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Dauersingle und komplett unerfahren
Hallo zusammen,
da ich mein Problem als relativ komplex ansehe, versuche ich einfach mal, meine Situation einigermaßen präzise darzulegen. Dazu möchte ich euch meine Entwicklung in den letzten Jahren beschreiben.
Ich bin männlich, 21, und sehne mich mehr als alles andere nach einer Beziehung. Leider bin ich in dieser Hinsicht noch komplett unerfahren, habe es noch nicht mal auf die "erste Base" geschafft. Nicht ein einziges Mal.
Zu der Zeit, als ich so ca. 15-16 war, könnte man sagen war ich noch ein ziemlich anderer Mensch als heute. Ich habe mir eingeredet, dass Frauen nur Stress bedeuten, und ich war immer so der Verbindungspunkt zwischen den Nerds (da ich auch selbst gezockt habe) und den "coolen" Jungs, dir mir allerdings wiederum häufig zu infantil bzw. prollig waren. Dadurch konnte ich mich mit keinem wirklich vollends identifizieren und habe mich ein stückweit selbst isoliert.
Das alles war für mich lange kein großes Problem, bis dann gegen Ende der Schulzeit (mit 17/18) auch noch die sexuelle/emotionale Frustration dazukam.
Aus o.g. Situation blieb mir jedoch zunächst mal nicht viel anderes übrig, als auf einen kompletten Neuanfang bzw. den Aufbau eines komplett neuen soz. Umfelds an meinem Studienort zu hoffen.
Das ging leider gründlich in die Hose. Retrospektiv betrachtet auch absolut kein Wunder...
Endlich frei von den Zwängen der Schulzeit, hat sich genau in dieser Zeit meine Persönlichkeit derart entwickelt, dass das Studium, für das ich mich mit 17 (!) beworben hatte, nicht (mehr) zu mir passte, mich extrem einzwängte. Ich habe mich zwei Semester lang durch das Studium gequält, mich ansonsten privat total zurückgezogen. Dann brach ich das Studium ab, wahrscheinlich die mutigste und beste Entscheidung meines bisherigen Lebens.
Zu dieser Zeit, das war Anfang-Mitte 2012, hatte ich mit schweren emotionalen Problemen zu kämpfen, die bis hin zu depressiven Phasen reichten. Antriebslosigkeit, Heulanfälle, Ausweglosigkeit. Wenn ich mit 20 immernoch Jungfrau wäre, würde ich mich umbringen, schwor ich mir.
Dabei konnte ich deutlich spüren, dass mich der Studiumsabbruch wesentlich weniger beschäftigte, als meine (bes. sexuelle) Frustration. Man will schließlich mitreden können, Erfahrungen machen, Erwachsen sein... wie das halt so ist. Ich wollte auf keinen Fall ein Spätzünder sein. Sehen, wie die "Voll-Nerds" vor mir eine Freundin haben.
Im Sommer/Herbst 2012 wurde das ganze durch die Unterstützung meiner Familie, bei der ich jetzt wieder wohnte, die Anerkennung, die ich während anderthalb Monaten Vollzeit-Job erfuhr, und auch eine kurzzeitige Psychotherapie, sagen wir, erträglich. Natürlich ohne, dass sich an meiner Situation etwas veränderte. Anschließend war ich für vier Monate in Australien, wo es positive und negative Erfahrungen gab. Meine Persönlichkeit hat sich in dieser Zeit aber enorm entwickelt. Wieder in Deutschland habe ich in demselben Job fünf weitere Monate Vollzeit gearbeitet, hatte einen tollen Kontakt zu fast allen Kollegen bei der Arbeit.
Das war natürlich super für mein Selbstwertgefühl/-vertrauen, änderte aber nach wie vor nichts daran, dass eine Beziehung mit einer Frau Meilen entfernt zu sein schien.
Und damit kommen wir zur heutigen Situation. Mittlerweile habe ich, der ich zum Glück deutlich reifer geworden bin als damals, erneut ein Studium aufgenommen, in dem ich mich diesmal auch wohl fühle; ebenso wie in der neuen Stadt (Köln). Hier hat das mit dem Aufbau eines neuen soz. Umfelds wesentlich besser geklappt, und in der Hinsicht bin ich recht zufrieden.
Aber. Nun wohne ich schon knapp ein Jahr hier. Ich studiere ein Studienfach, in dem ich als Mann in der absoluten Minderheit bin, und habe tagtäglich sehr sehr viel Kontakt zu Mädels. Ich merke dadurch, dass ich grundsätzlich sehr gut rüberkomme. Recht humorvoll, immer konversationsaffin und begeisterungsfähig, leicht überdurchschnittlich intelligent, durchschnittlich attraktiv usw.
