und sind wieder "zusammengekrochen". - mit der Option, dass ich einen solchen Besuch im Swingerclub mal mitmache, um mir selbst ein Bild zu machen. Dazu ist es nicht gekommen; ich hatte 3 Wochen frei und wir haben viel gemeinsam gemacht, aber das nicht - vielleicht hätten wir mehr reden sollen.... Seit dem letzten Wo-ende arbeite ich wieder und er ist sofort wieder losgefahren.
Ich habe ihn zur Rede gestellt und Vorwürfe gemacht. Nun ist er wieder ausgezogen; angeblich wieder in die Pension. Er kommt morgens nach Hause, versorgt unsere Tiere, arbeitet an Haus und Hof, wir essen gemeinsam zu Mittag.... und er fährt abends wieder.
Das ist für mich eine unerträgliche Situation: ich hab eigentlich keine Chance auf ein eigenes Leben; zumal ich auch nicht weiß was er tut. Manchmal denke ich, ich tue ihm unrecht. Ich sollte ihn einfach laufen lassen; es wird schon wieder besser. Aber ich glaube das kann ich nicht. Ich will doch auch nur ein bisschen leben.
Mein Problem ist: ich kann nicht einfach weglaufen.... dazu bin ich nicht der Typ, auch unser Anwesen bedeutet mir/ihm viel - wir haben einen Makler beauftragt, es zu verkaufen, nur um mal zu sehen, ob es verkäuflich ist, aber keine Reaktion bislang.
Das Haus und Hof gehören mir - ich könnte - rein rechtlich ihm den Hof verbieten - aber das wäre moralisch verwerflich und das kann ich nicht tun.
Ich bin wirklich verzweifelt, habe niemanden mit dem ich reden kann und ich weiß nicht wie es weiter gehen soll.... am liebsten möchte ich, dass alles wieder so ist wie früher -- aber das geht wohl nicht mehr....
Mein Verstand sagt mir: mach endgültig Schluß es hat keinen Sinn mehr, aber ich bin nicht der Typ Mensch, der auf Krieg aus ist. Und irgendwie kann ich die ganzen Jahre ja auch nicht wegwischen....

O.k. ich weiß, dass mir auch hier womöglich niemand einen wirklichen Rat geben kann, aber es tut gut, mal so alles von der Seele zu schreiben. Vielleicht hat ja jemand einen Tip für mich, oder jemand schreibt oder spricht mal mit mir....
 

Anthara

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  • #2
Uff, das ist starker Tobak - deswegen hat wohl auch noch niemand geantwortet.

Ich bin auch etwas ratlos, die ganze Situation ist verworren o_O
Mein Vorschlag: schreibt beide (jeder für sich) auf, was ihr vom Leben erwartet, was ihr vom Partner erwartet, was euch stört, wie eure Zukunftsplanung ist. Dann setzt euch zusammen (am besten mit einem Mediator) und vergleicht/diskutiert ergebnisoffen - wichtig, ergebnisoffen, das kann auch Trennung bedeuten. Schmeisst aber nicht direkt hin, redet miteinander und hört dem anderen zu. Nicht streiten, das führt zu nix!
 
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  • #3
(...) Dann setzt euch zusammen (am besten mit einem Mediator) und (...)
Nicht streiten, das führt zu nix!
Streiche die Klammern und "am besten" - ansonsten völlig d'accord.

Ich würde allerdings vielleicht noch einen Schritt davor ansetzen : @Liilyfee , was willst Du ? Was soll das Ziel sein ? Die Aussage "am liebsten möchte ich, dass alles wieder so ist wie früher -- aber das geht wohl nicht mehr...." ist nicht eindeutig und damit wenig zielführend !

Darüber mußt Du Dir IMVHO zunächst klar werden, bevor Du überhaupt weiter über die nächsten Schritte nachdenken kannst !

Streit bedeutet übrigens auch, daß da schon noch Gefühle da sind. Manchmal kann es aber besser sein, sich einzugestehen, daß sie nicht mehr reichen, und getrennte Wege zu gehen.

Auch diese Möglichkeit solltest Du ehrlich prüfen und nicht von vornherein ausschließen.
 
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  • #4
liebe @LillyFee, ein stück weit kann ich deine gedanken gut nachvollziehen, da ich auch in einer ähnlichen situation war. auch ging es um die frage, wie man das überhaupt aufteilen kann, ob ich mein zuhause verlieren würde im zuge der trennung etc. pp... diese fragen treiben dich wohl auch um, wenn ich es richtig verstehe. mir hat es seinerzeit sehr geholfen, für diesen nüchternen part zunächst einen anwalt aufzusuchen, um mir mal meine situation und möglichkeiten aufzuzeigen, wie man das alles regeln könnte. zumindest weiß man dann schon einmal, was da auf einem zukommt, sollte es zur finalen trennung kommen.

zum emotionalen part kann ich dir auch nur schwer einen rat geben. es klingt schon sehr verfahren und letztlich hängt es auch davon ab, inwieweit dein partner bereit wäre, das ganze noch zu retten. oder ob er nicht längst für sich ausgestiegen ist. wenn das der fall sein sollte, wird es wohl schwierig, noch eine rolle rückwärts hinzubekommen. ich würde da ansetzen und das gespräch suchen, um mehr klarheit zu erhalten.
 
