Julianna

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  • #2
Ich finde die Unterscheidung in "Gleich und Gleich gesellt sich gern" und "Gegensätze ziehen sich an" zu schwarz-weiss gedacht. Die Mischung machsts am Ende. In wesentlichen Punkten muss man sich ähneln (z.B. ungefähr dasselbe Drehbuch vom Leben haben bsp. Kinder/Heiraten usw) in anderen Dingen kann man gegensätzlich sein (erhöht die Reibungsfläche und die persönliche Weiterentwicklung).


Bei Gegensätzlichkeiten entscheidet am Ende die Kommunikstion darüber, ob man sich gut ergänzt oder, ob man die Gegensätzlichkeit als Belastung empfindet.


Wenn beispielsweise einer chaotisch ist und nicht besonders gut organisiert, der andere aber diszipliniert ordentlich und durchorganisiert ist, kann das ein Konflikt sein. Oder aber, man schafft es sich zu ergänzen. Der eine kann sich mit der Zeit besser organisieren und der andere wird etwas lockerer. Dass sich solche Gegensätzlichkeiten ergänzen, ist aber eine hohe Kunst! Viele schaffen das nicht. Daher kommt die Sehnsucht, sich einen "ähnlichen Partner" zu suchen. Das ist dann die "einfache Variante". Man muss sich nicht anpassen/verändern/offen für Neues sein. Die Ergänzungs-Variante funktioniert auch recht selten. Meistens gehen sich Paare irgendwann damit gegenseitig auf die Nerven. Der Schlüssel liegt dann in der richtigen Kommunikation. Der schwierigere Weg, aber auch der produktivere, weil man sich selbst viel stärker weiterentwickelt.
 
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sugar

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  • #3
Bei Beziehungen spielen viele Faktoren eine Rolle, die man nicht auf und gleich und gleich oder gegensätzlich herunterbrechen kann. Inwieweit sich etwas zueinander gesellt oder nicht, hat meines Erachtens mit dem Geschmack zu tun und der orientiert sich an vielem. Man kann ihn übrigens schulen.
 

Kirsche

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  • #4
Es braucht beides. Ich habe einen guten Kumpel, mit dem ich sehr sehr viele Parallelen habe - was unsere Einstellung, Gewohnheiten, Vorlieben,... betrifft. Wir beide zusammen wären jedoch eine Katastrophe. Wir verstehen uns super, das wäre nicht das Problem. Nur: Wir würden uns überhaupt nicht weiterbewegen bzw. entwickeln, weil im Moment alles so passt, wie es ist. Das wird jedoch auf Dauer langweilig - und früher oder später bricht in einer solchen Konstellation zuminest einer von beiden aus.


Nun ist das so, dass seine Partnerin sehr konträr ist. Klar bringt das ein gewisses Konfliktpotential mit sich - aber es ist so, dass sie über 110% Energie verfügt und ständig herumwuseln muss (was ihn antreibt), während er sehr gesetzt ist, der sie wiederum beruhigt. usw.


Die beiden ergänzen sich unglaublich gut, jeder kann etwas und hat gewisse Stärken - aber auch Schwächen. Und hier gleichen sie sich gegenseitig aus. Das macht sie gemeinsam ziemlich erfolgreich.


Dem Matching - weil du es im Eingangsposting erwähnst - messe ich aus genau diesem Grund nicht unendliche Bedeutung zu. Dieser Test wurde irgendwann mal von einem Psychologen entwickelt, ist aber mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss.
 

vivi

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  • #5
Ich denke mal die "Menge" machts. Sowohl bei Gleich & Gleich, als auch bei "Gegensätzlich zieht sich an".
 
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Silbermine

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  • #6
Habt ihr den Artikel mal gelesen? Offensichtlich gibt es einige Studien, die nachweisen, dass eine Ähnlichkeit der Persönlichkeiten eher kontraproduktiv ist. Unterschiedliche Persönlichkeiten lernen offensichtlich mehr voneinander, ergänzen sich und entwickeln sich schneller fort.


Ich fand das interessant, weil ja der Persönlichkeitstest bei PS, aber auch bei anderen SB, darauf aufbaut, möglichst große Übereinstimmungen zu finden mit ein paar wenigen Unterschieden, um die "Spannung in der Beziehung aufrechtzuerhalten".