Meine Familie, in der ich glücklicherweise einen riesen Rückhalt finde, um den mich andere wohl beneiden, hat mir immer gut zugeredet. Es würde sich schon (fast wie) von allein ergeben, wenn ich aktiv sei, gepaart mit meiner mittlerweile wesentlich extrovertierteren Persönlichkeit und dem höheren Selbstwertgefühl.
Leider denke ich, dass ich tief drinnen wohl eine wesentlich größere Angst vor Zurückweisung habe, als ich mir selbst gegenüber zugeben möchte. Alles, nur keine Demütigung riskieren. Stattdessen bin ich genau der "nice guy", der schon so oft in die "friend zone" gerutscht ist, dass er es überhaupt nicht mehr mitbekommt.
Zum einen nutze ich nicht Frauen, die z.B. total betrunken sind, aus, zum anderen bekomme ich es aber unter normalen Umständen einfach nicht auf die Reihe, nach dem ersten Schritt auch so weit zu gehen, dass daraus Küssen, Sex oder eine Beziehung entstehen kann. Auch meine Unerfahrenheit wenn es dann so weit kommen sollte (im Vergleich zu gleichaltrigen Mädels) hemmt mich gedanklich natürlich bzw. ich habe auch deshalb Angst vor Zurückweisung.
An welchem Punkt muss ich versuchen mich zu verändern, damit das nicht noch Jahre so weitergeht? Äußerliches, um bei potentiellen Partnerinnen von vornherein größeres sexuelles Interesse zu wecken, sodass ich auf mehr Entgegenkommen hoffen kann? Die selbstlose Einstellung, dass ich eine Frau nicht einfach "benutzen" will, verwerfen? Oder bin ich vielleicht einfach nur sagenhaft schlecht darin, die Signale einer Frau zu deuten?
Was es auch ist, ich kann mir in keinem Fall erklären, wie es über die Jahre nicht zu einem einzigen Kuss reichen konnte. Ich habe Angst, schrittweise mein Selbstwertgefühl und meine ansonsten stabile Persönlichkeit wieder zu verlieren.
da ich mein Problem als relativ komplex ansehe, versuche ich einfach mal, meine Situation einigermaßen präzise darzulegen. Dazu möchte ich euch meine Entwicklung in den letzten Jahren beschreiben.
Ich bin männlich, 21, und sehne mich mehr als alles andere nach einer Beziehung. Leider bin ich in dieser Hinsicht noch komplett unerfahren, habe es noch nicht mal auf die "erste Base" geschafft. Nicht ein einziges Mal.
Zu der Zeit, als ich so ca. 15-16 war, könnte man sagen war ich noch ein ziemlich anderer Mensch als heute. Ich habe mir eingeredet, dass Frauen nur Stress bedeuten, und ich war immer so der Verbindungspunkt zwischen den Nerds (da ich auch selbst gezockt habe) und den "coolen" Jungs, dir mir allerdings wiederum häufig zu infantil bzw. prollig waren. Dadurch konnte ich mich mit keinem wirklich vollends identifizieren und habe mich ein stückweit selbst isoliert.
Das alles war für mich lange kein großes Problem, bis dann gegen Ende der Schulzeit (mit 17/18) auch noch die sexuelle/emotionale Frustration dazukam.
Aus o.g. Situation blieb mir jedoch zunächst mal nicht viel anderes übrig, als auf einen kompletten Neuanfang bzw. den Aufbau eines komplett neuen soz. Umfelds an meinem Studienort zu hoffen.
Das ging leider gründlich in die Hose. Retrospektiv betrachtet auch absolut kein Wunder...
Endlich frei von den Zwängen der Schulzeit, hat sich genau in dieser Zeit meine Persönlichkeit derart entwickelt, dass das Studium, für das ich mich mit 17 (!) beworben hatte, nicht (mehr) zu mir passte, mich extrem einzwängte. Ich habe mich zwei Semester lang durch das Studium gequält, mich ansonsten privat total zurückgezogen. Dann brach ich das Studium ab, wahrscheinlich die mutigste und beste Entscheidung meines bisherigen Lebens.
Zu dieser Zeit, das war Anfang-Mitte 2012, hatte ich mit schweren emotionalen Problemen zu kämpfen, die bis hin zu depressiven Phasen reichten. Antriebslosigkeit, Heulanfälle, Ausweglosigkeit. Wenn ich mit 20 immernoch Jungfrau wäre, würde ich mich umbringen, schwor ich mir.
