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Charakterschwäche rechtzeitig erkennen?
Ich bin seit einigen Monaten bei Parship und kann über die Plattform nicht klagen. Vielleicht mal über die ein oder andere Frau, die man hier trifft, aber da kann das Portal ja irgendwie nix dafür. 
Anfang Februar hatte ich eine sympathisch wirkende junge Dame kennengelernt, nennen wir sie mal Tina (den echten Namen möchte ich nicht verraten). Wir hatten eine Weile geschrieben und uns gegenseitig einiges zu erzählen. Anfang März hatten wir unser erstes Date und haben uns dann einige Male getroffen zum Spazieren, Inlineskaten oder gemeinsam was kochen. Mir hatte an Tina sofort ihre Reiselust und Aufgeschlossenheit gefallen, auch optisch war sie ansprechend. Wenngleich nicht ganz so wie auf ihren Parship-Fotos, die bereits ca. 5 bis 6 Jahre veraltet waren, wie sie mir später auf Nachfrage verriet.
Trotzdem blieb ich skeptisch und hatte ein ungutes Bauchgefühl, als ob ich mich nicht auf sie verlassen könnte. So habe ich zum Beispiel gemerkt, dass sie heimlich raucht (und das regelmäßig seit einiger Zeit), obwohl sie in ihrem Profil als Nichtraucherin auftritt. Zur Begründung sagte Tina, wenn sie sich als Raucherin ausgäbe, würde sie wohl nur von Rauchern angeschrieben werden und das wolle sie nicht. Als wir unseren ersten Kuss hatten und ich kurze Zeit später fragte, ob sie auch mit anderen Männern parallel knutschen würde, meinte sie "nur mit noch einem anderen". Häuslichkeit war nicht so ihr Ding: Als sie mich zum ersten Kochdate zu sich nach Hause einlud, lagen enorme Haarmengen und Krümel in Bad und Wohnzimmer. Kleine weiße Maden krochen aus Fotobüchern und der Mülleimer hätte auch mal runter gebracht werden können. Die Beschreibung klingt wahrscheinlich schlimmer, als es in Wirklichkeit war, aber zur Gemütlichkeit trägt solch ein Ambiente nicht gerade bei.
Nichts für ungut, dachte ich mir. Jeder Mensch ist individuell und man muss Kompromisse eingehen und die guten Seiten sehen. Wir schauten also abends gemeinsam Filme oder zeigten uns gegenseitig Urlaubsfotos. Während einer Wanderung in der sächsischen Schweiz sagte Tina mir dann, dass sie mich zwar sympathisch fände, aber nicht verliebt sei und es deswegen mit uns nichts werden würde. Ich war über den Zeitpunkt überrascht, aber auch erleichtert, weil ich jetzt keine Unsicherheit mehr haben musste und wusste, woran ich war.
Für mich ungewöhnlich war, dass sie mir angeboten hatte, uns trotzdem manchmal zum Kuscheln und Knutschen zu treffen, weil das für sie okay sei. Eigentlich ist das überhaupt nicht meine Herangehensweise, aber da es sich angenehm anfühlte (und der Dauer-Lockdown die Einsamkeit nicht wirklich besser macht), hab ich das Angebot ab und zu angenommen. Wir sind auch ein paarmal im Bett gelandet (auch schon bevor sie mir eine Absage erteilt hatte), aber es wollte nicht richtig zünden. Man muss dazu sagen, dass ich "untenrum" manchmal etwas Probleme habe, und in dem Fall kamen noch Aufgeregtheit und Unsicherheit hinzu. Tinas Kommentare dazu: "Du hast einen komischen Penis" und "Für mich ist wichtig, dass ich beim Sex auf meine Kosten komme. Sprich einen Orgasmus habe."