Entscheidend ist wohl in der Realität, dass man gewisse Ähnlichkeiten im Gegenüber zu entdecken glaubt, die aber gar nicht in der Persönlichkeit liegen müssen. Es können auch profane Kleinigkeiten sein. Wenn's funkt, sieht man einfach mehr Ähnlichkeiten, auch wenn die Persönlichkeiten gegensätzlich sind. Das würde bedeuten, dass man nicht mehr auf das Matching setzen sollte ... oder, wie es einige im Forum schon des Öfteren geäußert haben: "Schnell treffen und sehen, ob es passt".


Fragt sich, warum dieser Test noch zugrundegelegt wird. Als Verkaufsargument? Erst einmal klingt die Funktion des Tests schlüssig, aber der o. g. Artikel war für mich sehr gut nachvollziehbar.


Aber ihr seht das offensichtlich ähnlich. Das Persönlichkeitsprofil sagt ja nichts darüber aus, welche Werte ein Mensch beispielsweise besitzt. Hier erwarte ich von meinem Gegenüber aber eine große Übereinstimmung.


Wahrscheinlich beziehen sich gewünschte Ähnlichkeiten auf Bereiche, die man nicht einfach so abtesten kann. Die Ausprägung zeigt sich erst im tatsächlichen Erleben.


Na denn ... lasst uns rausgehen! :)
 

fafner

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  • #7
Zitat von Silbermine:
Ich ja.

Offensichtlich gibt es einige Studien, die nachweisen, dass eine Ähnlichkeit der Persönlichkeiten eher kontraproduktiv ist.
Davon allerdings hab ich nichts gefunden. Aber stattdessen: "Viele Partnervermittlungen setzen darauf, bei manchen Persönlichkeitszügen wie Dominanz auch komplementäre Eigenschaften zu matchen, also nach dem Motto „Gegensätze ziehen sich an“. Davon hält Specht gar nichts. Es gebe so gut wie keine Studie, die zeige, dass bestimmte Unterschiede für ein Paar optimal wären."

Der Tenor ist doch eher der, daß Verliebte sich ähnlich fühlen, sagen wir mal nahe. Da spricht dann vermutlich nix dagegen, wenn sie es wirklich sind.


Ich habe nicht die Absicht, eine ganze Versuchsreihe zu starten. Ich kann nur sagen, daß die letzte Beziehung bei mir, welche eben nicht so lange hielt, ein Matching knapp über 90 hatte. Nur Zufall?
 
H

Hafensänger

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  • #8
Die Big Five für eine Paarbetrachtung heranzuziehen halte ich für wenig sinnvoll. Es ist eine wenig erhebende Erkenntniss, dass zwei Partner mit hohen Werten im B5T besser harmonieren als zwei mit geringeren oder durchwachsenen. Die Gegensätzlichkeit der Partner wird eher über Riemann mit seinen vier beschriebenen Persönlichkeitsausprägungen ersichtlich. Thomann hat das später aufgegriffen und in eine verträglichere Form gebracht. Er nannte diese Bestrebungen Dauer, Wechsel als den einen Gegensatz und Distanz, Nähe als den anderen. In beiden Gegensätzen kann man maximal ausgeglichen sein, idR überwiegt eine Ausprägung. Die allermeisten Menschen haben zwei stärkere Ausprägungen und es ist schon frappierend, wie häufig sie sich für die Partnerschaft jemanden suchen, der die Ausprägungen hat, die ihm selbst fehlen. Das ist eindeutig gegensätzlich und führt zu einer unterschiedlichen Sichtweise, Herangehensweise an Sachverhalte. Beide zeigen einander ein anderes Erleben - wovon beide partizipieren, voneinander lernen. Das ist spannend. Jetzt noch gleiche Wertevorstellungen, gemeinsame Interessen, dann braucht es nur noch die "Chemie" und fast fertig ist die vielversprechende, runde Beziehung.


An das Parship Matching kann man wegen seiner Undurchsichtigkeit einen Haken machen. Sinn macht da noch abzugleichen ob sie rauchen oder Frühaufsteher und Nachteule sind. Lässt aber auch die Fähigkeit der Partner, mit Unterschieden umgehen zu können, außer acht.


Außerdem spielt noch das Maß der Extraversion und Introversion eine Rolle. Auch da wird "gelernt". Das griffigere Beispiel ist, wenn man es einem introvertierten Menschen nicht mehr anmerkt, weil er Extraversion erlebt, erlernt, verstanden hat und leben kann.


