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Beziehung mit einem Rollstuhlfahrer
Hallo liebe Community,
erst mal ein herzliches Hallo in die Runde, da ich neu bin und dies mein erster Beitrag ist
Ich bin 28, sitze seit einem Unfall 2003 im Rollstuhl (Querschnitt), hatte bis vor kurzem eine 7,5 Jahre lange Beziehung und war ohne Vorahnung von einem Moment auf den Anderen wieder Single.
Warum es nicht mehr funktionierte kann ich nicht ganz genau sagen, aber ein großer Teil wird der Schwiegervater gewesen sein.
Als wir uns vor fast 8 Jahren ineinander verliebt haben war sie erst 19. Vor ihr war ich immer der Meinung, dass ich mir vor 30 keine Hoffnungen machen brauche, weil jeder in dem Alter Erfahrungen sammeln will/muss. Um sich auf einen Rollstuhlfahrer einzulassen,
muss man ein paar Einschränkungen in Kauf nehmen. Z.b. Sex funktioniert nicht spontan und ist nunmal anders aber möglich.
Bei ihr hatte ich wirklich das Gefühl und sie hat es auch öfters gesagt, dass Sex nicht das Wichtigste ist und drumherum alles passt.
Heiraten war auch ein Thema aber wäre aus div. Gründen erst nächstes Jahr möglich gewesen.
Kinderwunsch war auch da, jedoch ungewiss ob es möglich ist.
Es gab ein paar Monate vor Beziehungsende nochmal ne Diskussion bzgl. Hochzeit, obwohl das besprochen war, dass es erst nächstes Jahr geht.
An diesem Tag hatte sie Tränen in den Augen und meinte, ihr Vater würde sich von ihr Abwenden, weil sie jetzt keine Sicherheiten hätte (wir sind in meine Wohnung zusammen gezogen) und ihre Eltern wollen ein Enkelkind.
Nunja, am Ende war es so, dass sie zu Mittag zu ihren Eltern fuhr, mir wie immer ein Bussi gab und sagte, dass sie mich liebt.
(Sie hatte immer sehr guten Kontakt zu ihrer Familie und war 2x in der Woche dort untertags)
Keine 4 Stunden später kam sie mit 3 Koffer zurück und meinte, dass wir reden müssen.
Frei aus meinem Gedächtnis, da ich dachte ich bin im falschen Film, sagte sie: "Ich bin schon 26 und werde auch nicht jünger. Ich möchte eine Familie und kann nicht mehr warten. Du kannst mir nicht das gleiche bieten wie ein "Geher". Ich kann das nicht mehr und ziehe jetzt zurück zu meinen Eltern".
Daraufhin wollte ich natürlich besprechen warum sie jetzt so denkt und ich den Eindruck habe, dass sie bis vor ein paar Stunden glücklich war. Man kann doch nach so einer langen Zeit zusammen nach Lösungen suchen.
Sie erwiderte mit Nein, sie hätte sich das alles schon durch den Kopf gehen lassen und ihr Bruder wartet unten im Auto, es gibt kein zurück mehr.
Meine Vermutung ist, dass ihr Vater sich das Leben seiner Tochter klassisch vorgestellt hat und ihr aufgrund der mangelnden Lebenserfahrung eine Bilderbuchfamilie in Ihrem Kopf erzeugt hat die sie mit einem Rollifahrer in der Form nicht haben kann.
Der Bruder wurde zur Sicherheit geich mitgeschickt um ein bisschen Druck zu erzeugen, dass es nicht zu einem Gespräch kommt, wo sie logisch zu denken anfangen könnte. Das war´s. (Ich kann ausschließen, dass sie zu dem Zeitpunkt einen Anderen hatte.)
Die Vorgeschichte wurde nun zwar länger als geplant aber so habt ihr wenigstens ein Bild von mir
.
Nun als Single und 8 Jahre reifer stellt sich mir natürlich die Frage, wie die Damenwelt da draussen denkt.
Ich brauche selbstverständlich Hilfe im Alltag. Ich habe Pfleger und daweil hilft mir meine Mutter noch.
Trotzdem nehm ich doch keine Pfleger mit, wenn ich mit jemanden ausgehe. Ich kann selber mit einem Aktivrollstuhl fahren aber benötige Hilfe bei einem Betttransfer. Das ist keine Hexerei m.M.n. sondern bloß anders als es jemand gewohnt ist, der noch nie mit einem Rollifahrer zusammen war. Ich habe einen Hund (leider schon 11 Jahre alt) und bin ein lebensfroher Mensch.
Für mich ist meine Situation normal geworden und ich sehe den Rolli als einen Teil von mir, der mich besonders macht.
Ich bin keiner, der jedes WE auf Partys, Disco etc. geht sondern eher ein Ruhiger. Manchmal schön essen gehen usw.
Wie denkt ihr darüber? Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man sehr schnell aussortiert wird auf ner Partnerbörse. (Ich spiele mit offenen Karten und auf meinem Profilbild ist alles zu sehen! Ein schlanker 191cm großer Mensch der lacht und im Rollstuhl sitzt).