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Claudi

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  • #5
Das ist für mich eine unerträgliche Situation: ich hab eigentlich keine Chance auf ein eigenes Leben; zumal ich auch nicht weiß was er tut. Manchmal denke ich, ich tue ihm unrecht. Ich sollte ihn einfach laufen lassen; es wird schon wieder besser. Aber ich glaube das kann ich nicht. Ich will doch auch nur ein bisschen leben.
Mein Problem ist: ich kann nicht einfach weglaufen.... dazu bin ich nicht der Typ,
Hallo @Liilyfee,
Du hast recht, das klingt nach so viel bewegte gemeinsamen Leben, dass ich mir gut vorstellen kann, dass es Dir manchmal zu viel wird. Aber was Dir offenbar viel mehr Angst macht ist der Stillstand, den Du gerade in Eurer Beziehung empfindest und Dich fragst, was soll das sein? Die Ruhe vor dem Sturm oder der leise Tod einer großen Liebe, die zerstörte Titanic, bevor es sie endgültig in die Tiefe reißt?
In Deiner Geschichte steckt so viel, dass wohl jeder darin mindestens ein eigenes Thema finden kann, und ich muss mich gerade sehr konzentrieren, um nicht auf diesen einen Punkt zu starren. Erstmal geht es hier jetzt ja mal um Dich. Ich finde schon, dass man die große Liebe noch spüren kann, die Du für diesen Mann mal empfunden hast. Und das heißt ja, da ist noch was. Und das bedingt Deine Zerrissenheit, die Du ja sehr greifbar darstellst. Dich treibt die "Bleiben oder Gehen" Frage um. Und die Frage, was Du möchtest (ich glaube, bei ihm bleiben) und was Du kannst (die Situation fühlt sich für Dich manchmal unerträglich an).
Sieh es mal so: Du hast doch ein Leben. Du bist eine Macherin. Du hast viel erreicht: Den Mann, den Du wolltest. Kinder. Wohlstand. Ein Haus.Einen tollen Job. Nur der Kerl performt einfach nicht mehr so...
Eure Beziehung macht gerade eine entscheidende Wandlung durch. Du bist (wahrscheinlich deutlich jünger als er) noch auf dem Zenit und voll im Flow, es gibt wenig, was nicht doch noch möglich wäre, mit Deiner Wilkensstärke und Liebesfähigkeit. Ihn nimmst Du nicht nur in der Midlife- sondern in der Endlifecrisis wahr. Ich kenne bisher nur Männer in der Midlife Crisis. Und ich muss sagen: es kann unglaublich sexy sein, wenn so ein Hallodri plötzlich realisiert, dass seine Kräfte und seine Anziehung auf Frauen nachlässt. Es gibt welche, die werden dann zu unerträglichen Nörglern, um sich in der Hauptbeziehung weiter zu behaupten, aber erstaunlicherweise auch viele, die einfach weicher und anhänglicher werden und große Selbstzweifel bekommen, in sich reinhorchen auf der Suche nach inneren Werten und nervös werden, wenn sie da nicht sofort fündig werden. Auf einmal wollen sie um ihrer selbst Willen gemocht werden, in ihrer ganzen Zerbrechlichkeit, kriegen Angst vor dem Alleinsein. Das kann nicht nur bedauernswert sein...Sondern auch hinreißend. Kommt auf Deine Einstellung an. Brauchst Du den starken Mann, der dadurch aufgewertet wird, da so viele andere Frauen ihn auch wollen? Oder kannst Du in ihm noch Deinen Geliebten und besten Freund sehen? Kann er das noch sein, oder schämt er sich zu sehr für sein Altwerden und befürchtet, dass Du ihn nicht mehr willst?
Die Sache mit den Swingerclubs...Er kann halt nicht aus seiner Haut, aber er möchte raus aus der Heimlichkeit. Nimm ihm das nicht übel. Aber mitgehen musst Du da nicht. Er bietet Dir das glaube ich als Vertrauensbeweis an. Aber wenn es Dich persönlich kein bisschen anspricht oder neugierig macht, darfst Du das dankend ablehnen. Wie gut könnt ihr denn über all das reden? Da ist ja auf seiner Seite auch viel, was mit Angst und Scham besetzt sein könnte. Man stelle sich die Situation mal so vor: Der alternde Don Juan, den die tüchtige Frau des Hauses jederzeit vom Hof jagen kann...Da ist schon eine Schieflage im Machtgefüge der Beziehung, die unter Umständen schwer zu ertragen ist für ihn.
 
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Liilyfee

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  • #6
Erst einmal "Vielen Dank" das überhaupt jemand sich meine lange Geschichte angehört hat und sich Gedanken dazu gemacht hat.
@Claudi : Donnerwetter, Du hast bei Deinen Ausführungen in vielerlei Hinsicht den "Nagel auf den Kopf" getroffen! Danke Dir dafür! Ich hatte Tränen in den Augen, als ich das gelesen habe. Ich muss das ersteinmal sacken lassen und melde mich später dazu...
 
