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Gewißheit ? Sicherheit ? Beziehung ?
Ich wüßte gerne mal Eure Meinung zu dem folgenden Artikel : http://tinyurl.com/hcpzadg (bitte nicht vom Titel irritieren lassen !)
Er paßt - glaube ich - ganz gut zu den aktuellen Debatten zum Thema "Bindung", "Beziehung" etc..
Kernaussagen : "(...) Wenn man alles hat, Mann, Karriere, Haus, dann fängt das Unglück an, weil man nicht einfach einen Haken hinter sein Leben machen kann: Angekommen, glücklich, das war’s. (...) Es gibt heutzutage so einen freiwilligen Einmauerungsprozess. Dann heißt es: Wir kaufen ein Haus, Betongold, das ist eine gute Investition. Aber das stimmt nicht, in Wahrheit geht es darum, die Beziehung zu untermauern. Man verlagert das Sicherheitsbedürfnis in die Immobilie." Es gebe auf Dauer keine Sicherheit "und keine abschließenden Gewissheiten. Wenn man mich fragt, wovor ich gerettet werden möchte, dann würde ich immer sagen: Vor meinen eigenen Gewissheiten!"
Mich stört die Absolutheit dieser Aussage : Wenn man sie für bare Münze nähme, wäre jedenfalls danach eine Beziehung zwischen zwei Menschen gar nicht möglich.
Natürlich gibt es keine abschließende Gewißheit, und auch keine Sicherheit auf Dauer. Aber es gibt beides sehr wohl zumindest temporär, nämlich ganz aktuell in der Gegenwart, *IN DIESEM AUGENBLICK*, *FÜR* diesen Augenblick.So kann ich hier und jetzt feststellen : "Ich liebe Dich !", aber ich kann nicht mit Sicherheit (oder Gewißheit) sagen, daß das auch für einen beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft zutrifft. Aber unter dieser Prämisse kann ich jedenfalls - anders als nach der Argumentation von Frau Fendel - *JA* sagen zu einer Beziehung - in diesem Augenblick. Und als Absichtserklärung, daß ich versuchen will, mit dieser Person eine möglichst lange, ununerbrochene Folge solcher Augenblicke zu erleben, im optimalen Fall "bis daß der Tod uns scheidet".
Auch das "Betongold" sehe ich etwas differenzierter : Wer sich davon "einmauern" läßt, ist selber schuld ! Und man kann es - recht einfach - lösen, indem die-/derjenige, die/der das will, (sich) das Haus kauft, dann ist der andere Teil nicht daran "gebunden".
Überhaupt habe ich eher das Gefühl, daß das Argument "in Wahrheit geht es darum, die Beziehung zu untermauern." lediglich vorgeschoben ist : Ich habe den Eindruck, daß das eher dafür spricht, daß sich jemand nicht binden, nicht an (s)einer Entscheidung festhalten lassen, sondern sich alle Wege offen halten will. Im besten Falle halte ich das - dem Partner gegenüber - für zutiefst egoistisch, im schlimmsten Falle für pathologisch (bindungsunfähig).
"Angekommen, glücklich, das war's" - IMVHO ist das ein (unzulässiger) Trugschluß : In einer Beziehung wird man nie ankommen, man wird, man *MUSS* stets auf dem Weg sein, Augenblick für Augenblick daran arbeiten. Sonst war's das in der Tat.
Wie seht Ihr das ?
Er paßt - glaube ich - ganz gut zu den aktuellen Debatten zum Thema "Bindung", "Beziehung" etc..
Kernaussagen : "(...) Wenn man alles hat, Mann, Karriere, Haus, dann fängt das Unglück an, weil man nicht einfach einen Haken hinter sein Leben machen kann: Angekommen, glücklich, das war’s. (...) Es gibt heutzutage so einen freiwilligen Einmauerungsprozess. Dann heißt es: Wir kaufen ein Haus, Betongold, das ist eine gute Investition. Aber das stimmt nicht, in Wahrheit geht es darum, die Beziehung zu untermauern. Man verlagert das Sicherheitsbedürfnis in die Immobilie." Es gebe auf Dauer keine Sicherheit "und keine abschließenden Gewissheiten. Wenn man mich fragt, wovor ich gerettet werden möchte, dann würde ich immer sagen: Vor meinen eigenen Gewissheiten!"
Mich stört die Absolutheit dieser Aussage : Wenn man sie für bare Münze nähme, wäre jedenfalls danach eine Beziehung zwischen zwei Menschen gar nicht möglich.
Natürlich gibt es keine abschließende Gewißheit, und auch keine Sicherheit auf Dauer. Aber es gibt beides sehr wohl zumindest temporär, nämlich ganz aktuell in der Gegenwart, *IN DIESEM AUGENBLICK*, *FÜR* diesen Augenblick.So kann ich hier und jetzt feststellen : "Ich liebe Dich !", aber ich kann nicht mit Sicherheit (oder Gewißheit) sagen, daß das auch für einen beliebigen Zeitpunkt in der Zukunft zutrifft. Aber unter dieser Prämisse kann ich jedenfalls - anders als nach der Argumentation von Frau Fendel - *JA* sagen zu einer Beziehung - in diesem Augenblick. Und als Absichtserklärung, daß ich versuchen will, mit dieser Person eine möglichst lange, ununerbrochene Folge solcher Augenblicke zu erleben, im optimalen Fall "bis daß der Tod uns scheidet".
Auch das "Betongold" sehe ich etwas differenzierter : Wer sich davon "einmauern" läßt, ist selber schuld ! Und man kann es - recht einfach - lösen, indem die-/derjenige, die/der das will, (sich) das Haus kauft, dann ist der andere Teil nicht daran "gebunden".
Überhaupt habe ich eher das Gefühl, daß das Argument "in Wahrheit geht es darum, die Beziehung zu untermauern." lediglich vorgeschoben ist : Ich habe den Eindruck, daß das eher dafür spricht, daß sich jemand nicht binden, nicht an (s)einer Entscheidung festhalten lassen, sondern sich alle Wege offen halten will. Im besten Falle halte ich das - dem Partner gegenüber - für zutiefst egoistisch, im schlimmsten Falle für pathologisch (bindungsunfähig).
"Angekommen, glücklich, das war's" - IMVHO ist das ein (unzulässiger) Trugschluß : In einer Beziehung wird man nie ankommen, man wird, man *MUSS* stets auf dem Weg sein, Augenblick für Augenblick daran arbeiten. Sonst war's das in der Tat.
Wie seht Ihr das ?