Das Intime war nach ein paar Fehlversuchen gottseidank vom Tisch. Trotzdem hatte ich das Gefühl, zwischen uns könnte eine Freundschaft (ohne Plus!) funktionieren. Ich hatte auch Mitleid aufgrund ihrer aktuellen Lebenssituation: Exfreund vor einem Jahr verlassen, weil er hinter ihrem Rücken tinderte; Job verloren wegen Corona; kaum noch Freundeskontakte, weil alle seit Corona sich zurückgezogen hätten. Mein einfühlsames Wesen ist sicherlich der Grund, warum mir schon viele Menschen private Details anvertraut haben (und ich im Umkehrzug übrigens auch meine Privatgeschichten preisgebe
). So auch bei Tina: Sie hatte mir schon beim ersten Date verraten, dass es mehrfach vorgekommen sei, dass Leute "aus heiterem Himmel" einfach den Kontakt zu ihr abgebrochen hätten. Und dass diese Leute nie eine Begründung dafür gegeben hätten. Einmal habe sie einem Freund, der sich lange Zeit nicht bei ihr gemeldet hatte, beim Wiedersehen erstmal eine Ohrfeige gegeben. "Das hat sich richtig gut angefühlt", meinte sie. Auch klagte Tina mehrfach, dass sie ständig Körbe sammeln würde und regelmäßig parallel daten würde, um möglichst viele Chancen zu haben. Wenngleich sie immer noch manchmal ihrem Exfreund nachtrauere und beim Daten aus meiner Wahrnehmung eine sehr pessimistische Grundhaltung an den Tag legt. Allerdings habe sie sich vorgenommen, aufgrund ihrer Erfahrungen aus der Vergangenheit ab jetzt weniger von sich und ihrem Leben abzugeben und dafür konsequent einzufordern von dem Kerl an ihrer Seite.
Ich hatte versucht, im Rahmen meiner Möglichkeiten ihr Leben etwas zu bereichern. So lud ich sie zum Inlineskaten mit Freunden ein, telefonierte mit ihr und schickte ihr sogar zwei Jobangebote, die aus meiner Sicht für sie passend schienen. Leider stimmten die Gehaltskonditionen nicht so, aber sie war dennoch sehr dankbar und meinte auch, dass ich "wirklich lieb" sei. Von sich aus hatte sie kaum Motivation, etwas anderes zu tun als Filme zu schauen.
Vor wenigen Wochen hatte ich ein neues Date (nennen wir sie mal Petra). Es wirkte wie die große Liebe und dennoch musste ich nach wenigen Treffen feststellen, dass sie leider nicht so mein Typ ist. Weil ich Tina vertraute, erzählte ich ihr von meiner Kurzzeit-Beziehung. Ihre erste Frage war, ob Petra und ich miteinander geschlafen hätten, die zweite Frage, wieso es bei Petra und mir sexuell geklappt hätte und bei ihr und mir nicht. Als ich versuchte zu erklären, dass Petras korpulente Statur mir leider nicht so zusagte, fragte Tina sinngemäß, ob Petra etwa noch dicker sei als ich. Das war der Moment, wo ich zum ersten Mal stutzig wurde (mein BMI liegt im Bereich "normal"). Tina schob noch hinterher, dass ich ja selbst nicht gerade den Idealkörper eines Mannes für Frauen hätte. Und überhaupt, wie ich es wagen könnte, erst mit einer Frau zu schlafen und sie dann einfach abzuservieren. (Zur Erinnerung, das sind die Worte der Frau, die grundsätzlich parallel datet.)
Tina und ich hatten dann noch ein- oder zweimal telefoniert und ab und zu Kurznachrichten geschrieben. Weil sie seit Kurzem ein neues Date hatte (nennen wir ihn mal Christian), mit dem sie sich schon mehrmals getroffen hatte, fragte ich, ob es gut liefe zwischen den beiden. Sie meinte, im Bett gut, alles weitere werde sich zeigen, da sie und er (noch) keine Gefühle füreinander hätten. Im Spaß meinte ich, dass es bei Christian und ihr bestimmt besser liefe als es bei uns beiden gelaufen war (und das gönne ich den beiden ja auch). Daraufhin meinte Tina, das sei jetzt echt nicht schwer zu überbieten und "sorry, aber da liegen echt Welten dazwischen".
Das war der Moment, an dem ich keine Lust mehr auf Tinas Kontakt hatte. Vielleicht ist es ihr spezieller "Humor", vielleicht auch ihre direkte Ehrlichkeit, aber mir ging ihre Art über mich zu reden mittlerweile zu sehr auf meine Kosten. Wenn wir Freunde hätten sein wollen, würde ich einen anderen Umgangston erwarten. Weniger gehässig und subtil abwertend zumindest. Das habe ich ihr dann auch geschrieben und gesagt, dass ich auch nicht mit ihr telefonieren möchte, weil es nicht mehr viel zu sagen gäbe zwischen uns. Ich habe sie mit einem "schwarzen Loch" verglichen, dass positive Energie aus mir nimmt, aber nichts zurückgibt, und mich gleich entschuldigt, falls das hart klingen sollte. Aber der Eindruck hatte sich bei mir längst verfestigt.