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  • #7
Hallo @Liilyfee , vielleicht würde euch ein neues (gemeinsames) Projekt gut tun, anscheinend hat ja eure Beziehung noch gut funktioniert, als ihr gemeinsam etwas aufgebaut habt. Und eine Aufgabe - und dazugehörige Bestätigung von dir - würde ihm möglicherweise helfen. Ich glaub, für viele Männer ist so eine Situation mit einer starken Frau an der Seite schwierig, wenn sie selber nicht mehr so viel bewegen.
 
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t.b.d.

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  • #8
Da war eine Situation die mir in ihrer Symbolhaftigkeit signifikant erscheint. Ihr hatte einige Zeit gemeinsam verbracht. Stichwort Qualitytime.
Dann bist (musstest) du wieder auf deinen eigenen Weg zurück. In der Folge ist er dann auch wieder auf seinen eigenen Weg zurückgekehrt.
Anscheinend kann er in der Richtung in die du, Liilyfee unterwegs bist nicht mit und so schlägt er einen Weg ein auf dem du nicht mitkannst.
Diese Thematik und was dem zugrunde liegt, sowie Möglichkeiten einer erneuten Annäherung müsste aufgearbeitet und euch beiden ins Bewusstsein gerückt werden. Es geht dabei nicht um Details wie wer wann was mit wem hatte. Irgendwann ist ein Alarm losgegangen dessen Ursache ihr nicht finden bzw. nicht auflösen könnt. Das werdet ihr allein kaum schaffen.
 
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Dora

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  • #9
Erst einmal "Vielen Dank" das überhaupt jemand sich meine lange Geschichte angehört hat und sich Gedanken dazu gemacht hat.
@Claudi : Donnerwetter, Du hast bei Deinen Ausführungen in vielerlei Hinsicht den "Nagel auf den Kopf" getroffen! Danke Dir dafür! Ich hatte Tränen in den Augen, als ich das gelesen habe. Ich muss das ersteinmal sacken lassen und melde mich später dazu...

Hallo @Liilyfee ,
du hast eine wirklich ausführliche Antwort von @Claudi erhalten ,dem ist eigentlich kaum noch etwas hinzuzufügen.
Ich habe mich auch nach langer Ehe und leider viel zu langer Überlegung , aus dieser Gewohnheit befreit! ich habe es kurz uns schmerzlos gemacht ,nachdem ich mir sicher war ,dass ich ein anderes Leben führen wollte.Ich wußte nicht was auf mich zukam , hatte Existenzängste, aber dieses Leben wollte ich nicht mehr! Mein Leben hat sich von einem Tag auf dem andern um 180°gedreht und ich könnte mich heute noch Ohrfeigen weshalb ich so lange gewartet habe.

Ich wünsche Dir auch,dass Du für dich die richtige Entscheidung triffst :)
 
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Frau M

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  • #10
Hallo @Liilyfee :
Erst mal finde ich gut, wie Du Deine( Eure)Situation dargestellt hast.
Häufig ist es schwierig für Paare etwas anders zu machen, wenn sie schon lange zusammen sind. Es ist schwierig, aber nicht unmöglich.
Ich könnte mir vorstellen, dass " Veränderung" Euch gut täte,
so im Sinne von "frischem Wind". So ist es doch oft, wenn 2 sich neu zusammen tun. Jemand meinte mal: " Wie am Anfang, wenn es hakt. Das ist manchmal leichter gesagt wie getan.
Hier ein paar Ideen:
Mal eine Woche, also einschließlich Wochenende vereisen,
vielleicht in einen schönen Ferienbungalow in einer schönen Umgebung!
Und dann einfach schauen, was dran ist.
Vielleicht gibt es etwas , was Ihr schon immer mal zusammen machen wollte, aber nicht dazu gekommen seid, z.B. ein Konzertbesuch.

Wenn Du am Wochenende so viel arbeiten musst, gilt dass dann schon für Freitag? Vielleicht könntet, falls möglich Euch ein " Ersatzwochenende" schaffen.
Also z.B. außerhalb frühstücken gehen, auf dem Markt einkaufen oder mal eine Städtetour mit einer Übernachtung ( evtl. Einzelzimmer oder Appartement).

Es geht jetzt nicht darum, bestimmte Punkte abzuarbeiten.
Es ist eher nur als Anregung zu verstehen.
Vielleicht ist eine Anregung dabei?

Viel Glück für Euch!
 

Liilyfee

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  • #11
So da bin ich wieder!
Ich habe alle Eure Beiträge (mehrfach) gelesen und muss sagen, dass ich aus jeder Antwort von Jedem hier etwas mitnehmen konnte. Über Verschiedenes muss ich noch nachdenken - aber Ihr habt mir geholfen, die Seite des Betrachters zu wechseln. Wenn man Abstand zu etwas hat und nicht direkt involviert ist, ist es möglich Dinge nüchterner und klarer einzuschätzen.
Ich bin unheimlich überrascht, wie qualifiziert und tiefgehend Eure Kommentare sind; es hat mich irgendwie zum "Umdenken" gebracht.