Kirsche hat mit dem gegensätzlichen Paar ein typisches Beispiel gebracht, Auch bei Juliana ging das in die Richtung. Dass Juliana selbst zur Distanz tendiert, ihr "Partner" zur Nähe, das ist offensichtlich. Wie das mit Dauer und Wechsel ist, das kommt nicht klar raus. Distanz und Nähe sind dominant und lassen sich der intellektuellen Ebene zuordnen, was bei ihr deutlich rüberkommt und bei ihm in seiner konsequenten, als unkonventionell bezeichneten, kühlschrankfreien Denke niederschlägt. Dauer und Wechsel lässt sich der Körperlichkeit zuordnen. Das wird im Riemann deutlicher obwohl er das nicht schreibt. Das ist eine spannende Geschichte. Wer sich einen Einstieg, groben Überblick verschaffen will, googled nach Riemann-Thomann-Modell.
 

Silbermine

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  • #9
Zitat von fafner:
Ich ja.

Davon allerdings hab ich nichts gefunden. Aber stattdessen: "Viele Partnervermittlungen setzen darauf, bei manchen Persönlichkeitszügen wie Dominanz auch komplementäre Eigenschaften zu matchen, also nach dem Motto Gegensätze ziehen sich an. Davon hält Specht gar nichts. Es gebe so gut wie keine Studie, die zeige, dass bestimmte Unterschiede für ein Paar optimal wären."


Der Tenor ist doch eher der, daß Verliebte sich ähnlich fühlen, sagen wir mal nahe. Da spricht dann vermutlich nix dagegen, wenn sie es wirklich sind.


Ich habe nicht die Absicht, eine ganze Versuchsreihe zu starten. Ich kann nur sagen, daß die letzte Beziehung bei mir, welche eben nicht so lange hielt, ein Matching knapp über 90 hatte. Nur Zufall?

Es wird in dem Zusammenhang erwähnt, dass zu ähnliche Persönlichkeiten wohl die Entwicklung der Beziehung behindern und es um "gefühlte" Ähnlichkeiten geht.


Was das Maching anbelangt: Wann ist es hoch, wann niedrig? Ich habe mir beispielsweise Profile von Partnervorschlägen angesehen mit einem sehr hohen Mätching (teils über 115) und festgestellt, dass ich einige von ihnen bereits in der Art und Weise sich darzustellen als ziemlich langweilig empfand (also keine Lust auf ein Date). Aber davon abgesehen war auch interessant zu sehen, wie unterschiedlich ein Matching zustande kommen kann. Ich hatte Vorschläge, die z. B. in Bezug auf "intro- und extravertiert" meinen Werten entsprachen, aber auch Vorschläge, wo es völlig gegensätzlich war, Also z. B. introvertiert 82 zu 128 und extravertiert ebenso ungleich verteilt. Damit korrelieren ja auch andere Werte wie Ausgleichsbereitschaft, Rückzugstendenz etc. ... also ebenso weit auseinander.


Und .. hast du dir mal überlegt, woran es gescheitert ist und das mal mit den Persönlichkeitsprofilen verglichen?


Das meine ich jetzt nicht ernst. :) Irgendwie ist das alles zu theoretisch, und es können tatsächlich Verhaltensweisen entscheidend sein, die vielleicht für Außenstehende als nebensächlich erscheinen, für einen selbst aber nicht. Hinzu kommt: Wer kennt sich schon selbst zu 100 %?


Wir werden sehen ... aber bestimmt keine Versuchsreihe starten. :)


@ Hafensänger


Das Riemann-Thoman-Modell kenne ich. Finde ich interessant (intellektuell), aber bei (oder nach) einem Date würde mir nicht im Traum einfallen, ein theoretisches Modell zugrunde zu legen und daraus meine Schlüsse zu ziehen.


Ich weiß, du auch nicht, so habe ich das auch nicht verstanden. Ich wollte nur sagen, dass es immer individuell ist und bleibt, egal wer welche Studien herausbringt und Modelle kreiert. Man kann nicht alles sachlich sehen und analysieren. Wo würden auch sonst unsere Gefühle bleiben?!
 