Tinas Reaktion hat mich in ihrer Heftigkeit dann doch überrascht. Sie meinte, es sei echt krass, was ich ihr da einfach so aus dem Nichts auftischen würde. Erst sei ich so glücklich gewesen, mal eine Freundin außerhalb meines gewohnten sozialen Umfeldes kennengelernt zu haben, und jetzt würde ich sie einfach beleidigen. Ob ich wohl ein Problem damit hätte, dass sie mich an den Abend erinnern würde, an dem meine Männlichkeit versagt hätte. Sie habe mich wirklich falsch eingeschätzt und ich würde immer so cool tun und in Wirklichkeit doch nur eine Mimose sein. Das zeuge von sehr geringem Selbstwertgefühl bei mir und es sei mein Problem, wenn ich darüber nicht hinweg käme.
Wumms. Das hat gesessen. Ich hab ihr noch geschrieben, dass ihre Antwort für sich sprechen würde, und danach den Kontakt blockiert. Auch wenn Tina und ich zum Glück keine Beziehung hatten, macht mich solch eine herbe Enttäuschung auf menschlicher Ebene irgendwie traurig. Mir kommt es rückblickend so vor, als habe alles so lange gepasst, bis ich es gewagt habe, ihr einmal zu sagen, dass ich ihre Art mit mir zu reden nicht okay finde. Ich vermute, dass sie es nicht gewohnt ist kritisiert zu werden. Anders kann ich mir ihr unverhältnismäßiges Verhalten nicht erklären, denn ich habe sie nie beleidigt. Und dass sie gar nicht auf die Idee kommt, meine Situation zu hinterfragen oder mal drüber nachzudenken, ob es vielleicht nicht so nett ist, einen "Befreundeten" immer wieder auf seinen sexuellen Misserfolg zu reduzieren...
Habt ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht mit Frauen? Von Männern liest man häufig, dass es solche mit narzisstischen und selbstgefälligen Tendenzen gibt, aber bei Frauen ist mir das bisher noch nicht untergekommen. Vielleicht bin ich auch selbst Schuld, dass ich bei den vielen negativen Anzeichen an Tina nicht früher den Kontakt beendet habe. Aber man versucht ja doch, das Gute im Menschen zu sehen. Jedenfalls hoffe ich, dass mir solche Erfahrungen in Zukunft erspart bleiben und ich rechtzeitig die Vorzeichen weiblicher Charakterschwäche erkennen kann.
Anfang Februar hatte ich eine sympathisch wirkende junge Dame kennengelernt, nennen wir sie mal Tina (den echten Namen möchte ich nicht verraten). Wir hatten eine Weile geschrieben und uns gegenseitig einiges zu erzählen. Anfang März hatten wir unser erstes Date und haben uns dann einige Male getroffen zum Spazieren, Inlineskaten oder gemeinsam was kochen. Mir hatte an Tina sofort ihre Reiselust und Aufgeschlossenheit gefallen, auch optisch war sie ansprechend. Wenngleich nicht ganz so wie auf ihren Parship-Fotos, die bereits ca. 5 bis 6 Jahre veraltet waren, wie sie mir später auf Nachfrage verriet.
Trotzdem blieb ich skeptisch und hatte ein ungutes Bauchgefühl, als ob ich mich nicht auf sie verlassen könnte. So habe ich zum Beispiel gemerkt, dass sie heimlich raucht (und das regelmäßig seit einiger Zeit), obwohl sie in ihrem Profil als Nichtraucherin auftritt. Zur Begründung sagte Tina, wenn sie sich als Raucherin ausgäbe, würde sie wohl nur von Rauchern angeschrieben werden und das wolle sie nicht. Als wir unseren ersten Kuss hatten und ich kurze Zeit später fragte, ob sie auch mit anderen Männern parallel knutschen würde, meinte sie "nur mit noch einem anderen". Häuslichkeit war nicht so ihr Ding: Als sie mich zum ersten Kochdate zu sich nach Hause einlud, lagen enorme Haarmengen und Krümel in Bad und Wohnzimmer. Kleine weiße Maden krochen aus Fotobüchern und der Mülleimer hätte auch mal runter gebracht werden können. Die Beschreibung klingt wahrscheinlich schlimmer, als es in Wirklichkeit war, aber zur Gemütlichkeit trägt solch ein Ambiente nicht gerade bei.