Das Urproblem wird mir dadurch klarer: es ist die Machtverteilung. Ein MANN, der als Boss geachtet und gewertschätzt wird, wird "degradiert" (aus Gründen, die hier ein weiteres Buch füllen würden) und von seiner starken Partnerin, die MUSSTE, weil er "gekniffen" (er ist im Inneren sehr weich-soll kein Vorwurf sein) hat (auch das würde ein weiteres Buch füllen) - wohin geht so jemand mit seinem Ego? Das hat @t.b.d.
Dann bist (musstest) du wieder auf deinen eigenen Weg zurück. In der Folge ist er dann auch wieder auf seinen eigenen Weg zurückgekehrt.
Anscheinend kann er in der Richtung in die du, Liilyfee unterwegs bist nicht mit und so schlägt er einen Weg ein auf dem du nicht mitkannst.
ganz genau auf den Punkt gebracht.
Ich weiß nicht wie ich Deinen Rat @t.b.d. hinsichtlich professioneller Hilfe zur Aufarbeitung verstehen soll? An wen/was kann ich mich wenden?

Aber auch Alle Anderen hier haben recht, wenn sie sagen: ich muss (MUSSS) erst einmal wissen, was ICH will. Ich hatte mich auf ein ruhigeres Leben im Alter eingestellt, habe gedacht, der Kampf mit Finanzen, Behörden, Kunden usw. ist vorbei - hätte nie geglaubt, dass nun der Kampf zwischen uns viel schwieriger sein könnte. Man kann alles erreichen, wenn man nebeneinander steht.... und in EINE Richtung zieht.
Auch wurde hier gesagt: es nicht nicht wichtig: WER WANN MIT WEM und WARUM - wichtig ist, das ich verletzt bin, so richtig tief drin - bin halt keine "30" mehr..... - denke ich kann da nicht mithalten.... aber ich habe doch eigentlich soooo viel mehr..... - vielleicht muss ich versuchen über meinen Schatten zu springen - aber das ist nicht so leicht.
Ich werde versuchen - in entspannter Atmosphäre - zu reden, so wie mir einige von Euch geraten haben. Wohin das Schiff fährt, kann ich nicht sagen.... ENDE offen.... DANKE!!!!
 
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Liilyfee

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  • #12
Komisch, mein Beitrag wird hier nicht in Echtzeit dargestellt; er wartet immer auf eine Freigabe durch die "Moderatoren"... (?) geht Euch das auch so?
 

Mentalista

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  • #13
Hallo @Liilyfee,
Man stelle sich die Situation mal so vor: Der alternde Don Juan, den die tüchtige Frau des Hauses jederzeit vom Hof jagen kann...Da ist schon eine Schieflage im Machtgefüge der Beziehung, die unter Umständen schwer zu ertragen ist für ihn.


Ob das der Lilyfee bewusst/klar ist? Zudem es eine gesundheitliche Vorgeschichte gibt, denn so einfach wird man nicht Frührentner. Das dieser dann für eine wesentlich jüngere Frau als Geliebter attraktiv sein soll, hm......?

Wieso die L-Fee keine Chance auf ein eignes Leben haben soll, erschliesst sich mir nicht.
 
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q(n) =4

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  • #14
Hallo @Liilyfee
genau so eine (sehr ähnliche) Geschichte habe ich schon mal gehört.
Eigentlich war es ein berufliches Treffen, aber wir wurden zum Mittagessen am Familientisch eingeladen und kamen zu persönlichen Themen.
Zu diesem Zeitpunkt waren die Beiden wieder zusammen und ich als Fremde, die ob dieser Offenheit auch sehr überrascht war, habe das Glück, das sie wiedergefunden hatten, spüren können.
In diesem Moment habe ich gar nicht drangedacht, dass es womöglich auch wieder anders sein könnte.
Es haben dir ja jetzt schon einige Foristen geantwortet und da sind viele Gedanken dabei, die ich dir vielleicht auch geschrieben hätte.
Schau, was du und dein Partner da an Möglichkeiten in Betracht ziehen könntet, ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass ich euch nicht nur Glück wünsche, sondern auch Kraft (weiterhin) ausgefallene Wege zu betreten.
 
D

Deleted member 20013

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  • #15
Ob das der Lilyfee bewusst/klar ist? Zudem es eine gesundheitliche Vorgeschichte gibt, denn so einfach wird man nicht Frührentner. Das dieser dann für eine wesentlich jüngere Frau als Geliebter attraktiv sein soll, hm......?

Wieso die L-Fee keine Chance auf ein eignes Leben haben soll, erschliesst sich mir nicht.

Diese Wortmeldung erscheint mir hochgradig respektlos.
 

tina*

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  • #16
Hallo Lillyfee,
so ganz habe ich noch nicht verstanden, wo genau dein "Problem" liegt. Ich finde es allerdings interessant, was die anderen Foristen aus deinem Beitrag so rauslesen.

