An der Spitze der Karriereleiter locken Geld, Anerkennung und Erfüllung. Doch was, wenn auf dem Weg nach oben die Beziehung zerbricht?
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Lernt man den Wert einer Beziehung, oder gar eines Menschen, erst mit Dauer einer Partnerschaft zu erkennen und zu schätzen?
Ist eine noch "frische" Beziehung eher anfällig für einen Bruch z.B. aus Karrieregründen?
Oder herrscht mittlerweile die Einstellung vor, dass man einen Partner heutzutage "überall" und erheblich leichter finden kann, als einen "erfüllenden" Job?
Mhm... ich finde, dass ein erfüllender Job nicht in Konkurrenz zu einer glücklichen Partnerschaft steht. Die Frage ist, ob der Job erfüllt oder einen auffrisst.
Menschen haben ja ganz viele Bedürfnisse. Wir wollen weder unter- noch überfordert werden. Also im richtigen Maße gefordert werden. Wir wollen tun, was uns Spaß macht und was wir gut können. Wenn ich ne Arbeit habe, die mir Spaß macht und ich kann mein Potential entfalten, mich weiter entwickeln und weiterbilden und muss nie stehen bleiben, dann erfüllt mich das.
Dann gibt's aber noch andere Bedürfnisse. Der Mensch ist ein soziales Wesen und hat auch soziale Bedürfnisse. Die Glücksforschung hat gezeigt, dass Menschen mit stabilen Beziehungen (Freunde, Familie, Partnerschaft, ...) glücklicher sind als einsame Menschen.
Wir haben soziale Grundbedürfnisse und wenn ich aufgrund der Arbeit keine Zeit mehr habe, Freunde zu treffen, die Partnerin zu sehen, die eigenen Kinder zu sehen, .... Dann erfüllt mich die Arbeit nicht mehr. Dann frisst sie mich auf.
So wie ich nicht finde, dass man für den Partner seinen Job kündigen sollte, so finde ich auch nicht, dass man für die Arbeit seine Beziehung killen sollte. Weder ein Partner sollte einen so sehr vereinnahmen, dass man nix mehr ohne ihn macht, noch die Arbeit sollte einen so sehr vereinnahmen, dass es nicht mehr möglich ist, Privatmensch zu sein.
Aber es bekommen nicht alle die Balance hin. Es gibt viele Menschen, die sich beruflich nicht verwirklichen. Und es gibt einige mit der Einstellung: die Arbeit kommt an erster Stelle. Partner/in, Kinder, Freunde müssen sich daran anpassen und das so akzeptieren. Und die keine liebevollen Freundschaften pflegen, zu ihren Eltern kaum mehr Kontakt haben und keine Partnerschaft finden, die so funktioniert.
Unter den Sätzen, die man auf dem Sterbebett am seltensten hört, auf Platz 2: "Hätte ich doch nur mehr Zeit auf der Arbeit verbracht!"