Nichts für ungut, dachte ich mir. Jeder Mensch ist individuell und man muss Kompromisse eingehen und die guten Seiten sehen. Wir schauten also abends gemeinsam Filme oder zeigten uns gegenseitig Urlaubsfotos. Während einer Wanderung in der sächsischen Schweiz sagte Tina mir dann, dass sie mich zwar sympathisch fände, aber nicht verliebt sei und es deswegen mit uns nichts werden würde. Ich war über den Zeitpunkt überrascht, aber auch erleichtert, weil ich jetzt keine Unsicherheit mehr haben musste und wusste, woran ich war.
Für mich ungewöhnlich war, dass sie mir angeboten hatte, uns trotzdem manchmal zum Kuscheln und Knutschen zu treffen, weil das für sie okay sei. Eigentlich ist das überhaupt nicht meine Herangehensweise, aber da es sich angenehm anfühlte (und der Dauer-Lockdown die Einsamkeit nicht wirklich besser macht), hab ich das Angebot ab und zu angenommen. Wir sind auch ein paarmal im Bett gelandet (auch schon bevor sie mir eine Absage erteilt hatte), aber es wollte nicht richtig zünden. Man muss dazu sagen, dass ich "untenrum" manchmal etwas Probleme habe, und in dem Fall kamen noch Aufgeregtheit und Unsicherheit hinzu. Tinas Kommentare dazu: "Du hast einen komischen Penis" und "Für mich ist wichtig, dass ich beim Sex auf meine Kosten komme. Sprich einen Orgasmus habe."
Das Intime war nach ein paar Fehlversuchen gottseidank vom Tisch. Trotzdem hatte ich das Gefühl, zwischen uns könnte eine Freundschaft (ohne Plus!) funktionieren. Ich hatte auch Mitleid aufgrund ihrer aktuellen Lebenssituation: Exfreund vor einem Jahr verlassen, weil er hinter ihrem Rücken tinderte; Job verloren wegen Corona; kaum noch Freundeskontakte, weil alle seit Corona sich zurückgezogen hätten. Mein einfühlsames Wesen ist sicherlich der Grund, warum mir schon viele Menschen private Details anvertraut haben (und ich im Umkehrzug übrigens auch meine Privatgeschichten preisgebe
Ich hatte versucht, im Rahmen meiner Möglichkeiten ihr Leben etwas zu bereichern. So lud ich sie zum Inlineskaten mit Freunden ein, telefonierte mit ihr und schickte ihr sogar zwei Jobangebote, die aus meiner Sicht für sie passend schienen. Leider stimmten die Gehaltskonditionen nicht so, aber sie war dennoch sehr dankbar und meinte auch, dass ich "wirklich lieb" sei. Von sich aus hatte sie kaum Motivation, etwas anderes zu tun als Filme zu schauen.
Vor wenigen Wochen hatte ich ein neues Date (nennen wir sie mal Petra). Es wirkte wie die große Liebe und dennoch musste ich nach wenigen Treffen feststellen, dass sie leider nicht so mein Typ ist. Weil ich Tina vertraute, erzählte ich ihr von meiner Kurzzeit-Beziehung. Ihre erste Frage war, ob Petra und ich miteinander geschlafen hätten, die zweite Frage, wieso es bei Petra und mir sexuell geklappt hätte und bei ihr und mir nicht. Als ich versuchte zu erklären, dass Petras korpulente Statur mir leider nicht so zusagte, fragte Tina sinngemäß, ob Petra etwa noch dicker sei als ich. Das war der Moment, wo ich zum ersten Mal stutzig wurde (mein BMI liegt im Bereich "normal"). Tina schob noch hinterher, dass ich ja selbst nicht gerade den Idealkörper eines Mannes für Frauen hätte. Und überhaupt, wie ich es wagen könnte, erst mit einer Frau zu schlafen und sie dann einfach abzuservieren. (Zur Erinnerung, das sind die Worte der Frau, die grundsätzlich parallel datet.)