Da ich nicht so der Typ für’s Kopftätscheln bin, betrachte ich das mal etwas nüchtern; falls du das grade nicht hören magst, einfach nicht weiterlesen.
Das was wir gemeinsam erlebt haben, reicht normalerweise für 1 Leben nicht aus.
Meinst du das positiv oder negativ? So insgesamt würde ich das mal nicht als Grundlage für irgendwas heranziehen; du kannst bei den anderen auch immer nur vor die Stirn schauen, und im Laufe eines Lebens kommt doch eine ganze Menge zusammen.
Er war für mich große Liebe; ich wohl auch für ihn; er hat seine Familie für mich verlassen und wir haben geheiratet.
Eine große Liebe zu erleben, ist doch schon mal sehr schön. Und 30 gemeinsame Jahre ist auch etwas, was erstmal erreicht werden muss. Hier im Forum werden sog. "Warmwechler" ja allgemein nicht so gut angesehen. Dir hat es offensichtlich nichts ausgemacht, dass eure Beziehung mit einer Affaire angefangen hat (du dich also mit einem verheirateten Mann mit zwei Kindern eingelassen hast). Dass das mit Trennung und Hochzeit endete, war ja zumindest für dich ein gutes Ergebnis.

Geschäft, Kinder, Hausbau, Erfolge und Niederlagen sind jetzt nicht so sehr besonders, das ist im Mittelstand keine ungewöhnliche Lebensgestaltung.

Zu meinem Bild einer großen Liebe gehört gegenseitiges Betrügen jetzt eher nicht dazu, da bin ich etwas spießig.
Er hat mich immer mal betrogen - mal kürzer - mal länger.(ich ihn auch - aber das hatte für mich keine Bedeutung - für ihn auch nicht, so wie er sagt)
Das habt ihr beide wohl etwas locker gesehen (da eure Beziehung so angefangen hat, vielleicht auch nicht weiter ungewöhnlich).

Was mir nicht ganz so klar ist, ist die Frührentner/Toller Job -Geschichte. Habt ihr einen größeren Altersunterschied? In welche Richtung? Ist dein Mann aufgrund höheren Alters oder aus gesundheitlichen Gründen Frührentner? Wer trägt wieviel zum Familienunterhalt bei? Habt ihr noch gemeinsames Kapital aus eurem Geschäft oder trägst du die finanzielle Hauptlast?
In den letzten 2 Jahren hat er über den Sommer ein Event gemanagt und dafür auswärts gearbeitet und dabei festgestellt, dass er auch "gut alleine klar" kommt. Auch mir ging es gut während dieser Zeit. Ich habe das "Tun und Lassen können, was man will" genau so genossen wie er.
Diese getrennte Zeit war also für euch beide angenehm. Wenn "Tun und lassen können, was man will" als Genuss empfunden wird, scheint mir das nicht unbedingt ein Zeichen goßer Liebe zu sein. War da kein Vermissen, keine Sehnsucht?
Allerdings hatte er während dieser Zeit eine Affäre mit einer Frau, die wesentlich jünger ist als ich und die auch noch in unserer unmittelbaren Umgebung wohnt. ob das Verhältnis weiter andauert, weiß ich nicht.
Das Affairenhaben war ja nichts Neues für dich. Was hat dich da "gepickt"? - Dass sie jünger ist oder in der Nachbarschaft wohnt? Warum weißt du nicht, ob da noch was läuft - interessiert es dich nicht?
ich habe einen tollen Job, bei dem ich zwar vollen Einsatz zeigen muss, aber auch gutes Geld verdiene.
Das ist ja erstmal prima, da du ja auch nicht mehr ganz sooo jung bist.
während ich hauptsächlich am Wochenende bis spät in die Nacht arbeite (ich kann von zuhause arbeiten)
Diese Arbeitszeiten sind etwas ungewöhnlich. Sind diese ok für dich? Wiegt die Kohle die sozial etwas ungünstigen Arbeitszeiten auf? Gäbe es Alternativen in der zeitlichen Aufteilung?
Das äußert sich dahingehend, dass er - während ich (…) arbeite (…) - er während dieser Zeit nicht zu Hause sitzt, sondern Swingerclubs besucht - nur (angeblich) zum Schauen. Ich bin dann, wenn er nachts nach Hause kommt, nicht begeistert und lasse ihn das auch merken.
Das klingt so etwas merkwürdig. Was ist denn für dich der kritische Punkt dabei? Dass er weggeht, während du arbeitest? Würde es dir helfen, wenn er zu Hause säße? Oder dass er in Swingerclubs geht (überhaupt) oder so regelmäßig? Ist es die Eifersucht oder das Geld, das er auf den Kopf haut? Als Solomann sind die Eintritte ja ganz schön happig. Glaubst du ihm nicht – wegen "angeblich"?
Rein faktisch sind alternde Solomänner im Swingerclub jetzt auch nicht die erste Wahl (sofern dort nicht mit Professionellen gearbeitet wird), da ist "nur Schauen" durchaus plausibel.
Wir haben uns ausgesprochen und sind wieder "zusammengekrochen".
Zusammengekrochen klingt jetzt nicht so positiv. Siehst du es so - also positiv - oder eher als faulen Kompromiss?
mit der Option, dass ich einen solchen Besuch im Swingerclub mal mitmache, um mir selbst ein Bild zu machen. Dazu ist es nicht gekommen; ich hatte 3 Wochen frei und wir haben viel gemeinsam gemacht, aber das nicht
Warum denn nicht? Klingt jetzt nicht nach ernsthaftem Interesse deinerseits, seine Motive zu verstehen.
Ich habe ihn zur Rede gestellt und Vorwürfe gemacht.
Hmm, ich glaube, dass das allgemein keine zielführende Lösungsoption ist.
Er kommt morgens nach Hause, versorgt unsere Tiere, arbeitet an Haus und Hof,
Das klingt doch erstmal positiv. Was stört dich daran - würdest du die Arbeit lieber alleine machen?
Das ist für mich eine unerträgliche Situation: ich hab eigentlich keine Chance auf ein eigenes Leben;
Was meinst du denn mit "eigenem" Leben? Dich selbst anderweitig umschauen? Oder den äußeren Schein wahren?
Mein Problem ist: ich kann nicht einfach weglaufen
Naja, das ist ja auch keine Lösung - höchstens für Kinder (und auch die entdecken, dass das keine Lösung ist).
Wie kommt’s? Habt ihr Gütertrennung?
ich könnte - rein rechtlich ihm den Hof verbieten - aber das wäre moralisch verwerflich und das kann ich nicht tun.
Etwas erstaunlich, dass da plötzlich die Moral in's Spiel kommt. Was genau wäre aus deiner Sicht denn verwerflich? Mit dem Swingerclub-Argument bist du als entrüstete Ehefrau doch auf dem moralisch sicheren Fundament?
Mein Verstand sagt mir: mach endgültig Schluß es hat keinen Sinn mehr
Das Herz sagt das ja offensichtlich schon länger.
aber ich bin nicht der Typ Mensch, der auf Krieg aus ist.
Warum befürchtest du Krieg? Was wäre schlimmer bei einer Klärung/Trennung im Verhältnis zu heute?
Und irgendwie kann ich die ganzen Jahre ja auch nicht wegwischen....
Musst du ja auch nicht. Die sind allerdings kein Argument für nix, wenn es dir - schon länger - mit der Situation, so wie sie ist, nicht gut geht.