H

Hafensänger

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  • #10
Zitat von Silbermine:
Ich wollte nur sagen, dass es immer individuell ist und bleibt, egal wer welche Studien herausbringt und Modelle kreiert. Man kann nicht alles sachlich sehen und analysieren. Wo würden auch sonst unsere Gefühle bleiben?!
Hm, du scheinst mir emotional und der Vernunft keinen sonderlichen Raum zu gewähren, wollen wir uns mal treffen? ^^
 
H

Hafensänger

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  • #12
Wenn ich sonst nichts kann, aber singen kann ich! Fast jeder Ton ein Treffer.
 

billig

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  • #14
Zitat von fafner:
Ich habe nicht die Absicht, eine ganze Versuchsreihe zu starten. Ich kann nur sagen, daß die letzte Beziehung bei mir, welche eben nicht so lange hielt, ein Matching knapp über 90 hatte. Nur Zufall?

Möchtest du eine Statistik über eine einzelne Stichprobe erstellen? ;-)
 

billig

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  • #16
Silbermine, ich finde den Artikel interessant, aber nicht ganz schlüssig. Sollen wir uns nur noch auf die Kommunikation und ihre Qualität konzentrieren und auf die passenden Umstände hoffen? Denn die Persönlichkeit scheint ja völlig nebensächlich. Nur zu 3% sei die Persönlichkeit des Partners wichtig hinsichtlich des Liebesglücks. Aber gut. Damit wäre erklärt, weshalb auch A-löcher einen tollen Partner / eine tolle Partnerin haben können. :-D
 

fafner

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  • #17
Zitat von Silbermine:
Und .. hast du dir mal überlegt, woran es gescheitert ist und das mal mit den Persönlichkeitsprofilen verglichen?
Das meine ich jetzt nicht ernst. :)
Ich hatte das ziemlich unmittelbar im Anschluß ziemlich tief analysiert. Und es sind mir so einige Lichter aufgegangen. Deshalb: nie wieder Extravertierte, welche keine Schwächen bei sich erkennen können.
 

Silbermine

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  • #18
@ Fafner


Es gibt ebenso Introvertierte, die keine Schwächen zugeben können. Da verläuft der Konflikt nur leiser, aber "Auch Schweigen redet." (Fulbe)


@Billig


Die Qualität der Kommunikation entscheidet darüber, ob man klärt, verklärt oder vernichtet. Dies ist aber sicher auch von den jeweiligen Befindlichkeiten abhängig.Was dem einen nur ein müdes Lächeln entlockt, mag den anderen schon zutiefst kränken, weil die Rezeptoren andere sind. So gesehen ist jede "Stichprobe" ein eigenständiges "Gesamtkunstwerk". Da können auch Farbnuancen enthalten sein, die einem nicht gefallen. Entscheidend ist jedoch, ob ich die Gesamtstimmung sehen will oder ich dazu neige, ständig die nicht gefallenden Farbnuancen unter die Lupe zu nehmen. Mit der Lupe bekommen sie dann auch mehr Gewicht, als ihnen objektiv zusteht.


Gefallen, Zuneigung, Liebe ...all das ist aber subjektiv (Kindheitsprägung, soziales Umfeld, Lebenserfahrung, berufliche Prägung, Tagesform, besondere Erlebnisse ...) Wer will da Prognosen erstellen, zumal die genannten Voraussetzungen ja bei beiden in unterschiedlicher Ausprägung gegeben sind? Wenn man das wissenschaftlich sehen möchte, bietet sich die Chaostherie an. ;-)


Das Wetter kann man auch nur sicher drei Tage voraussagen.


@ Hafensänger


Mir gefallen kleine idyllische Fischerhäfen, egel wo.
 

Pit Brett

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  • #19
Über was man alles theoretisieren kann!! Modelle! Beziehungsmodelle! Riemann! Thoman! Donnerkeil. Fiele mir im Traum nicht ein.


Leute, morgen ist Ostern. Lest Euren Platon, die Πολιτεία natürlich, im zweiten Buch meine ich, wo Glaukon erläutert, es lohne sich nicht, um der Gerechtigkeit willen gerecht zu sein. Dafür werde man doch am Ende auch noch hingerichtet ... Da wollen wir doch die Osterbotschaft dagegen halten und fröhlich rufen: «Mut zu Torheit!»


Auch in Liebesdingen, bittesehr.
 
D

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  • #20
Zitat von Pit Brett:
Über was man alles theoretisieren kann!! Modelle! Beziehungsmodelle! Riemann! Thoman! Donnerkeil. Fiele mir im Traum nicht ein. (...........)
Da wollen wir doch die Osterbotschaft dagegen halten und fröhlich rufen: «Mut zu Torheit!»


Auch in Liebesdingen, bittesehr.

