Zitat von HenryVIII:
Es geht ganz einfach darum, dass Ideologie durch den Magen geht und vorher noch einen Umweg über die Geldbörse macht.
Danke Koerschgen, ist aber nicht nötig. Man könnte annehmen Henry meint das ganz einfach nur polemisch, zur eigenen Unterhaltung und die dem Thema abträgliche Wirkung vernachlässigend. Das lässt sich jedoch angesichts seiner herzerwärmenden Posts zum Umgang miteinander ausschließen.
Dann betrachtete ich das freundlich und geduldig als markige Zusammenfassung und es ist tatsächlich die Frage in wie weit ist das so? Lässt sich das hinsichtlich einer persönlich guten Ernährung vermeiden?
Man schaue sich mal einen Spritzplan für Kartoffeln an. Ganz normal für den Ackerbau und könnte die Sicht von "Pflanze in die Erde, wachsen lassen, Ernten" erweitern.
Zitat von Andre:
Was haltet ihr von "Regional ist das neue Bio"? Ich finde, Bio-Bananen in hiesigen Läden sind nicht mehr Bio (auch im Sinne von: sind nicht ökologisch).
Ja, das ist ein endloses Thema. Regional ist schon mal sinnvoll in Vermeidung langer Wege, dafür bio zu reklamieren trifft es einfach nicht.
Nach dem Abi wusste ich nicht was tun und habe 2 Jahre mit Unterbrechungen in einer alternativen Lebensmittelgroßhandlung gearbeitet. Die Unterbrechungen entstanden aus den alternativen Arbeitszeiten, Jedes mal, wenn es die 80 Wochenstunden überschritt, knallte es. Ich bin also in der Republik herumgefahren, habe Bio-Lebensmittel abgeholt, kommissioniert und sie wieder zu den Kunden gebracht. Damals gab es schon unterschiedliche Qualitäten in biologisch, biologisch-organisch, biologisch-dynamisch, Schnick & Schnack. Heute haben die Bio-Lebensmittel die Discounter erreicht, was zu einer weiteren Verwässerung der Ansprüche an Bio führte. Es geht idR. darum günstig zu produzieren und da ist die Versuchung irgendwo zu sparen einfach vorhanden. "Regional ist das neue Bio" ist diesbezüglich übel und zeigt vor allem, dass versucht wird den verkaufsfördernden Begriff für sich zu reklamieren. Trotzdem ist Bio ganz nett, wenn, ich zerre das Beispiel mit den Äpfeln wieder her, alle konventionellen Äpfel schadstoffbelastet waren, die Bio-Äpfel nicht. Ist halt griffig, will ich nicht verallgemeinern. Es führt eben zu der allgemeinen Frage, welche Folgen hat das? Ist es akzeptabel?
Ach ja, ich bin durch den damaligen Job schon geprägt. Die extremen Arbeitszeiten, brachten Familienanschluss mit sich. Nach einer 20h Tour spinnt man, da werden Kanaldeckel zu Krokodilen und auf der Straße tauchen Heuwagen vor einem auf. Ich hatte im Bedarfsfall ein Zimmer zur Verfügung und habe in der Zeit Lebensmittel gegessen, die ausgesprochen schmackhaft waren. Einfache Lebensmittel werden zum Genuss. Nicht ausnahmslos, ich bin zuhause schon konventionell gut ernährt worden. Das kann man kaum diskutieren, ich habe das nie vergessen.
Da spielt sicher auch Ideologie eine Rolle, wäre mir jetzt im Zusammenhang weniger interessant, mehr so die praktische Umsetzung guter Ernährung. Egal ob Bio oder nicht.