Solch abwertenden Statements, mit denen du dich evtl. identifizierst,
Nur der Kerl performt einfach nicht mehr so... (…)Der alternde Don Juan
helfen da m.E. eher nicht weiter.

Wie schon geschrieben, darfst du dir mal überlegen, was für dich die beste Lösung wäre. Wenn das Ergebnis "Alles wäre prima, wenn er nur anders wäre" ist, vermute ich, dass auch eine Mediation da nichts mehr richten kann.

Viel Erfolg beim Sortieren!
 
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vivi

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  • #17
Tja, je nach subjektivem Blickwinkel haben alle Antworten einen Ansatz der nicht ganz unrichtig scheint.
Ich finde es ja übrigens auch gut das man, wenn man an so einem Punkt wie @Liilyfee angekommen ist, mal Revue passieren lässt....egal ob durch aufschreiben oder einfach nur gedanklich. Ist aber dann - bei solchen Umständen - wirklich Zeit und aus m.E. heraus eigentlich schon fast zu spät.
Auch wenn's womöglich Proteste gibt sehe ich es eher so wie @tina*
Das wäre jetzt ein guter Moment mit diesen Denkanstößen nochmal in sich zu gehen und zu schauen "was will ich für mich und mein weiteres Leben, kann und will ich das so". Dazu sind auch solche sachlichen Aspekte hilfreicher, auch wenn man spontan gern sehr emotional agieren wollen würde.
Es geht hier letztendlich um 2 Personen, die alle beide - das Recht - auf ein Eigenleben haben. Die Frage ist, ob sie es zusammen wollen.
Am besten / einfachsten wäre vermutlich reden mit dem Anderen.
 
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t.b.d.

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  • #19
Ich weiß nicht wie ich Deinen Rat @t.b.d. hinsichtlich professioneller Hilfe zur Aufarbeitung verstehen soll? An wen/was kann ich mich wenden?
Am besten wendest du dich an jemanden der sich beruflich mit dem Thema "Paare in der Krise" auskennt. Stichwort Paarberatung.
Eine Paarberatung hilft zumindest beim erklären und verstehen der Situation. Was ist eure gemeinsame Basis? Nicht nur wirtschaftlich, sondern vor allem auch emotional.
Was passiert warum und welche Wirkung hat es auf jeden von euch und auf eure Beziehung.
Es kann auch helfen klarer zu umreißen was dir (und ihm) und euch wichtig ist und wo Gestaltungsspielräume liegen. Gegebenenfalls aber auch zu klären warum es miteinander nicht weitergehen kann.
 
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  • #20
Ich bleibe dabei, was @Anthara in # 2 geschrieben hatte und ich in # 3 ergänzt habe.

Aus meiner Sicht ist das die Quintessenz aller nachfolgenden Äußerungen, die vielleicht emphatischer formuliert waren, inhaltlich aber keineswegs Neues brachten.

Oder noch kürzer : Vor jeder Aktion muß die Analyse stehen, sonst wird aus zielgerichteter Aktion sinnfreier Aktionismus.
 
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  • #21
Hallo Lillyfee,
so ganz habe ich noch nicht verstanden, wo genau dein "Problem" liegt. Ich finde es allerdings interessant, was die anderen Foristen aus deinem Beitrag so rauslesen.

