@Mhytor
Eigentlich sind meine Fragen, die ich zu Beginn hatte, inzwischen aber auch schon geklärt. Und es läuft ziemlich gut zwischen ihm und mir. Erstaunlicherweise
Seine Gründe dafür, dass er keine Beziehung will, hat er offen gelegt. Er hat die Erfahrung gemacht, dass Frauen ihn ständig umerziehen wollen und irgendwelche Erwartungen an ihn stellen, die er nicht erfüllen kann. Er will seinen Freiraum nicht beschneiden lassen. Auch, oder gerade weil er ein Freigeist ist. Nichts würde mir ferner liegen, als seinen "Freigeist" einzuschränken - ist es doch genau die Eigenschaft, die ihn ausmacht. Trotzdem warf dies die Frage auf, wieso er nicht erkennt, dass ich eben nicht zu diesem Frauen-Typus gehöre. Dahinter konnte ich keine Logik erkennen. Denn es ist UNLOGISCH. Noch dazu sein ambivalentes Verhalten: Er will keine Beziehungen führen und dennoch führt er eine Beziehung mit mir. Das kann man jetzt auf Parolen herunterbrechen wie "Taten sagen mehr als Wort". Aber diese Aussage hat mir nicht dabei geholfen, meine "Wieso, Weshalb, Warum - Fragen" zu beantworten. Ich bin nunmal ein analytischer Mensch. Für mich müssen die Dinge einen logischen Zusammenhang ergeben. Deswegen habe ich hier geschrieben und die letzten Wochen darüber gegrübelt. Zu meinem Glück, konnte ich das letzte Mosaiksteinchen finden, und das Rätsel endlich lösen. Die oben genannten Gründe sind nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Wahrheit hat nämlich mit mir zu tun. Als wir uns vor ca. 2 Jahren schon mal getroffen haben und ich die Sache damals beendet habe (noch bevor man sich eigentlich richtig kennenlernen konnte), da sind ein paar Dinge passiert, die ihn zu tiefst verletzt haben. Zuerst war ich mir dessen nicht bewusst. Weil er sagte "Schwamm drüber, ich bin nicht nachtragend". Und er ist auch nicht nachtragend, keines Falls. Ich habe eine eigentlich recht harmlose Aussage gemacht, die ihn aber schwer getroffen hat. Ich habe damit (unbewusst) bei ihm ins Schwarze getroffen und ihn gekränkt. Zusätztlich war die Art und Weise, wie ich das mit ihm beendet habe damals auch nicht gerade vorbildlich. Er hat also allen Grund, mir daher zu misstrauen. Und ehrlich gesagt, habe ich auch ein ziemlich schelchtes Gewissen deswegen. Er hat indirekt mit mir darüber gesprochen, also es "verallgemeinert". Aber ich wusste sofort, dass er eigentlich von mir sprach. Was genau ich damals zu ihm gesagt habe, will ich nicht darlegen, weil es zu persönlich ist. Es war so, dass ich während dieses Gesprächs in seinem Armen lag und er am Ende meinte, er würde sich eine Frau suchen, die ihn so akzeptiert, wie er ist (inkludiert im Übrigen seine neue Erkenntnis, dass er doch irgendwie eine Beziehung möchte und das nicht mehr grundsätzlich ausschließt). Daraufhin habe ich gesagt "Such du dir eine Frau, die dich so akzeptiert, wie du bist. Ich für meinen Teil, werde mir einen Mann suchen, der mich aufrichtig liebt". Er drückte mich an sich und küsste mich recht liebevoll auf die Stirn. Erst einen Tag später ist mir so richtig klar geworden, wie sehr ich ihn verletzt hatte. Denn das was er gesagt hatte, war keine Verallgemeinerung, das ging genau in meine Richtung. Glücklicherweise habe ich scheinbar die richtige Antwort darauf gegeben. Seit diesem Gespräch kommen keine "Magiebrecher" mehr von ihm. Auch, dass er sich situationsbedingt manchmal recht dominat verhalten hat, hat sich komplett eingestellt. Stattdessen sucht er mehr Nähe zu mir (obwohl ich eigentlich geglaubt habe, mehr Nähe geht gar nicht mehr). Scheinbar waren wir beide auf der Suche. Ich habe bei ihm nach einem Bekenntnis zu mir gesucht, er hat bei mir nach dem Vertrauen gesucht, mir dieses Bekenntnis geben zu können. Vertrauen stellt sich nicht von heute auf morgen wieder her. Aber da ist ein Stein ins Rollen gekommen. Bei dem Gespräch "ich suche mir eine Frau/ einen Mann..." (s.o.) ging es gar nicht um andere. Da ging es um uns. Wir haben unsere "Erwartungen" an den jeweils anderen ausgetauscht. Seit dem versucht er, sich tatsächlich wieder auf mich einzulassen. Damit erklärt sich sein ambivalentes Verhalten, was für mich absolut unlogisch daher kam. Er ist eben doch in mich verliebt, wollte sich selbst aber schützen. Es macht mich traurig, dass ich ihn (ungewollt) so verletzt habe, andererseits bin ich auch echt froh, dass ich des Rätsels Lösung nun gefunden habe. Aufgrund dessen, wie er sich in letzter Zeit verhält, kann ich behaupten, dass wir vermutlich doch noch auf ein Happy End zusteuern. Ich bin echt erleichtert darüber, dass sich die Dinge zwischen uns nun endlich geklärt haben
