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Marlene

Gast
  • #1

Großzügigkeit versus Ausgleichsbereitschaft

Liebe Experten,
wie kann ich das verstehen, wenn der Großzügigkeitsbalken enorm hoch und der Ausgleichsbereitschaftsbalken enorm niedrig ist? Ich bekomme das nicht zusammen, beides bedeutet doch den Umgang mit Frustrationen und wenn man bereit ist, über zugefügte Frustrationen großzügig hinwegzusehen, gleicht man doch damit diese schon aus und fängt nicht an, diese auszuleben bzw. rumzuhadern bzw. dem Anderen unter die Nase zu reiben.
Oder - verstehe ich da etwas nicht richtig?
 

Markus Ernst

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  • #2
Liebe Marlene,

unter "Großzügigkeit" verstehen wir die Toleranz und Nachsicht bei Auseinandersetzungen. Dem Großzügigen fält es leicht, über Enttäuschungen hinwegzusehen.
"Ausgleichsbereitschaft" meint die Fähigkeit zu Kompromissen und Diplomatie, sowie zum Ausbalancieren gegensätzlicher Interessen.
Großzügigkeit kann man also eher als Haltung verstehen, Ausgleichsbereitschaft als Fähigkeit.
In Ihrem Bsp. würde das heißen, die entsprechende Person ist sehr nachsichtig und tolerant und es fällt ihr nicht schwer, beispielsweise die Enttäuschung über das geplatzte Date schnell wieder zu vergessen. Gleichzeitig verfügt sie aber in einer speziellen Situation über eher geringe Fähigkeiten, Kompromisse einzugehen. Bsp.: Unterschiedliche Vorstellungen und Wünsche bzgl. der Gestaltung eines gemeinsamen Wochenendes bekommt sie nur schwer unter einen Hut, zeigt wenig Kompromissbreitschaft.

Konnte ich Ihre Frage beantworten?

Herzliche Grüße,
Markus Ernst
 
M

Marlene

Gast
  • #3
Lieber Herr Ernst,

Vielen Dank für Ihre Antwort. Ja, jetzt verstehe ich das besser, wobei ich auch denke, dass im Grunde genommen alle Faktoren in einem Zusammenspiel wirken und es wohl schwierig ist, eine Eigenschaft isoliert zu betrachten.
Wenn es so bei dem Matching heißt: es könnten mögliche Reibungspunkte sich ergeben - das liegt dann wohl an der großen Differenz (außer bei "männlich" und "weiblich")?
 

Markus Ernst

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  • #4
Guten Morgen Marlene,

ja, es kommt immer auf die Kombination verschiedener Merkmale/Eigenschaften an.

Reibungspunkte ergeben sich immer dann, wenn zwei Aspekte aufeinandertreffen, die Konfliktpotenzial bedeuten können: verfügen zum Bs. beide über sehr geringe Ausgleichsbereitschaft, kann dies zu Problemen führen. Das heißt aber nicht, dass damit eine Beziehung von vornherein zum Scheitern verurteilt sein muss. Wenn beide (oder zumindest einer von beiden) darum weiß, kann dies ja auch Anlass sein, das eigene Verhalten zu hinterfragen und an sich zu arbeiten.

Herzliche Grüße,
Markus Ernst
 
G

Gast

Gast
  • #5
Hallo zusammen,

nebenbei bemerkt gibts auch viele Paare, die nicht auf diesen Hokuspokus fixiert und dennoch glücklich sind. Man möchte schon beinahe verkrampft eine Gewissheit haben, dass alles passt und übersieht dabei das Wesentliche. Die harten Fakten sind eine Sache, das echte Leben eine ganz andere Kiste.

Es ist maximal ein Richtwert, der stimmen kann, aber nicht muss. Denn die eigenen Werte wäre auch nicht unwichtig ;)

Also, nicht immer auf andere, lieber auf sich selbst und an sich selbst arbeiten und lernen damit umzugehen ;)

Schönen Abend :)
 

Serval

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  • #6
Wie ist das eigentlich, wenn ich "an mir arbeite" und dabei erfolgreich bin? Dann stimmen doch manche Daten nicht mehr und das Matching ist dann verfälscht, oder? Wäre es da nicht gut, wenn man nach einer Weile den Test nochmal machen würde, damit die Zahlen aktuell sind? Kann man davon ausgehen, dass das Matching-Ergebnis von Parship-Mitgliedern um so ungenauer ist, je länger sie dabei sind? Weil sie sich in der Zeit ja verändert haben können, in welche Richtung auch immer.
 

Markus Ernst

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  • #7
Hallo Serval,

bei den erhobenen Daten handelt es sich überwiegend um Aspekte, die über die Zeit hinweg stabil sind und sich nicht kurzfristig verändern. Bsp.: ein extrovertierter Mensch wird tendeziell auch zukünftig gerne im Mittelpunkt stehen und auf andere Menschen zugehen, auch wenn er sich vornimmt, etwas zurückhaltender zu sein. Das gilt für andere Bereiche auch. Ein Bereich wie "Ausgleichsbereitschaft" kann sich im Laufe des Lebens natürlich verändern und ist auch beeinflusst von Erfahrungen, die ein Mensch macht. Es wird aber nicht aufgrund einzelner Merkmale gematcht sondern immer im großen Zusammenspiel vieler Aspekte.
Ausnahme: es gibt Personen, die den Fragebogen unmittelbar nach einem massiven Lebenseinschnitt (Bsp.: Scheidung, Tod des Partners) bearbeiten und sehr von dieser starken Emotion beeinflusst bearbeiten. Wenn nach Monaten/Jahren der Schicksalschlag verarbeitet wurde, kann eine Wiederholung der Beantwortung sinnvoll sein.

Herzliche Grüße,
Markus Ernst