Hallo Percanta,
... Was ist das für ein dämliches Argument? und aus welcher "Fülle" aus leistet man sich so eine Aussage? Ich bin froh dass er abgesagt hat bleibe trotzdem perplex. Macht Ihr ähnliche Erfahrungen?
was hat es mit einer vermeintlichen Fülle an Angeboten zu tun, wenn jemand einfach nur`ne Macke hat? Sei froh, dass du hier nicht mehr investiert hast und er sich lieber von selbst verabschiedet hat. Kein (echter) Grund, sich darüber in Gedanken zu verlieren.
Gerade in deinem Alter (!) würde ich meine Zeit mit solchem Unsinn nicht mehr verschwenden wollen. Das ist nicht böse, wegen deines Alters gemeint, sondern, weil ich der Meinung bin, dass du in dieser Generation und dass dazu in Deutschland, eher traditionell- verkorkste Männer "zur Auswahl" haben wirst und schon eher Glück haben musst, hier einen besonders guten Fang zu machen. Von daher würde ich erst recht eher mein Augenmerk darauf richten und hierbei ganz streng und pragmatisch vorgehen.
Ich hatte mal, nach meiner ersten Trennung (nach 10 Jahren Beziehung und das mit Mitte 20), als ich wieder "beziehungsreif" war, eine Art serielle Monogamie gelebt (jung und idealistisch, wie man da noch ist, sieht man die Welt da noch besonders Rosa) und wirklich ein Jahr lang (Anfang des Jahres bis zum Herbst) quasi direkt "Beziehungen" mit Männern versucht, wo ich anfangs "glaubte", das könnte vielleicht was werden. Ich hatte zwar konkrete Vorstellungen, aber klar, ich kannte sie ja noch nicht wirklich und weiter. Nach spätestens jeweils 3 Monaten befand ich diese intensivere Kennenlernphasen als eher gescheitert (ohne Groll, ohne Kummer, einfach den Tatsachen ins Auge blickend und das Ziel nicht verlierend), beendete das Ganze jeweils und traf dann im Herbst auf meine zweite, langjährige Beziehung, wo es einfach von Anfang an passte. Wir waren 7 Jahre zusammen, bis er leider tödlich verunglückte. Das hat mich dann gewissermaßen "ausgebremst" und ja, auch auf Abwegen geleitet. Aber sei es drum, in alter "Form" zurück, war meine nächste längere Beziehung dann wieder 6 Jahre (im Grunde ähnlich "von Anfang an", allerdings damals mit ein paar kleinen Umwegen). Als ich hier (trotz "Liebe") wirklich befand, dass es noch was passenderes geben muss, weil ich meine Lebenszeit nicht weiter in ständigen Übungen, Geduldpflege usw. verbringen wollte, traf ich zwei Monate später auf meinen jetzigen Freund, der einfach viel eher dem entspricht, was ich mir (mit eigener Weiterentwicklung usw.) so vorstelle und wo man eben nicht dieses "ein Schritt vor, zwei Schritte zurück usw." hat. Ich bin mir sicher, ich hätte das gleich so haben können, wär ich weiterhin konsequenter bei der Verfolgung meiner "Ziele" gewesen.
Ich bin mit meinem "letzten Ex" trotzdem immer noch sehr gut befreundet und er auch mit meinem "Neuen". Im übrigen sind beide um einiges jünger als ich, wobei der (sich jeweils später erst heraus gestellte Altersunterschied- wir lernten uns ja im rL kennen-) nie ein Problem gewesen ist. Mein "Ex" ist halt nur extrem kopflastig und dementsprechend emotional eher scheu. Kann er nichts für, ist aber trotzdem so und nicht unbedingt "unproblematisch" und da hilft die "Liebe" ansich leider auch nicht drüber hinweg, weil "irgendwas" fehlt bzw. eben doch nicht so supi passt.
Also, lass dir doch nicht irgendeinen Irrsinn einreden bzw. dich selbst in Schubladen stecken, sondern schau doch mal lieber danach, was du willst und suche dann auch genau das.
Weißt du, ich bin um einiges jünger als du und habe trotzdem keinen Bock darauf, meine Lebenszeit daran zu verschwenden, dass ein Mann nicht so passt, wie ich mir das gern wünsche. Ich kann auch nicht sagen, dass ich die "Jahre" mit z.B. meinen Ex i.d.S. bereue, denn ich habe in dieser Zeit viel für mich dazu gelernt und wir konnten uns doch meist recht offen über "Probleme" usw. unterhalten (klar, ist ja im Besonderen sein Steckenpferd, darüber zu "reden"). Aus heutiger Sicht denke ich dennoch, wär ich gleich konsequenter darin gewesen, mein Ziel zu verfolgen, hätte ich meinen passenderen Partner womöglich schon eben vor inzwischen über 8 Jahren kennen gelernt, anstatt mich erst in "Übung" üben zu müssen. Schließlich war ich mir selbst ein bisschen "untreu" bei der konsequenten Verfolgung meines Ziel gewesen.
Denn, es ist ja eben nicht so, dass es dieses nicht gibt. Man muss halt nur seine Augen entsprechend offen halten, anstatt sich irgendwelcher "Kompromisse" usw. hinzugeben.
Stell dir vor, du lägst auf dem Totenbett und solltest darüber berichten, was du aus tiefstem Herzen alles bereust, weil du es selbst versemmelt hast oder nicht angegangen bist, nicht entsprechend verfolgt hast. Und dann werde dir darüber bewusst und lerne es zu schätzen, noch viele Möglichkeiten selbst in der Hand zu haben, dein Leben doch noch für dich zu reißen (damit du später eben nichts zu bereuen hast). Mein o.g. Freund ist damals mit Mitte 30 verunglückt, dabei hatte er noch so viel vor. In meinem Freundeskreis sind aktuell auch gerade zwei mit sogar nur Anfang 30 verunglückt.
Man weiß nie, wann das Ende kommt und man sollte sich davor auch nicht fürchten, weil es zum "Leben" dazu gehört. Man sollte sich aber davor fürchten, wenn man seine Lebenszeit unsinnig verschwendet bzw. mit der Pflege von negativen Gedanken vergeudet. Und welche Art von Gedanken man "pflegt" hat man schon zum größten Teil selbst in der Hand und damit auch zugleich, wie man sich deshalb "fühlt".
Alles Gute dir.