Idealerweise erblicke ich SIE auf einer Party, von weitem. Und bereits ihr Aussehen macht mich atemlos. Sie bewegt sich mit einer Eleganz, die an Natürlichkeit nicht zu übertreffen ist. Ihr Gesichtsausdruck beim Lachen macht mich lächeln – schon aus der Ferne.
Sie „erwischt“ mich beim Schweifenlassen ihres Blickes, streift meinen Augenkontakt kurz, kehrt dann jedoch nochmal zurück
und verharrt kurz. Für einen Augenblich treffen sich unsere Blicke – und wir beide spüren: da ist etwas, etwas, das sich gut und richtig anfühlt – bereits jetzt.
Sie wendet sich wieder ihren Freunden zu und ich nehme allen Mut zusammen und gehe zu ihr hin. Sie spürt mein Näherkommen, schaut jedoch noch nicht in meine Richtung. Erst als ich unmittelbar vor ihr stehe, schaut sie mich mit ihren umwerfenden Augen erwartungsvoll an.
Ich sage lediglich „Hallo“ – und alles ist gesagt. Sie antwortet: „Schön, dass du dich getraut hast. Ich hätte es schade gefunden, wenn du nicht zu mir gekommen wärst“.
Der Rest des Abends ist eine einzige Wolke. Der Austausch mit ihr ist wie ein verbales „Ping-Pong-Spiel“. Ich mag ihre Stimme. Niemand spricht zu lange, es entstehen keine Pausen. Wir sind aufgeregt, ob der schönen Gefühle im Bauch. Der Abstand zwischen uns verringert sich im Laufe des Gesprächs. Erste, scheinbar zufällige Berührungen von Händen und Armen lassen uns Prickeln und Schaudern zugleich empfinden.
Bei fast jeder ihrer Bewegungen nehme ich ihr unaufdringliches, aber dennoch betörendes Parfum wahr. Wir gehen tanzen und sie bewegt sich so natürlich - und mit einem großen Selbstverständnis passt sie sich dem Rhythmus der jeweiligen Musik an – wird eins mit der Melodie, ist ganz für sich – aber dennoch dicht bei mir. Wir „spielen“ miteinander, kommen uns beim Tanzen näher, sie hinter mir, ich hinter ihr. Unsere Körper nehmen den Beat der Musik auf, reiben aneinander. Erotische Spannung baut sich auf.
Wir trennen uns wieder, gehen von der Tanzfläche. Noch während wir an den Rand der Tanzfläche gehen, finden sich unsere Hände, spielen die Finger miteinander. Dennoch schauen wir uns nicht an, gehen, als wenn nicht geschehen wäre.
An einem ruhigeren Platz angekommen, bleiben wir stehen. Unsere Finger und Hände flirten miteinander. Und bereits dieser Kontakt sagt uns beiden: Wir gehören zusammen, ich will dich. Wir drücken unsere Finger immer fester ineinander, bis es auf diese Weise keine Steigerung der gegenseitigen Zuneigung mehr gibt.
Langsam drehen wir uns zueinander und umarmen uns. Unsere Köpfe sind nebeneinander. Wir drücken uns aneinander, fest. Ich spüre ihre Wärme, sauge ihren Duft ein. Wir wissen beide, was nun kommen wird, zögern jedoch den Moment noch hinaus.
Ich spüre ihren schneller werdenden Atem an meinem Hals, sie spürt meine Lippen an ihrem Ohr. Langsam, ganz langsam nehmen wir die Köpfe zurück. Unsere Wangen berühren sich, sie duftet so wahnsinnig gut. Immer mehr drehen wir unsere Köpfe zueinander, bis unsere Lippen sich fast berühren. Immer wieder streifen die Lippen des einen die des anderen, bis wir schließlich in einem innigen, zärtlichen Kuss miteinander verschmelzen.