Da ich nicht so der Typ für’s Kopftätscheln bin, betrachte ich das mal etwas nüchtern; falls du das grade nicht hören magst, einfach nicht weiterlesen.

Danke für diesen Beitrag. Ich bin gespannt, ob Lilliyfee darauf ausführlich antworten wird.
 
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Liilyfee

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  • #22
Danke für diesen Beitrag. Ich bin gespannt, ob Lilliyfee darauf ausführlich antworten wird

@Mentalista @tina* - nein darauf wird Lillyfee nicht ausführlich antworten.
Das was ich da vorgestern abend losgelassen habe war ein echter/ehrlicher Hilfeschrei!
Ich bin froh und es hat mir sehr geholfen, dass die meisten Menschen hier das auch so verstanden haben und mir durch ihre Worte ein bisschen Mut gemacht haben.
Ich weiß dass ich auch Fehler gemacht habe/mache- ich bin bereit diese zu erkennen und anzunehmen und mir auch helfen zu lassen. - Aber ich bin nicht bereit hier meine/unsere finanziellen, vertraglichen oder beruflichen Verhältnisse zur Diskussion zu stellen; das würde Euch auch nicht helfen, mein Problem zu erkennen.
 
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Mentalista

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  • #23
@Mentalista @tina* Aber ich bin nicht bereit hier meine/unsere finanziellen, vertraglichen oder beruflichen Verhältnisse zur Diskussion zu stellen; das würde Euch auch nicht helfen, mein Problem zu erkennen.

Bei allem Respekt, du hast hier selber sehr breit deine beruflichen, finanziellen und vertraglichen Verhältnisse dargelegt. Von daher kann ich deine obigen Zeilen nicht nachvollziehen.

Vielleicht hat man auch dein Problem längst erkannt, während du es selber nicht so siehst...., noch nicht;)?
 
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Claudi

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  • #25
Also mir tut es leid, welche Wendung das hier gerade nimmt. @Liilyfee: Wenn man von dem Ausrufezeichen hinter dem Hilfeschrei in Deinem Post darauf schließen kann, dass Du gerade ziemlich aufgewühlt bist, hoffe ich, Du schaffst es, Dir nicht alles hier zu sehr zu Herzen zu nehmen. Ich hab nicht den Eindruck, daß es Dir an Kritikfähigkeit und der Fähigkeit zur (Selbst) Reflexion mangelt. Aber ich finde, es ist ja auch die Aufgabe des Kritikers, die Kritik so anzubringen, dass das Gegenüber sie auch annehmen kann. Mit nah am Wasser gebauten, hochexplosiven Teenie Kindern lässt sich das z.B. hervorragend üben. Und ist für mich gerade eine große Herausforderung, die aber wirklich lehrreich ist.
Zwei Gedanken: Feedback ist ein Geschenk. Was heißt, der Gebende kann dafür weder eine Gegenleistung noch die Umsetzung seiner Ratschläge erwarten. Kommentare zum Umgang des Nehmenden damit in diese Richtung verbieten sich demnach.
Ich mach gerade eine Gruppentherapie. Die häufigste Einflussnahme des Therapeuten um das Gespräch zu lenken geht etwa so:"Es geht hier nicht darum, Herrn X zu sezieren oder ihm gute Ratschläge zu erteilen, in dieser Runde haben Sie die Gelegenheit etwas aus ihrer eigenen Erfahrung bei zusteuern, was sich im weitesten Sinne auf das von Herrn X gesagte bezieht." Das klappt ganz gut. Unsere Gruppe ist nett. Bis auf zwei , lauter Kopftätschler, würde ich sagen :). Die guten Ratschläge können wir uns nicht immer verkneifen, aber schmerzhaftes Sezieren kommt fast gar nicht mehr vor.
In diesem Sinne...Potenzial hat der Thread.
 
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  • #26
@Mentalista @tina* - nein darauf wird Lillyfee nicht ausführlich antworten.
Das was ich da vorgestern abend losgelassen habe war ein echter/ehrlicher Hilfeschrei!
Ich bin froh und es hat mir sehr geholfen, dass die meisten Menschen hier das auch so verstanden haben und mir durch ihre Worte ein bisschen Mut gemacht haben.
Ich weiß dass ich auch Fehler gemacht habe/mache- ich bin bereit diese zu erkennen und anzunehmen und mir auch helfen zu lassen. - Aber ich bin nicht bereit hier meine/unsere finanziellen, vertraglichen oder beruflichen Verhältnisse zur Diskussion zu stellen; das würde Euch auch nicht helfen, mein Problem zu erkennen.
Laß es mich mal so sagen : Was @Mentalista nach meinem Eindruck so irritiert - und mir geht es ähnlich ! - ist, daß Du einerseits "nach Hilfe schreist", andererseits aber offensichtlich nach Deinen Worten nur wolltest, daß man Dir "durch ... Worte ein bisschen Mut" macht.

Niemand hat von Dir verlangt, "finanziellen, vertraglichen oder beruflichen Verhältnisse zur Diskussion zu stellen". Das ist Deine Interpretation.

Vorschläge, was Du/Ihr machen könnt, hast Du reichlich bekommen. Umsetzen mußt Du/müßt Ihr sie selbst !

