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AW: Dialektsprecher und Lehrer - wer traut sich, sich zu "outen"?
Hallo Heike und Beier
Ich habe gerade euren letzten Austausch noch mal in Ruhe gelesen und fand es sehr spannend. Da ich nicht involviert war, habe ich mich darauf konzentriert, wieso ihr nicht auf einen Nenner kommen konntet. Schade eigentlich, denn eigentlich konnte ich bei keinem von euch "was falsches" entdecken - und doch ging es wieder so unschön aus...
MEIN Eindruck war, dass Baier sich ab irgendeinem Punkt persönlich angegriffen gefühlt hat - so als würde es ums Recht haben gehen und vorher, als wolle Heike ihm absprechen, dass er sich "Naturwissenschaftler" nennen darf. Wenn ich es richtig verstanden habe, gehört "Naturwissenschaftler sein" zu seinem Identitätsgefühl - er hat sich in Ausbildung und Beruf sehr damit beschäftigt und ist wahrscheinlich auch in seiner Art eher "naturwissenschaftlich orientiert" - so wie andere eben eher "eine sprachliche Ader" haben (ohne Sprachwissenschaftler zu sein) oder "musikalisch sind" (und können vielleicht nicht mal ein Instrument spielen). Ich konnte das gut nachvollziehen, was er geschrieben hat, besonders das mit dem Bäcker fand ich sehr einleuchtend. Es ist doch bei endlos vielen Begrifflichkeiten so, dass sie eine sprachwissenschaftliche Bedeutung haben können, aber auch eine umgangssprachliche, die in der Regel auch verständlich und nicht irgendwie "politisch unkorrekt" ist ... Ich hatte den Eindruck, Baier ging es in erster Linie darum.
Heike hat das sicher verstanden, aber vielleicht fehlte da die klare Rückmeldung, ihm seine Sicht zu lassen und ganz ausdrücklich zu betonen, aus einem anderen Blickwinkel zu sprechen ? Irgendwann kam das dann zwar, aber im Sinne von "darum geht es hier jetzt nicht" - nun, dir, Heike, vielleicht nicht - dem Baier aber schon..... Glaube ich zumindest...
Und dann kam da noch das Thema mit den Schubladen um die Ecke : Leuten Begriffe zuweisen, sie einzusortieren und dabei Sicherheit in der Welt gewinnen - vielleicht aber manchmal auch übertrieben und dann zu oberflächlich und platt, Reflexion vermeidend - so verstehe ich zumindest dein Anliegen, Heike.... Damit stichst du hier sicher immer wieder in Wespennester und der eine profitiert davon für sich und der andere ... nicht. Vielleicht, weil er dir gedanklich nicht folgen kann (ist es immer das Defizit des "Nichtverstehenden", wenn Dinge "falsch" oder gar nicht ankommen ?) oder vielleicht auch manchmal, weil nicht jeder dieses Thema als großes Steckenpferd hat oder vielleicht auch nur nicht gerade zu dem Zeitpunkt und dem Thema und in dieser Halböffentlichkeit sich damit befassen will.... Da scheitert dann das Überzeugen und angestrengte Sich-verständlich-machen...
Bevor ich jetzt wieder verhackstückt werde : ich will da nichts aufmischen oder bewerten. Ich finde es einfach nur enorm spannend, wie schwierige Gespräche laufen. Und wenn ich selber darin stecke auch hilfreich, wenn Unbeteiligte ihre Sichtweise oder ihr Gesprächsverständnis rückmelden. Wünsche noch ein schönes WE !!
Hallo Heike und Beier
Ich habe gerade euren letzten Austausch noch mal in Ruhe gelesen und fand es sehr spannend. Da ich nicht involviert war, habe ich mich darauf konzentriert, wieso ihr nicht auf einen Nenner kommen konntet. Schade eigentlich, denn eigentlich konnte ich bei keinem von euch "was falsches" entdecken - und doch ging es wieder so unschön aus...
MEIN Eindruck war, dass Baier sich ab irgendeinem Punkt persönlich angegriffen gefühlt hat - so als würde es ums Recht haben gehen und vorher, als wolle Heike ihm absprechen, dass er sich "Naturwissenschaftler" nennen darf. Wenn ich es richtig verstanden habe, gehört "Naturwissenschaftler sein" zu seinem Identitätsgefühl - er hat sich in Ausbildung und Beruf sehr damit beschäftigt und ist wahrscheinlich auch in seiner Art eher "naturwissenschaftlich orientiert" - so wie andere eben eher "eine sprachliche Ader" haben (ohne Sprachwissenschaftler zu sein) oder "musikalisch sind" (und können vielleicht nicht mal ein Instrument spielen). Ich konnte das gut nachvollziehen, was er geschrieben hat, besonders das mit dem Bäcker fand ich sehr einleuchtend. Es ist doch bei endlos vielen Begrifflichkeiten so, dass sie eine sprachwissenschaftliche Bedeutung haben können, aber auch eine umgangssprachliche, die in der Regel auch verständlich und nicht irgendwie "politisch unkorrekt" ist ... Ich hatte den Eindruck, Baier ging es in erster Linie darum.
Heike hat das sicher verstanden, aber vielleicht fehlte da die klare Rückmeldung, ihm seine Sicht zu lassen und ganz ausdrücklich zu betonen, aus einem anderen Blickwinkel zu sprechen ? Irgendwann kam das dann zwar, aber im Sinne von "darum geht es hier jetzt nicht" - nun, dir, Heike, vielleicht nicht - dem Baier aber schon..... Glaube ich zumindest...
Und dann kam da noch das Thema mit den Schubladen um die Ecke : Leuten Begriffe zuweisen, sie einzusortieren und dabei Sicherheit in der Welt gewinnen - vielleicht aber manchmal auch übertrieben und dann zu oberflächlich und platt, Reflexion vermeidend - so verstehe ich zumindest dein Anliegen, Heike.... Damit stichst du hier sicher immer wieder in Wespennester und der eine profitiert davon für sich und der andere ... nicht. Vielleicht, weil er dir gedanklich nicht folgen kann (ist es immer das Defizit des "Nichtverstehenden", wenn Dinge "falsch" oder gar nicht ankommen ?) oder vielleicht auch manchmal, weil nicht jeder dieses Thema als großes Steckenpferd hat oder vielleicht auch nur nicht gerade zu dem Zeitpunkt und dem Thema und in dieser Halböffentlichkeit sich damit befassen will.... Da scheitert dann das Überzeugen und angestrengte Sich-verständlich-machen...
Bevor ich jetzt wieder verhackstückt werde : ich will da nichts aufmischen oder bewerten. Ich finde es einfach nur enorm spannend, wie schwierige Gespräche laufen. Und wenn ich selber darin stecke auch hilfreich, wenn Unbeteiligte ihre Sichtweise oder ihr Gesprächsverständnis rückmelden. Wünsche noch ein schönes WE !!