Hm - ich hab' lange überlegt, ob und- wenn ja - was ich hier antworten soll. Vieles ist nur so ein vages Gefühl, läßt sich nicht belegen, aber ich versuch's mal :
An vielem, was ich hier gelesen habe, ist nach meinem Eindruck zumindest "was dran". Insbesondere der Gedanke von flower_sun in Beitrag #5 hat was, schließlich mag man vielleicht zu zweit weniger allein sein, ist es aber gleichwohl. Das kann es doch nicht sein !
Von daher scheint es mir konsequent, zunächst einmal mit sich selbst ins Reine zu kommen, will man nicht gleich eine mögliche Beziehung damit belasten.
Darin fühle ich mich bestätigt durch meinen Eindruck, daß es Zeiten gibt, in denen ich nicht nur mit dem Alleinsein sehr gut zurecht komme, sondern auch das Alleinsein der Gesellschaft anderer durchaus mal vorziehe.
Schwierig wird es dann, wenn man mit dem Alleinsein nicht mehr klarkommt, wenn sie "unerwünscht" ist. Dazu paßt die Definition bei Wikipedia : "Einsamkeit bezeichnet die Empfindung, von anderen Menschen getrennt und abgeschieden zu sein. " (
https://de.wikipedia.org/wiki/Einsamkeit)
Das scheint mir "des Pudels Kern" zu sein : Nicht das Alleinsein an sich, sondern der Schmerz, der damit verbunden ist, ist IMVHO das Problem ! Damit bliebe zu klären : Woher resultiert der ? Was *genau* tut da so weh ?
Nach meinem Eindruck kann man den Schmerz auf 2 Ursachen zurückführen :
1) Trennung und
2) Leere
An einer Trennung, also dem Verschwinden eines Menschen aus dem eigenen Leben, eines - extrem wichtigen und womöglich großen - Teils des eigenen Lebens, kann man - wenn sie vom Partner ausgeht - nichts ändern, außer sie zu akzeptieren. Schwer genug (ich weiß, wovon ich schreibe ...). Das braucht seine Zeit, mal kürzer, mal länger, und jede/r geht anders damit um, und womöglich findet man jemand anderen, bevor "die Leere" sich auftut - aber das halte ich eher für die Ausnahme. In der Regel rutscht man - mehr oder weniger deutlich und automatisch - in die "Suhlphase" (danke, Schreiberin, # 29 ! ), in die Leere.
Wie kann man - sollte man - mit dieser Leere umgehen ?
Nun, "Bekämpfen" halte ich aus eigener Erfahrung für ziemlich aussichtslos : Die in diesem Zusammenhang gerne gegebene Empfehlung "Geh' doch mal unter Leute !" ist nicht gerade das, was man in dieser Situation hören mag, oder ? ;-)
Die Leere ist stärker.
Mir (!) scheint es erfolgversprechender, sich auf die Leere einzulassen, sie zu akzeptieren - womöglich ist das eine instinktive Schutzreaktion des Körpers ? (wer weiß, wofür sie gut ist ?) - und zu lernen, damit umzugehen : Hat sie womöglich auch positive Aspekte ? Wenn ja : Welche ? Was müßte passieren, damit ich mich noch besch****ner fühle ? Was, damit ich mich besser fühle ?
Nach meinem Eindruck nimmt es dem Alleinsein seinen Schrecken, wenn ich feststelle, daß da eben NICHT "nichts" ist, sondern jede Menge, das man nur womöglich vor lauter Beschäftigung mit dem - aus dem eigenen Leben verschwundenen - Partner nicht gesehen hat !
Diese Feststellung gilt es, sich zu merken, sie zu verinnerlichen. Landläufig nennt man das dann wohl "in sich selbst ruhen". ;-)
Flower_sun, Du hast gefragt, was hilft, was hemmt : Ich denke, sich gegen Trennung und Leere zu wehren, sich dem gedanklich zu widersetzen, verlängert nur das Leiden und hemmt. Sie anzunehmen und sich damit zu beschäftigen - nota bene : in dem oben beschriebenen Sinne und ohne in das "Hamsterrad" des "warum, wieso, weshalb" zu verfallen !!! - könnte helfen.
Sorge gut für Dich selbst - nur dann kanst Du auch gut für andere sorgen ... ! ;-)