Liebes Problem,
die „Brief sucht Marke“-Sache war leider nur der Anfang.
Nach Evaluation der vorgenannten Situation setze ich mich ins Auto, um zum Ehrenamt zu fahren.
Kaum im Auto angekommen wiesen mich eine Displaymeldung und ein Warnton darauf hin, dass der Reifendruck „erniedrigt“ sei.
Wer dafür verantwortlich ist und ob man die Erniedrigung eventuell mir in die Schuhe schieben will, gab das Auto nicht preis.
Ich hoffe, das hat kein Nachspiel.
Auto gestartet: Dudelmusik schallt aus den Lautsprechern. Ich erinnerte mich:
Ich nahm gestern jemanden im Auto mit, der sich über den schrecklich langweiligen Nachrichtensender beschwerte (in netteren Worten) und aus Gründen der Nächstenliebe wechselte ich auf einen Popsender, der nun offenbar noch eingestellt war.
Der ganze Gedankengang kostete mich gleich mehrere Augenblicke, während derer ich natürlich die Beschallung aushalten musste, bis ich wieder den gewohnten Informationssender drin hatte.
Vernebelt von der ganzen Situation erlitt ich offenbar einen kurzen Anfall von Pflichtbewusstsein und beschloss, doch noch bei der Post anzuhalten, um eine Briefmarke zu besorgen.
Dass der Brief nun noch zuhause lag, was nicht so schlau von mir war, konnte meinen Stolz über meine erwachsene Entscheidung nicht schmälern.
An entsprechender Stelle bog ich also von meiner eigentlichen Route ab, brachte die Bürde des 125-Meter-Umweges (pro Strecke!) hinter mich, parkte, kramte die Parkscheibe raus, griff ein 2-Euro-Stück aus der Ablage und machte mich motiviert zu Fuß auf den Weg zur Filiale.
Dort angekommen teilte mir ein an die Tür geklebter DIN-A4-Zettel mit, dass heute nur bis 17 Uhr geöffnet sei.
„Für jede Tür, die sich schließt, öffnet sich woanders eine neue“, dachte ich mir und überlegte voller Vorfreude, welche das wohl sein wird.
Zurück zum Auto, Parkscheibe weggekramt, zurück zur eigentlichen Strecke, Ehrenamt erledigt, zurück nach Hause.
Zuhause angekommen, griff ich in meine Hosentasche - und was finde ich da? Das 2-Euro-Stück.
So wie ich mich kenne, wird der Name der nächsten Episode also lauten: „der Parkscheinautomat & das fehlende 2-Euro-Stück“.
Probleme gibt‘s, die gibt‘s gar nicht.