Meiner Meinung leiden viel mehr Männer unter Potenzstörungen als früher. Ob dafür hormonähnliche Umweltgifte wie Bisphenol-A* oder der stetig anwachsende Erfolgsdruck im Beruf verantwortlich ist, kann ich nicht sagen.
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https://netzfrauen.org/2013/11/04/v...n-impotent-machen-und-ist-schon-unserem-blut/
Ja das ist aber wohl nur ein "kleiner Grund" der vielen Gründe, die mit Einfluss nehmen.
Ich sags mal so: Wer viel Alkohol trinkt, raucht wie ein Schlot und/oder sogar Drogen nimmt (möglicherweise auch mit Tabletten locker umgeht zb mit Schmerzmitteln usw), der beeinflusst dadurch die körperliche Fitness enorm. Der ungesunde, gesellschaftlich akzeptierte Lebensstil hat mehr Einfluss, als mancher denken mag. Beispielsweise vergessen wir oft, dass Alkohol eigentlich ein starkes Nervengift ist, weil es aus Tradition gesellschaftlich akzeptiert wird.
Impotenz oder Libidoverlust gab es sicherlich schon immer irgendwie. Vermutlich früher stärker tabuisiert.
Was "neu" hinzugekommen ist, ist die sexuelle Reizüberflutung. Die große Verfügbarkeit von Sex. Früher noch hauptsächlich in gewissen Magazinen, heute im Internet all Zeit verfügbar.
Ich habe mal einer Bekannten geholfen, eine White-List mit der Fritzbox zuerstellen für ihren 7-Jährigen Sohn. Der schaute heimlich Pornos usw im Internet. Sie war total verzweifelt weil sie ihn nicht kontrollieren konnte. Immer wieder fand er andere Mittel und Wege. Schlich sich nachts heimlich aus dem Bett ins Büro des Vaters oder an den Computer seines Bruders. Ich meine, wie krass ist das denn? Ein 7-Jähriger. Und irgendwann mal vor ein paar Jahren sah ich eine Doku, wo anonym Jugendliche darüber sprachen, wie sie mit 12/13 Jahren plötzlich Pornosüchtig waren. Ich vermute irgendwie, dass das verbreiteter ist, als man denkt. Vielleicht sogar stark tabuisiert. Es gibt sicherlich zahlreiche Erwachse, die "Liebe" vor dem Pc machen, statt mit einer echten Partnerin. Sich dafür auch noch zahlreiche und vielfältige Rechtfertigen zusammenschustern. Davon überzeugt sind, das wäre ganz normal. Und nicht bemerken, wie sie sich schleichend von sich selbst abtrennen und die eigene Sexualität entkoppeln. Das kann auch zu Impotenz führen. Eine Abstumpfung. Wer sich permanenter Reizüberflutung aussetzt, kann nur noch in diesem überdehnten Reiz stimmuliert werden. Ich finde das zutiefst traurig. Werde den Eindruck nicht los, dass es hier auch eine große Dunkelziffer gibt. Die zunehmende Isoliertheit in der Gesellschaft tut ihr Übriges dazu.