Hm, ich würde nicht explizit nach ner Fernbeziehung suchen, denke aber, dass es schon klappen kann, wenn beide bereit dafür sind.
Und es macht auch nochmal einen Unterschied, wie weit die Fernbeziehung ist, finde ich. Also wirklich nur in den Ferien oder auch am Wochenende. Wenn man sich in den Ferien und an den Wochenenden sehen kann, dann hat man ja auch immer was, worauf man sich freuen kann. Unter der Woche regelt man seinen Alltag und schaufelt sich das Wochenende frei für gemeinsame schöne Unternehmungen. Ich finde da Qualität wichtiger als Quantität. Lieber sieht man sich nicht jeden Tag und verbringt dann die Zeit ganz bewusst und intensiv miteinander und freut sich aufeinander, als dass man im Alltag nebeneinander herlebt. Klar, gemeinsam verbrachter Alltag kann zusätzlich Stabilität in eine Beziehung reinbringen, muss aber auch nicht so sein.
Mir ist wichtig, dass man sich regelmäßig sieht, Zeit miteinander verbringt und diese gemeinsame Zeit schön und bewusst gelebt wird. Aber wie oft das ist... ich bin da, glaub ich, zu vielen Kompromissen in der Lage. Ich würde die getrennte Zeit dann als persönlichen Freiraum ansehen und so gestalten und es auch aushalten, den anderen dann auch mal zu vermissen und mich umso mehr auf ein Widersehen zu freuen bzw. in Gedanken bleibt man ja auch verbunden, wenn man mal räumlich getrennt ist.
Ich war mal in ner Fernbeziehung. Für mich war das eigentlich keine Fernbeziehung, weil es nur ne gute Stunde Fahrt zwischen uns war. Aber ihn hat es abgefuckt, dass man sich nicht so spontan und häufig sehen konnte, wie es sein Bedürfnis gewesen wäre und es gab dann auch manchmal Streit deswegen und letztendlich ging es u.a. auch deswegen dann auseinander. Also, wenn nicht beide dafür bereit sind, die Distanz auch anzunehmen, und wenn es auch nur für einen von beiden ein ernsthaftes Problem darstellt, dann denke ich auch, dass es wenig Sinn macht, sowas anzufangen.
Aber ich kenne auch die Variante, wo man zusammenwohnt, jeder so seinen eigenen Alltag lebt, weil wir beide sehr unterschiedliche Hobbies hatten und wir haben uns zwar abends und morgens kurz gesehen, aber nur wenn wir uns explizit verabredet hatten, hatten wir so noch überhaupt einen halben Tag in der Woche, den wir bewusst gemeinsam verbracht haben, weil wir eigentlich nur noch aneinander vorbeigelebt haben.
Deswegen hab ich für mich entschieden, dass mir Qualität wichtiger ist als Quantität und nur durch das Zusammenwohnen bleibt man nicht unbedingt dauerhaft stark verbunden und sogar im gemeinsamen Schlafzimmer kann man sich auseinander leben.
Ich brauch da einfach jemanden für mich mit ner ähnlichen Einstellung und der Bereitschaft, aus dem, was gegeben ist, das Beste machen zu wollen. Ob es dann gelingt, steht wieder auf einem anderen Blatt. Aber ich sehe das tendenziell schon eher so wie es der weise und neurotische
@fafner sagt: Man muss es schon wirklich wollen, so mit allen Kompromissen und was so dazu gehört. Wenn einer nicht will, ist es schon vorbei, bevor es wirklich begonnen hat.