Nein, selbstverständlich nicht - äh, warum nochmal nicht?
Man(n) das "einfach nicht macht"? Es sich "nicht gehört"?
Ab wieviel Jahren Beziehung nochmal "schickt sich das nicht mehr"?
Ein Jahr zusammen, und zack! durch Krankheit kein Sex mehr möglich. Tja, einfach Pech gehabt, lieber Mann/liebe Frau - seht zu, wie ihr die nächsten
30-50 Jahre zurecht kommt. (...und untersteht euch, euch das, was ihr glaubt zu vermissen, woanders zu holen.......)
Heutzutage "darf man" sich aufgrund aller möglicher Gründe trennen. Aber bloß nicht, wenn der andere krank wird/geworden ist. Und das in Zeiten, in denen mehr denn je die eigene Zufriedenheit und Selbstfürsorge propagiert wird. Ist halt einfach Pech für den einen, wenn der Partner schwerer erkrankt - und somit gibt es dann unter Umständen zwei Menschen, die unglücklich sind. Der/die Kranke - und ein Partner, der sich möglicherweise moralisch verpflichtet fühlt, weiterhin in einer Beziehung zu verharren, in denen eine der diversen "Säulen einer Partnerschaft" fehlt. Man wird an anderer Stelle nicht müde zu betonen, wie wichtig Sex in der Partnerschaft ist. Fällt dieser weg, gilt als oberflächlich, wer sich aufgrund dessen trennt.
Oder "darf man" sich generell nicht von jemandem trennen, der krank wird/geworden ist - völlig unabhängig von fehlendem Sex? Womöglich, weil der Aufwand der Pflege den eigenen Willen oder die eigenen Möglichkeiten übersteigt?
Im Übrigen soll es sogar gehandicapte Menschen geben, die ihren Partner sogar dazu drängen, dessen Leben so "normal" wie möglich zu gestalten (incl. eines erfüllenden Sexlebens).
Danke für die Wünsche, das hoffe ich für mich auch. Sollte es mich treffen, würde ich das unter "persönliches Pech" verbuchen - und auf keinen Fall erwarten, dass meine Partnerin weiterhin für mich da wäre bzw. sorgen würde. Sollte ich den Eindruck gewinnen (so ich denn in der Lage wäre), dass meine Partnerin durch das weitere Zusammensein mit mir unglücklich wäre, oder mich zumindest als "Last" empfinden würde, wäre ich der Erste, der ihr eine Trennung ohne moralische Bedenken erleichtern würde.