<3 ! Schöne Ostern
 

sugar

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  • #21
Wie oft gewisse Wissenschaften doch der Quacksalberei ähneln. Und ja, mehr Platon lesen. Der wusste zwar auch nicht, wo Gott wohnt, war sich dessen jedoch wenigstens bewusst.
 

sugar

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  • #22
Ich glaube ja nach wie vor, dass die Liebe eine Kunst und keine Wissenschaft ist. Und warum irgendwer mit irgendwem zusammen ist, ist dabei für mich nicht von Belang.
 

Goldfinger

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  • #23
Zitat von Pit Brett:
Über was man alles theoretisieren kann!! Modelle! Beziehungsmodelle! Riemann! Thoman! Donnerkeil. Fiele mir im Traum nicht ein.

Es ist doch so herrlich, wenn mann/frau sich nicht mit einem abstrakten Modell beschäftigen kann und nebenher diese Modelle auch noch zerzausen kann, weil die nicht zu erlebten Realität passen. Alles andere wäre ja auch furchtbar anstrengend, man stelle sich nur vor, dass man selber nachdenken müsste – wohlgemerkt über das, was man WILL und nicht über das, wovon irgendein Psychotest sagt, dass man es IST.
 

fafner

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  • #24
Zitat von Silbermine:
Es gibt ebenso Introvertierte, die keine Schwächen zugeben können. Da verläuft der Konflikt nur leiser, aber "Auch Schweigen redet." (Fulbe)
Klar. Das war mehr so das Resümee. Jetzt versuche ich, auf bestimmte Balken zu achten, die mir wichtig erscheinen.
 
H

Hafensänger

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  • #25
Zitat von Silbermine:
@ Hafensänger


Mir gefallen kleine idyllische Fischerhäfen, egal wo.
Ja, da zieht's mich einfach hin. :)


Die Balken taugen nicht viel, danach bin ich sogar deutlich unterdurchschnittlich introvertiert. Das zeigt allenfalls den aktuellen Status wie das gelebt wird, hat aber mit meinem Schwerpunkt nichts zu tun. Ich bevorzugte auch introvertiert, das muss aber nicht sein, denn abseits aller Theorie ist es dann doch persönliches Erleben und auch wenn ich jenseits hübscher Bildchen ihr in die Augen schaue, sehe ich dann noch lange nicht ihre bösen Geister oder auch meine, die die Beziehung scheitern lassen können. Insofern spielt Kommunikation eine maßgebliche Rolle, weil sie den Raum der lösbaren Probleme entsprechend erweitert. Nicht ausreichende Kommunikation hat sicher oft ein Scheitern zur Folge.


Es ist aber hübsch, wenn bei erwähnter Theorie, moralinsauer um die Ecke gekommen und die als maßgeblich angenommen wird - aber selbst leichten Schrittes den philosophischen Bauchladen auspendelnd, manchmal den Duft von Leberkässemmeln nach sich ziehend, die Theorie sehr wohl der eigenen Neugier zuordnen können. ^^
 

HrMahlzahn

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  • #26
Da werden tief schürfende Forschungen betrieben über ähnliche und unähnliche Persönlichkeiten, intellektuelle Vorlieben, über Weltbilder usw. Das ist doch alles nicht zielführend. Man versucht subtile emotionale Entscheidungen zu rationalisieren und zu intellektualisieren. Das kann nicht funktionieren.


Monogamie ist nicht allein eine menschliche Eigenscheift. Auch bei vielen Vögeln kommt eine lebenslange monogame Beziehung vor, Beispielsweise bei Gänsen oder Pinguinen (interesanterweise auch bei homosexuellen Paaren) Denen fehlen alle intellektuellen Eigenschaften. Die haben überhaupt keine Großhirnrinde. Trotzdem oder gerade deshalb funktioniert die Monogamie, sprich Liebe. bei ihnen mindestens so gut wie bei Menschen. Diese Gefühle entwickelten sich also auf einer viel älteren evolutionären Stufe. und dienten mal dem Zweck der erfolgreichen Jungenaufzucht. Das jetzt vielleicht ziemlich kühl formuliert, aber das sind nun mal die Grundlagen. Alle "höheren" Eigenschaften sind aufgesetzt. Es gibt den Satz : Man kannn jemanden nicht riechen. Das zeigt, wie subtil Sympathien und Antipathien sind.