Dabei konnte ich deutlich spüren, dass mich der Studiumsabbruch wesentlich weniger beschäftigte, als meine (bes. sexuelle) Frustration. Man will schließlich mitreden können, Erfahrungen machen, Erwachsen sein... wie das halt so ist. Ich wollte auf keinen Fall ein Spätzünder sein. Sehen, wie die "Voll-Nerds" vor mir eine Freundin haben.
Im Sommer/Herbst 2012 wurde das ganze durch die Unterstützung meiner Familie, bei der ich jetzt wieder wohnte, die Anerkennung, die ich während anderthalb Monaten Vollzeit-Job erfuhr, und auch eine kurzzeitige Psychotherapie, sagen wir, erträglich. Natürlich ohne, dass sich an meiner Situation etwas veränderte. Anschließend war ich für vier Monate in Australien, wo es positive und negative Erfahrungen gab. Meine Persönlichkeit hat sich in dieser Zeit aber enorm entwickelt. Wieder in Deutschland habe ich in demselben Job fünf weitere Monate Vollzeit gearbeitet, hatte einen tollen Kontakt zu fast allen Kollegen bei der Arbeit.
Das war natürlich super für mein Selbstwertgefühl/-vertrauen, änderte aber nach wie vor nichts daran, dass eine Beziehung mit einer Frau Meilen entfernt zu sein schien.
Und damit kommen wir zur heutigen Situation. Mittlerweile habe ich, der ich zum Glück deutlich reifer geworden bin als damals, erneut ein Studium aufgenommen, in dem ich mich diesmal auch wohl fühle; ebenso wie in der neuen Stadt (Köln). Hier hat das mit dem Aufbau eines neuen soz. Umfelds wesentlich besser geklappt, und in der Hinsicht bin ich recht zufrieden.
Aber. Nun wohne ich schon knapp ein Jahr hier. Ich studiere ein Studienfach, in dem ich als Mann in der absoluten Minderheit bin, und habe tagtäglich sehr sehr viel Kontakt zu Mädels. Ich merke dadurch, dass ich grundsätzlich sehr gut rüberkomme. Recht humorvoll, immer konversationsaffin und begeisterungsfähig, leicht überdurchschnittlich intelligent, durchschnittlich attraktiv usw.
Meine Familie, in der ich glücklicherweise einen riesen Rückhalt finde, um den mich andere wohl beneiden, hat mir immer gut zugeredet. Es würde sich schon (fast wie) von allein ergeben, wenn ich aktiv sei, gepaart mit meiner mittlerweile wesentlich extrovertierteren Persönlichkeit und dem höheren Selbstwertgefühl.
Leider denke ich, dass ich tief drinnen wohl eine wesentlich größere Angst vor Zurückweisung habe, als ich mir selbst gegenüber zugeben möchte. Alles, nur keine Demütigung riskieren. Stattdessen bin ich genau der "nice guy", der schon so oft in die "friend zone" gerutscht ist, dass er es überhaupt nicht mehr mitbekommt.
Zum einen nutze ich nicht Frauen, die z.B. total betrunken sind, aus, zum anderen bekomme ich es aber unter normalen Umständen einfach nicht auf die Reihe, nach dem ersten Schritt auch so weit zu gehen, dass daraus Küssen, Sex oder eine Beziehung entstehen kann. Auch meine Unerfahrenheit wenn es dann so weit kommen sollte (im Vergleich zu gleichaltrigen Mädels) hemmt mich gedanklich natürlich bzw. ich habe auch deshalb Angst vor Zurückweisung.
An welchem Punkt muss ich versuchen mich zu verändern, damit das nicht noch Jahre so weitergeht? Äußerliches, um bei potentiellen Partnerinnen von vornherein größeres sexuelles Interesse zu wecken, sodass ich auf mehr Entgegenkommen hoffen kann? Die selbstlose Einstellung, dass ich eine Frau nicht einfach "benutzen" will, verwerfen? Oder bin ich vielleicht einfach nur sagenhaft schlecht darin, die Signale einer Frau zu deuten?
Was es auch ist, ich kann mir in keinem Fall erklären, wie es über die Jahre nicht zu einem einzigen Kuss reichen konnte. Ich habe Angst, schrittweise mein Selbstwertgefühl und meine ansonsten stabile Persönlichkeit wieder zu verlieren.