Das Problem ist doch bei all diesen Adjektiven, dass eigentlich unklar ist, was sie genau bezeichnen. So mag sich einer deswegen humorvoll nennen, weil er gerne Witze reisst, über die die Mehrheit der Leute lachen. Ein anderer fände sich im Gegenteil humorvoll, weil er Dinge lustig findet, bei denen alle anderen ernst bleiben. Oder ein dritter findet, er sei humorvoll, weil er gerne über alles Mögliche lacht, ohne selbst je einen Witz zu machen.
Die eine nennt sich ehrlich, weil sie gerade darüber nachdenkt, dass sie nie bei der Steuererklärung betrügen würde, die andere meint damit, dass sie es meist ganz unverblümt sagt, wenn sie etwas stört. Die dritte ist der Meinung, dass sie lieber eine offene Beziehung leben würde, als ihren Partner zu betrügen, und die vierte findet, als Grüne müsse sie ihren Ressourcenverbrauch möglichst gering halten.
Also kann man sich da gänzlich uneinig sein, obwohl keiner lügt.
Bei der Selbstbezeichnung als attraktiv ist es wohl nicht gänzlich anders. Stört es dich wirklich deshalb besonders, weil es im Auge des Betrachters liegt, oder eher, weil es dir lieber wäre, jemand würde andere Werte als das Äussere ins Zentrum stellen? Stört es dich vielleicht, weil du Frauen, die sich als attraktiv bezeichnen, irgendwie inkompatibel zu dir findest?
Du findest ja wohl attraktive Frauen nicht grundsätzlich als unpassend, sondern nur diejenigen von ihnen, die ehrlich sind...