Zwar wird hier eine hochintellektuelle Diskussion über die menschliche Paarungsanbahnung geführt. Aber die wirklich interessanten Informationen finden sich im sekundären Dialog zwischen Sijbermine und Hafensänger :)
 
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Silbermine

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  • #27
Zitat von HrMahlzahn:
Da werden tief schürfende Forschungen betrieben über ähnliche und unähnliche Persönlichkeiten, intellektuelle Vorlieben, über Weltbilder usw. Das ist doch alles nicht zielführend. Man versucht subtile emotionale Entscheidungen zu rationalisieren und zu intellektualisieren. Das kann nicht funktionieren.

Monogamie ist nicht allein eine menschliche Eigenscheift. Auch bei vielen Vögeln kommt eine lebenslange monogame Beziehung vor, Beispielsweise bei Gänsen oder Pinguinen (interesanterweise auch bei homosexuellen Paaren) Denen fehlen alle intellektuellen Eigenschaften. Die haben überhaupt keine Großhirnrinde. Trotzdem oder gerade deshalb funktioniert die Monogamie, sprich Liebe. bei ihnen mindestens so gut wie bei Menschen. Diese Gefühle entwickelten sich also auf einer viel älteren evolutionären Stufe. und dienten mal dem Zweck der erfolgreichen Jungenaufzucht. Das jetzt vielleicht ziemlich kühl formuliert, aber das sind nun mal die Grundlagen. Alle "höheren" Eigenschaften sind aufgesetzt. Es gibt den Satz : Man kannn jemanden nicht riechen. Das zeigt, wie subtil Sympathien und Antipathien sind.


Zwar wird hier eine hochintellektuelle Diskussion über die menschliche Paarungsanbahnung geführt. Aber die wirklich interessanten Informationen finden sich im sekundären Dialog zwischen Sijbermine und Hafensänger :)

@ HrMahlzahn


Ja, das ist doch, was ich meine. Wo bleiben die Gefühle, wenn man sich nach Theorien richtet (die sich auch noch dauernd widersprechen)?


Theorie hat etwas mit Vernunft zu tun. Ich handle aber nicht immer vernünftig. Ansonsten käme ich mir auch vor wie eine Maschine.


Ab und zu unvernünftig sein kann auch so richtig Spaß machen und reißt einen aus der Routine (Maschine).


@ Hafensänger


Da es viele schöne Häfen gibt, die sehr weit auseinander liegen, müsste es dich förmlich zerreißen. :) Ich hoffe, du fühlst dich gut dabei.
 

Silbermine

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  • #28
Zitat von fafner:
Klar. Das war mehr so das Resümee. Jetzt versuche ich, auf bestimmte Balken zu achten, die mir wichtig erscheinen.

Vergiss einfach die Balken. Die werden dich nicht weiterbringen. Ein paar Volksweisheiten sind da zielführender, z. B.


"Das Verderben der Menschheit begann mit dem Vergleich." (von Unbekannt).


Wer vergleicht, befasst sich automatisch mit Vergangenheit und Zukunft. Aber dir geht es doch um die Gegenwart, oder? Die wird aber mit Gedankenspielereien schnell ausgeblendet.


Ich versuche, mir das abzugewöhnen.
 
H

Hafensänger

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  • #29
Die Vögel sind ein schönes Beispiel um die Bedeutung des Intellekts zu relativieren. Ich halte den eh für völlig überbewertet. Bleibt vor allem die Neugier und die Notwendigkeit sinnvoll mit ihm umzugehen. Eine Ektomie brächte auch nicht weiter. Der positive/negative Einfluss hält sich eher die Waage.


Und ja, ich habe Silbermine geliebt, konnte aber ihr Herz nicht öffnen.^^ Das war ein Spässle, eher absichtsfrei, ich bin zurzeit off, aber man fasst es nicht aus was sich alles ein Kontakt entwickeln kann, wenn man liebt. Es ist meist zu viel Theorie im Raum, Konventionen. Das interessiert mich doch nicht mehr, wenn ich Jemanden erleben will. Das ist der Nase tatsächlich viel näher als dem Intellekt. Zugang passiert dann oder eben nicht. Das allgemeine, vorgeblich absichernde Misstrauen wäre einen Thread wert. Habe ich aber kein Problem mit, auch nicht mit dem anderer.


Mir ging es um den Artikel, der irgendwie anspricht und nur weil er in Printmedien gelandet ist mitunter erst mal als gehaltvoll erachtet wird. Das ist er m.E. nicht.