Tina und ich hatten dann noch ein- oder zweimal telefoniert und ab und zu Kurznachrichten geschrieben. Weil sie seit Kurzem ein neues Date hatte (nennen wir ihn mal Christian), mit dem sie sich schon mehrmals getroffen hatte, fragte ich, ob es gut liefe zwischen den beiden. Sie meinte, im Bett gut, alles weitere werde sich zeigen, da sie und er (noch) keine Gefühle füreinander hätten. Im Spaß meinte ich, dass es bei Christian und ihr bestimmt besser liefe als es bei uns beiden gelaufen war (und das gönne ich den beiden ja auch). Daraufhin meinte Tina, das sei jetzt echt nicht schwer zu überbieten und "sorry, aber da liegen echt Welten dazwischen".
Das war der Moment, an dem ich keine Lust mehr auf Tinas Kontakt hatte. Vielleicht ist es ihr spezieller "Humor", vielleicht auch ihre direkte Ehrlichkeit, aber mir ging ihre Art über mich zu reden mittlerweile zu sehr auf meine Kosten. Wenn wir Freunde hätten sein wollen, würde ich einen anderen Umgangston erwarten. Weniger gehässig und subtil abwertend zumindest. Das habe ich ihr dann auch geschrieben und gesagt, dass ich auch nicht mit ihr telefonieren möchte, weil es nicht mehr viel zu sagen gäbe zwischen uns. Ich habe sie mit einem "schwarzen Loch" verglichen, dass positive Energie aus mir nimmt, aber nichts zurückgibt, und mich gleich entschuldigt, falls das hart klingen sollte. Aber der Eindruck hatte sich bei mir längst verfestigt.
Tinas Reaktion hat mich in ihrer Heftigkeit dann doch überrascht. Sie meinte, es sei echt krass, was ich ihr da einfach so aus dem Nichts auftischen würde. Erst sei ich so glücklich gewesen, mal eine Freundin außerhalb meines gewohnten sozialen Umfeldes kennengelernt zu haben, und jetzt würde ich sie einfach beleidigen. Ob ich wohl ein Problem damit hätte, dass sie mich an den Abend erinnern würde, an dem meine Männlichkeit versagt hätte. Sie habe mich wirklich falsch eingeschätzt und ich würde immer so cool tun und in Wirklichkeit doch nur eine Mimose sein. Das zeuge von sehr geringem Selbstwertgefühl bei mir und es sei mein Problem, wenn ich darüber nicht hinweg käme.
Wumms. Das hat gesessen. Ich hab ihr noch geschrieben, dass ihre Antwort für sich sprechen würde, und danach den Kontakt blockiert. Auch wenn Tina und ich zum Glück keine Beziehung hatten, macht mich solch eine herbe Enttäuschung auf menschlicher Ebene irgendwie traurig. Mir kommt es rückblickend so vor, als habe alles so lange gepasst, bis ich es gewagt habe, ihr einmal zu sagen, dass ich ihre Art mit mir zu reden nicht okay finde. Ich vermute, dass sie es nicht gewohnt ist kritisiert zu werden. Anders kann ich mir ihr unverhältnismäßiges Verhalten nicht erklären, denn ich habe sie nie beleidigt. Und dass sie gar nicht auf die Idee kommt, meine Situation zu hinterfragen oder mal drüber nachzudenken, ob es vielleicht nicht so nett ist, einen "Befreundeten" immer wieder auf seinen sexuellen Misserfolg zu reduzieren...
Habt ihr auch solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht mit Frauen? Von Männern liest man häufig, dass es solche mit narzisstischen und selbstgefälligen Tendenzen gibt, aber bei Frauen ist mir das bisher noch nicht untergekommen. Vielleicht bin ich auch selbst Schuld, dass ich bei den vielen negativen Anzeichen an Tina nicht früher den Kontakt beendet habe. Aber man versucht ja doch, das Gute im Menschen zu sehen. Jedenfalls hoffe ich, dass mir solche Erfahrungen in Zukunft erspart bleiben und ich rechtzeitig die Vorzeichen weiblicher Charakterschwäche erkennen kann.