Momentan würde ich "das Problem" gerne aus meiner Warte und mit den ganzen faktisch vorhandenen Bedingungen betrachten.
Dein Szenario ist mir nicht in allen Teilen klar.
Wir haben also einen - relativ klassisch strukturierten - AG und eine/n AN die unvorbereitet (!) vor dem Thema Elternzeit stehen. Nachwuchs ist unumkehrbar unterwegs. Nix geplant. Zeit ist knapp.
Dir ist es dabei wichtig, dass es sich beim AN um eine komfortabel bezahlte Führungskraft handelt. Was m.E. nicht relevant ist, denn die Fragen, die sie sich stellen muss sind die gleichen, wie bei jedem anderen AN in dieser Situation (grob umrissen).
- Wie kann ich die Einkommenseinbußen auffangen?
- Wie lange kann ich aus dem Unternehmen fernbleiben, ohne dass mein Job weg ist bzw. der Karriereknick zu einschneidend ist.
- Wie und ab wann stelle ich mir die weitere Betreuung meines Kindes vor?
- Wie stelle ich mir meine weitere berufliche Zukunft vor.
- Wie kriege ich das alles unter einen Hut.
Wer weniger bekommt, als er ausgibt muss alle Haushaltsposten runterrechnen. Auch wenn es weh tut. Deine FK hat es da noch ein wenig komfortabler, bei ihr dauert es länger, bis sie unter gewisse Grenzen fällt und es wirklich arg wird. Ihre Einbußen mögen prozentual größer sein, dennoch bleibt ihr in allem ein größerer Spielraum.
Zudem dürfte sie bei Banken etc. eine bessere Ausgangsbasis für (Nach)Verhandlungen, Zwischenfinanzierungen, etc. haben. Ansonsten - streichen. Da geht eine Menge, wenn man muss. Und dieses Muss ist hier ja relativ freiwillig, selbstverschuldet, wie auch immer. Im übrigen, muss eh alles neu kalkuliert werden, denn nach max. 2 Jahren sind umfangreiche Betreuungskosten fällig.
Müssen es überhaupt 2 Jahre sein? Ich kenne niemanden, der das riskiert. Kommt auch auf den AG an. Wie loyal ist er? Ist die Vertretungslösung (intern, extern, Umstrukturierung o.ä.) nachher die bessere Wahl? Risiko. Können wir Deiner FK nicht ersparen.
Das Thema Jobqualität finde ich im übrigen wichtiger, als den monetären Aspekt. Dass wir hier letztlich auch über ein Kind und sein Wohl sprechen (und das braucht keine 4000-Euro-Kredit-pro-Monat-Hütte), kommt total zu kurz.
Der AG schreibt die Stelle befristet aus oder besetzt sie komissarisch mit jmd aus dem eigenen Haus. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, je nach Struktur, Branche, etc. Kann ich nix zu sagen. Wichtig wäre eine hohe Loyalität des AGs- aber wer will die garantieren. Zeitgemäße AG bzw. Gründer setzen sich mit den veränderten Anforderungen junger AN (Worklife-Balance, Homeoffice, Quality time etc.) eh anders auseinander. Zwangsweise, sonst wird es irgendwann eng. Nicht nur mit Führungskräften. Aber von so einem AG sprechen wir in diesem Szenario ja nicht.
Worauf willst Du eigentlich hinaus?