Ich hatte einige Kontakte mit Männern, wo sich dann auch herausstellte, daß sie noch mit ihrer Frau zusammenleben.
Selbst wenn sie nicht mehr zusammenleben, ist das auch keine Garantie.
Ich begegnete im November einem tollen Mann. Im echten Leben. Er war Feuer und Flamme für mich. Der Gesprächsstoff ging nicht aus. Er sagte dann, seine Frau ist vor einem Jahr ausgezogen, das Thema sei abgehakt, die Scheidung nur noch eine Formalität. Er sei bereit für etwas Neues, er wolle mich, usw usw usw.
Dann ergab es sich, daß es einige Wochen dauerte, bis wir uns wiedertrafen. In der Zwischenzeit hatte er die Scheidung eingereicht. Von da an ging es los. Unterhalt, Sorgerecht. Ein Rosenkrieg entbrannte zwischen den beiden wegen 100 € mehr oder weniger monatlich. Sein ganzes Denken kreiste nur noch darum, was sich die Ex wohl als nächstes einfallen lassen würde. Unser Treffen nach der tollen ersten Begegnung war schlimm. Nichts mehr da von dem tollen Mann, den ich kennengelernt hat. Nachlässig gekleidet (im Gegensatz zu unserem ersten Treffen, wo er wie aus dem Ei gepellt war), miese Körperhaltung, kaum Lächeln, kaum Gespräche, ein völlig veränderter Mann, lustlos. Keine Energie mehr. All die Pläne, die er hatte, mehr auszugehen, jede Party mitzunehmen, alles weg. Der wollte nur noch zu hause sitzen, grübeln und seine neue Sprossenwand am Wochenende befestigen und zu hause sporteln. Beziehung wollte er auch nicht mehr, mit niemandem er hatte erkannt, daß er das nicht mehr kann und nicht will. Ich glaube, der wird noch Jahre brauchen, um aus diesem Loch herauszukommen.