Das wird zwar immer moralisierend herumgetragen, aber es stimmt vorne und hinten nicht. Der Staat bezahlt z.B. Soldaten, damit diese ihr Leben riskieren. Ähnliches, mit etwas geringerem Risiko, gilt ja für Polizei und Feuerwehr. Auch das Grundgesetz gibt dieses Leben-zählt-mehr-als-alles-andere nicht her.
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Die alle abhängig von der Staatsknete sind, werden doch nicht die Hand beißen, welche sie füttert.

In dem Artikel lese ich nichts, das mir nur annähernd so viel Sorgen bereitet wie die wirtschaftliche Depression und die Schuldenexplosion. Ich bin da offenbar ganz auf Seiten der jüngeren und ärmeren Leute.
Die Lockerungspläne in Thüringen erregen die Gemüter. Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass junge Menschen vor allem berufliche Einschränkungen ablehnen – während die Maßnahmen wirtschaftlich eine andere Gruppe besonders hart treffen.
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Erhebliche Unterschiede werden dabei mit Blick auf die verschiedenen Alterskohorten deutlich. In der Gruppe der 60- bis 75-Jährigen gewichtet mehr als die Hälfte den Schutz der Gesundheit höher als das Recht auf Arbeit. Das trifft unter den 16- bis 29-Jährigen nur auf jeden Dritten zu. Noch größer sind die Unterschiede für die eingeschränkte Reisefreiheit. Zwei Drittel der Menschen im rentennahen Alter oder im Ruhestand begrüßen die Zwangsschließung von Geschäften, aber nur 45 Prozent der Menschen unter 50 Jahren. ...
Geringverdiener sehen den Staat deutlich seltener im Recht, Geschäfte, Hotels und Restaurants zwangszuschließen, als der Rest. Menschen mit mittlerem und hohem Einkommen sprechen sich auch deutlich häufiger für den Einsatz von Kurzarbeit aus (73 Prozent) als jene mit niedrigerem Einkommen (64 Prozent). ...
Die Politik müsse sich eingestehen, dass es nicht möglich sein wird, Gesundheit unbegrenzt zu schützen. Der Schutz des Lebens habe nicht für alle Gruppen oberste Priorität, sagt der Wissenschaftler, „auch sie müssen im politischen Prozess Gehör finden“.