Zitat von Töltine:
Bin gespannt auf Eure Meinungen!
Bin gespannt darauf zu hören, wie die hier geäußerten Meinungen deine Einstellung und dein Handeln prägen.
Zitat von Töltine:
Na du liest ja SEHR selektiv nur die Elemente, die in deine Interpretation reinpassen.... und hast diese noch dazu verdreht bzw. verändert.
...
Du tust, als hättest du ein Psychologiestudium hinter dir, aber das wirklich spannende an der Psychologie ist, dass nie alles nur schwarz oder nur weiss ist....
Was nicht paßt, wird passend gemacht.
Aber du tust ihr unrecht. Rätsel tut nicht so, als hätte sie ein Psychologiestudium. So etwas habe ich bei ihr noch nie gelesen.
Da wird viel zu hoch gehängt, von Kritikern, wie auch von ihr selbst. Etwa diese Behauptung, ihre Einstellung speise sich aus dem Wissen. Aber das muß man ja nicht ernst nehmen. Hier ist doch so vieles nicht ernst zu nehmen. Und du findest bei ihr auch überzeugendere Äußerungen. Etwa hat sie mal geschrieben, sie habe furchtbare Angst vor Zurückweisung, und organisiere sich die Männerkontakte deswegen so, daß sie nie mehr "investiert" als ihr Gegenüber.
So etwas taugt natürlich nicht als allgemeine Empfehlung. Wird es auch nicht gegeben, das ist ein häufiges Mißverständnis. Denn sonst würde ja nie irgendwas passieren, wenn keiner was wagen würde.
Vielmehr kommen eben die Geschlechterrollen zuhilfe. Dann wird gesagt, Frauen sollten nie mehr investieren als ihr männliches Gegenüber. Wenn man das geschlechterweise so zuschiebt, dann ist kein Widerspruch mehr.
Um den Preis halt, daß es so mit Rekurs auf Naturen, die Biologie oder die Regeln der Großmütter verbrämt wird. Und je zahlreicher die Ausnahmen sind, desto mehr bestätigen sie die Regel. Hat letzt das männliche Rätselpendant hier erklärt.
Naja, an so Regeläußerungen ist immer was dran. Das weiß jede halbwegs gut sortierte Wahrsagerin. Und um so eine ähnliche Rolle geht es ja. Nicht um Psychologieprätention. Wenn man das nicht als klugen Schachzug nehmen möchte, bleibt ja noch übrig, es als Schlichtheit zu nehmen. Oder halt als Symptom.
Vielleicht können wir, damit wenigstens ein bißchen Erkenntnis abgeworfen wird, das mit dem Phänomen des starken Menschen zusammenbringen. Mir fällt auf, daß sogenannte, also sich selbst so verstehende starke (wissende, glückliche, echte, kerlige usw.) Menschen häufig auf Geschlechterstereotypen verlassen müssen. Also nicht so sehr als Individuum einstehen und etwas als individuelle Vorliebe oder als individuelle Bewältigungsstrategie charakterisieren, sondern irgendwie darauf angewiesen scheinen, sich als Speerspitze ihres Geschlechts zu fühlen. Oder anders formuliert: sie ihr ganzes Geschlecht hinter sich versammeln müssen, um "Stärke" auszubilden. Und wenn das reale Geschlecht das nicht mitmacht, dann halt ein imaginäres.