Lg, Rolli
erst mal ein herzliches Hallo in die Runde, da ich neu bin und dies mein erster Beitrag ist
Ich bin 28, sitze seit einem Unfall 2003 im Rollstuhl (Querschnitt), hatte bis vor kurzem eine 7,5 Jahre lange Beziehung und war ohne Vorahnung von einem Moment auf den Anderen wieder Single.
Warum es nicht mehr funktionierte kann ich nicht ganz genau sagen, aber ein großer Teil wird der Schwiegervater gewesen sein.
Als wir uns vor fast 8 Jahren ineinander verliebt haben war sie erst 19. Vor ihr war ich immer der Meinung, dass ich mir vor 30 keine Hoffnungen machen brauche, weil jeder in dem Alter Erfahrungen sammeln will/muss. Um sich auf einen Rollstuhlfahrer einzulassen,
muss man ein paar Einschränkungen in Kauf nehmen. Z.b. Sex funktioniert nicht spontan und ist nunmal anders aber möglich.
Bei ihr hatte ich wirklich das Gefühl und sie hat es auch öfters gesagt, dass Sex nicht das Wichtigste ist und drumherum alles passt.
Heiraten war auch ein Thema aber wäre aus div. Gründen erst nächstes Jahr möglich gewesen.
Kinderwunsch war auch da, jedoch ungewiss ob es möglich ist.
Es gab ein paar Monate vor Beziehungsende nochmal ne Diskussion bzgl. Hochzeit, obwohl das besprochen war, dass es erst nächstes Jahr geht.
An diesem Tag hatte sie Tränen in den Augen und meinte, ihr Vater würde sich von ihr Abwenden, weil sie jetzt keine Sicherheiten hätte (wir sind in meine Wohnung zusammen gezogen) und ihre Eltern wollen ein Enkelkind.
Nunja, am Ende war es so, dass sie zu Mittag zu ihren Eltern fuhr, mir wie immer ein Bussi gab und sagte, dass sie mich liebt.
(Sie hatte immer sehr guten Kontakt zu ihrer Familie und war 2x in der Woche dort untertags)
Keine 4 Stunden später kam sie mit 3 Koffer zurück und meinte, dass wir reden müssen.
Frei aus meinem Gedächtnis, da ich dachte ich bin im falschen Film, sagte sie: "Ich bin schon 26 und werde auch nicht jünger. Ich möchte eine Familie und kann nicht mehr warten. Du kannst mir nicht das gleiche bieten wie ein "Geher". Ich kann das nicht mehr und ziehe jetzt zurück zu meinen Eltern".
Daraufhin wollte ich natürlich besprechen warum sie jetzt so denkt und ich den Eindruck habe, dass sie bis vor ein paar Stunden glücklich war. Man kann doch nach so einer langen Zeit zusammen nach Lösungen suchen.
Sie erwiderte mit Nein, sie hätte sich das alles schon durch den Kopf gehen lassen und ihr Bruder wartet unten im Auto, es gibt kein zurück mehr.
Meine Vermutung ist, dass ihr Vater sich das Leben seiner Tochter klassisch vorgestellt hat und ihr aufgrund der mangelnden Lebenserfahrung eine Bilderbuchfamilie in Ihrem Kopf erzeugt hat die sie mit einem Rollifahrer in der Form nicht haben kann.
Der Bruder wurde zur Sicherheit geich mitgeschickt um ein bisschen Druck zu erzeugen, dass es nicht zu einem Gespräch kommt, wo sie logisch zu denken anfangen könnte. Das war´s. (Ich kann ausschließen, dass sie zu dem Zeitpunkt einen Anderen hatte.)
Die Vorgeschichte wurde nun zwar länger als geplant aber so habt ihr wenigstens ein Bild von mir
Nun als Single und 8 Jahre reifer stellt sich mir natürlich die Frage, wie die Damenwelt da draussen denkt.
Ich brauche selbstverständlich Hilfe im Alltag. Ich habe Pfleger und daweil hilft mir meine Mutter noch.
Trotzdem nehm ich doch keine Pfleger mit, wenn ich mit jemanden ausgehe. Ich kann selber mit einem Aktivrollstuhl fahren aber benötige Hilfe bei einem Betttransfer. Das ist keine Hexerei m.M.n. sondern bloß anders als es jemand gewohnt ist, der noch nie mit einem Rollifahrer zusammen war. Ich habe einen Hund (leider schon 11 Jahre alt) und bin ein lebensfroher Mensch.
Für mich ist meine Situation normal geworden und ich sehe den Rolli als einen Teil von mir, der mich besonders macht.
Ich bin keiner, der jedes WE auf Partys, Disco etc. geht sondern eher ein Ruhiger. Manchmal schön essen gehen usw.
Wie denkt ihr darüber? Ich hab die Erfahrung gemacht, dass man sehr schnell aussortiert wird auf ner Partnerbörse. (Ich spiele mit offenen Karten und auf meinem Profilbild ist alles zu sehen! Ein schlanker 191cm großer Mensch der lacht und im Rollstuhl sitzt).
Lg, Rolli