Und @Claudi, das hat nichts damit zu tun, daß "der Gebende (...) dafür weder eine Gegenleistung noch die Umsetzung seiner Ratschläge erwarten" kann - es steht dem Gebenden allerdings auch frei, sich abzuwenden und nicht weiter damit zu befassen, wenn er den Eindruck gewinnen muß, daß sein "Geschenk" gar nicht gesehen wird.
 
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Mentalista

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  • #27
Laß es mich mal so sagen : Was @Mentalista nach meinem Eindruck so irritiert - und mir geht es ähnlich ! - ist, daß Du einerseits "nach Hilfe schreist", andererseits aber offensichtlich nach Deinen Worten nur wolltest, daß man Dir "durch ... Worte ein bisschen Mut" macht.

Niemand hat von Dir verlangt, "finanziellen, vertraglichen oder beruflichen Verhältnisse zur Diskussion zu stellen". Das ist Deine Interpretation.

Vorschläge, was Du/Ihr machen könnt, hast Du reichlich bekommen. Umsetzen mußt Du/müßt Ihr sie selbst !

Und @Claudi, das hat nichts damit zu tun, daß "der Gebende (...) dafür weder eine Gegenleistung noch die Umsetzung seiner Ratschläge erwarten" kann - es steht dem Gebenden allerdings auch frei, sich abzuwenden und nicht weiter damit zu befassen, wenn er den Eindruck gewinnen muß, daß sein "Geschenk" gar nicht gesehen wird.

Danke, du hast es gut auf den Punkt gebracht.
 
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fleurdelis*

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  • #28
Er befindet sich in einer Art "Endlifecrisis", hat Angst vor dem Altwerden, er könne etwas verpassen, usw. Das äußert sich dahingehend, dass er - während ich hauptsächlich am Wochenende bis spät in die Nacht arbeite (ich kann von zuhause arbeiten) - er während dieser Zeit nicht zu Hause sitzt, sondern Swingerclubs besucht - nur (angeblich) zum Schauen.
Das ist für mich eine unerträgliche Situation: ich hab eigentlich keine Chance auf ein eigenes Leben; zumal ich auch nicht weiß was er tut.

Probleme dieser Art sind wohl nicht in der Suche von "Heute" oder "Gestern" zu finden. Wer in einen Swingerclub geht und wie du schreibst, ist er ausgezogen, weil du das nicht möchtest, wird der Faszination die dort geboten wird, nicht mehr ab können. Das ist eine eigene Form von "Magie" ..... Für dich eine unerträgliche Situation, verständlich aus deiner Sicht. Aber das heißt nicht das du keine Chance auf ein eigenes Leben hast. Dann möchtest du, dass er sich nach dem richtet was du tust. Es ist nicht fair, aber es bleibt mir die Frage, warum er dorthin geflüchtet ist. Das hat nichts mit Schuld zu tun, aber alles spricht eine Sprache.

Das Haus und Hof gehören mir - ich könnte - rein rechtlich ihm den Hof verbieten - aber das wäre moralisch verwerflich und das kann ich nicht tun.
......ich bin nicht der Typ Mensch, der auf Krieg aus ist. Und irgendwie kann ich die ganzen Jahre ja auch nicht wegwischen....

Das hört sich wie eine Drohung an: Hof gehört mir! .... Wer sich trennen will beginnt keinen Krieg sondern eine Trennung. Ihr habt euch ja schon öfters "zusammen gerauft" .... wart beide Abenteuern nicht abgeneigt. Warum war das so? ... Ist natürlich eine intime Frage, die nicht beantwortet werden muss, aber auch eine Sprache spricht. Vorschreiben kannst du ihm, obs sinnvoll ist, ist eine andere Sache.

Aber, ich habe den Eindruck, dass er sich nach etwas sehnt, was er nicht bekommt, und du genauso. Das einzige was da hilft: hinsetzen und reden, alle Karten auf den Tisch, bereit sein für jegliche Konsequenzen, nur so kann eine Lösung gefunden werden. Alles andere wäre der Versuch, Windmühlen anzuhalten, aber mit Händen in die Flügel zu greifen, geht nicht gut aus.
 
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MonDieu

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  • #29
Sobald ein Mann mir was von Swingerclub sagen würde, wüßte ich, was ich tun würde: Ihn zur Tür rausswingen und er käme nie mehr rein. Auf was für Ideen manche Leute kommen...
 
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Wildflower

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  • #30
Interessant, dass du nun doch die direkte persönliche Ansprache wählst - wenn auch weiterhin mit falscher Schreibweise des Namens und zusätzlich einem abschätzigen Abschlussabsatz garniert.

Seltsam.
Warum habe ich bei mehr als 90% Deiner Beiträge folgendes Szenario im Kopf ?
Da hängt einer am Abgrund und droht in die Tiefe zu stürzen, und da ist Einer, der versucht ihm nach besten Kräften zu helfen, auch wenn er nicht ausschließlich die richtigen Handgriffe anwendet, und,.....
.....ja, und dann steht daneben ein kluger Ratgeber und kritisiert den Helfenden, ob seiner falschen Rettungsmethoden.
Seltsam, sehr seltsam.
 
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